Der Jubilar Anton Bruckner (1824-1896) steht 2024 anlässlich seines 200. Geburtstages im Zentrum der Orgelmusikreihe. Bruckner war zu Lebzeiten ein international gefeierter Improvisator auf der Orgel – komponiert hat der große Sinfoniker zum Bedauern der Organisten kaum etwas für die Orgel. Unter dem Arbeitstitel „Bruckners Orgelstädte“ werden diejenigen Orte musikalisch beleuchtet, in denen Bruckner aufgetreten ist. 1868 zog der Linzer Domorganist Anton Bruckner nach Wien. Durch den Tod seines einstigen Lehrers Simon Sechter (1788-1867) war die Professur für Musiktheorie und Orgelspiel am Wiener Konservatorium wie auch die Hoforganistenstelle frei geworden. Beide Stellen wurden an Bruckner übertragen. Zunächst konnte Bruckner in der K.u.k.-Hauptstadt erfolgreich Fuß fassen. Erst als er ab 1873 das Wiener Publikum mit seinen Symphonien bekannt machen wollte, begann für ihn eine Phase heftiger Ablehnung seitens einflussreicher Musikkritiker. Auf Anregung seines Vorgesetzten, des Hofkapellmeisters und Violinisten Joseph Hellmesberger, komponierte Bruckner 1879 ein großes Werk für kammermusikalische Besetzung: Das Streichquintett F-Dur konnte sich ab den 1880er Jahren einen Platz im Konzertleben erobern. Aus dem Streichquintett erklingt im Orgelkonzert eine Übertragung des Adagio-Satzes. Außerdem werden Werke von Bruckners Kollegen, dem Hoforganisten Rudolf Bibl (1832-1902) zu hören sein. Der aus Preßburg stammende Franz Schmidt (1874-1939) war Bruckners bedeutendster Kompositionsschüler. Zu Schmidts wichtigsten Werken zählt das Oratorium „Das Buch mit sieben Siegeln“, woraus der Komponist den feierlichen Hallelujah-Gesang des Chores zu einem Orgelpräludium umarbeitete. Carmenio Ferrulli spielt an der Oberlinger-Orgel.

Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.