Frösche, Kröten und Molche starten in den Frühling

Symbolbild. - Foto: Bild von Annette Meyer auf Pixabay

24. Februar 2025

Überregional (ut). – Der plötzliche Wetterwechsel mit steigenden Temperaturen gibt ein deutliches Startsignal für die Amphibienwanderung. Besonders in Südhessen ist in den nächsten Tagen mit vielen wandernden Grasfröschen, Springfröschen und Erdkröten zu rechnen. Sie sind die ersten, die sich nun auf Hochzeitsreise zu ihren Laichgewässern begeben. Dabei müssen sie oft auch Straßen überqueren, die zur gefährlichen Todesfalle werden können.

Der NABU bittet deshalb Autofahrer:innen, in der Dämmerung vorsichtig zu fahren und Rücksicht auf liebestrunkene Lurche zu nehmen. „Überall, wo Kröten, Frösche und Molche unterwegs sind, sollte man auf Tempo 30 heruntergehen, um die Tiere nicht unnötig zu gefährden“ empfiehlt Maik Sommerhage, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Hinweisschilder an den Straßenrändern weisen auf Streckenabschnitte hin, an denen besonders viele Amphibien wandern.

Ab einer Temperatur von fünf bis sechs Grad Celsius verlassen die wechselwarmen Tiere ihre Winterquartiere in der Abenddämmerung und machen sich auf zur „Hochzeitswanderung“. Sie sind besonders gerne bei feuchtem Wetter unterwegs.

Zur Fortpflanzung kehren viele Amphibienarten an ihr Geburtsgewässer zurück. Die Winterquartiere wie Hecken, Wälder aber auch Gärten liegen teilweise weit entfernt von den Teichen und Tümpeln, in denen Kröten, Frösche und Molche auf Partnersuche gehen. Auf den bis zu drei Kilometer langen Wanderungen müssen sie oftmals Straßen überqueren. „Manchmal bleiben die Kröten und Frösche sogar längere Zeit auf der warmen Fahrbahn sitzen und werden dann ein leichtes Opfer anrollender Autos“, erklärt Sommerhage.

Eine oft unterschätzte Gefahr sei zudem der Strömungsdruck der Fahrzeuge. Bei Geschwindigkeiten von über 30 Stundenkilometern werden auch Amphibien getötet, die am Straßenrand sitzen. Denn der Strömungsdruck der Autos, das Barotrauma, verletzt ihre inneren Organe.

Shuttle-Service für Frosch, Kröte, Molch und Co.

Eine umsichtige Fahrweise ist auch wegen der vielen freiwilligen Helfer:innen wichtig. Denn auch für ehrenamtliche Naturschützer:innen beginnt nun in ganz Hessen die Wandersaison. „Der Einsatz an den Straßen wird weniger gefährlich, wenn Autofahrer:innen Warnschilder und Tempolimits beachten – zumal die Einsätze in der Dämmerung stattfinden, wenn die meisten Tiere unterwegs sind“, so Sommerhage.

Viele NABU-Gruppen betreuen Krötenzäune, um Amphibien an besonderen Gefahrenstellen vor dem Straßentod zu retten. „Bei entsprechender Witterung heißt es nun, morgens und abends die Krötenzäune abzugehen, die in den Eimern sitzenden Amphibien zu zählen und sie über die Straße zu tragen“, erklärt Sommerhage. Um eine bessere Übersicht über die Amphibienwanderung in Hessen zu erhalten, ruft der NABU Hessen dazu auf, wandernde Amphibien bei NABU-Naturgucker zu melden. „Je mehr Amphibienfreund:innen mitmachen, desto genauer können wir feststellen, wo die Lurche in Hessen noch vorkommen“, erläutert Sommerhage.

Mehr Infos zur Krötenwanderung