Ausstellung und Film „Die Möllner Briefe“
Im November 1992 gab es in der Stadt Mölln einen rassistischen Brandanschlag, bei dem drei Mitglieder der Familie Arslan ums Leben kamen. Weitere Bewohnerinnen des Hauses wurden schwer verletzt. Der damals siebenjährige Ibrahim Arslan überlebt, verliert jedoch seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. Drei Jahrzehnte später entdeckt eine Studentin und Aktivistin, die im Möllner Stadtarchiv zu dem Anschlag recherchiert, hunderte von Solidaritätsbriefen, die nach den Anschlägen an die betroffenen Familien geschrieben, jedoch nie zugestellt wurden.
Anhand der Entdeckung der Briefe begleitet Martina Priessner in ihrem Dokumentarfilm Ibrahim und seine Geschwister bei einer eindringlichen Erinnerungsreise. Der Film erzählt auf gleichermaßen berührende und appellierende Weise vom anhaltenden Trauma und vom Kampf gegen Rassismus. Dabei konturiert er ein solidarisches, antirassistisches Erinnern an rechte Gewalt, das von den Betroffenen seit Jahrzehnten eingefordert und erkämpft wird. «Die Möllner Briefe» legt verdrängte Solidarität frei und rückt die Geschichte der Betroffenen ins Zentrum als Akt des Gedenkens und der Selbstermächtigung.
Daß auch rechter Terror in Hessen eine Geschichte und Aktualität hat,zeigt die am Filmabend präsentierte Ausstellung «Rechter Terror in Hessen». Einleitung und Diskussion mit dem Co-Autor Sascha Schmidt vor und nach dem Film.
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