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Wiedereröffnung der Hofanlage aus Nieder-Gemünden

Hofanlage aus Nieder-Gemünden füllt sich mit Leben
Gackernde Hühner, ein dampfender Misthaufen und der Duft von frisch gebrühtem Muckefuck – idyllischer könnte dieser Morgen kaum sein. Doch der Knecht hat keinen Blick für die ländliche Harmonie. Missmutig schlurft er über den Hof. „Tut man, was der Altbauer will, passt’s dem Jungbauern nicht. Und macht man’s so, wie die Jungen es gerne hätten, kriegt man’s vom Alten ab“, murmelt er vor sich hin.
Der Generationswechsel auf dem Hof in Nieder-Gemünden verläuft alles andere als konfliktfrei. Hier prallen zwei Welten aufeinander – das bewährte Leben und Arbeiten vergangener Tage und der frische Wind der Moderne. Seit Lina, die Tochter des Altbauern, gemeinsam mit ihrem Mann Heinrich den Betrieb übernommen hat, ist eine Frage offen: Wer hat eigentlich das letzte Wort?
Zwar zeugen moderne Maschinen, Umbauten und neue Abläufe von Aufbruchsstimmung – doch stoßen diese Veränderungen nicht überall auf Zustimmung. Die Spannungen zwischen Alt- und Jungbauern, zwischen Moderne und Tradition, beeinflussen Leben und Alltag der Menschen auf dem Hof. Ob diese Gegensätze in Einklang gebracht werden können? Ob eine Seite nachgibt? Wie die Bauersfamilie mit dieser spannungsgeladenen Zeit zurechtkommt, können Besuchende im Freilichtmuseum Hessenpark ab dem 31. August 2025 hautnah miterleben.
Dann wird nach umfassender Sanierung die Hofanlage um das Wohnhaus aus Nieder-Gemünden (Baugruppe Mittelhessen) wiedereröffnet. Das Gebäudeensemble mit dem großen Misthaufen im Hof präsentiert sich künftig im Zeitschnitt um 1910. Damals fanden gesellschaftliche und landwirtschaftliche Modernisierungsprozesse statt, die das alltägliche Leben der Menschen im ländlichen Hessen veränderten. Unter dem Motto „Hofleben 1910“ erweckt das Museumstheater Haus und Hof zu neuem Leben und gibt Einblick in eine Zeit, die von großen Umbrüchen in der Landwirtschaft geprägt war.
Bespielt wird die Hofanlage im September und Oktober vier Mal pro Woche: am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag. Ausnahmen gelten beim Pflanzenmarkt am 6./7. September, beim Forstjägerlager am 20./21. September und beim Treckertreff am 27./28. September. An diesen Tagen bleibt es in der Hofanlage aus Nieder-Gemünden still.
Bild: Zu Tisch: An der langen Tafel sind ab dem 31. August Gäste willkommen.