Oliver Quiring ist seit 2009 Professor für Kommunikationswissenschaft am Institut für Publizistik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Von 1993 bis 1998 studierte er Sozialwissenschaften  (Kommunikationswissenschaft, Soziologie, Psychologie und Volkswirtschaft) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo er 2003 seine Promotion zu Zusammenhängen zwischen Wirtschaftsberichterstattung und Wahlen abschloss. Im Jahr 2009 habilitierte er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Zu seinen Forschungsgebieten gehört unter anderem das Vertrauen in Medien. Er ist Gründungsmitglied der „Mainzer Langzeitstudie Medienvertrauen“.

„Medienvertrauen – gibt es das noch?“
Die kurze Antwort lautet: ja, das gibt es noch. Und gab es sogar relativ kontinuierlich. Denn fast alle Langzeitbetrachtungen zeigen – zumindest für die Bundesrepublik Deutschland – zwar Schwankungen im Zeitverlauf. Für die oft lautstark proklamierte „Erosion des Vertrauens“ lassen sich jedoch keine überzeugenden empirischen Belege finden. Abgesehen von dieser recht (vor-)schnellen und zu globalen Diagnose stellen sich jedoch eine Reihe bedeutender Fragen, z.B.: Wem oder was wird beim so genannten „Medienvertrauen“ eigentlich vertraut? Wie lässt sich Vertrauen bzw. Misstrauen erklären? Wie hängt das Vertrauen mit anderen gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen? Und: Ist es aus demokratietheoretischer Sicht überhaupt notwendig und sinnvoll, Medien zu vertrauen?