Bundesweiter Warntag 2024 am 12. September
11. September 2024
Überregional (ut). Am 12. September 2024 findet zum vierten Mal eine bundesweite Erprobung der vorhandenen Warnsysteme statt, um mögliche Verbesserungspotentiale zu identifizieren.
Gegen 11 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (kurz: BBK) über das Modulare Warnsystem des Bundes (kurz: MoWaS) eine Probewarnung aus. Diese wird an alle angeschlossenen Warnmultiplikatoren, zum Beispiel Rundfunk- und Fernsehsender sowie App-Server geschickt.
Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung an verschiedene Warnmittel, darunter Cell Broadcast, Warn-Apps wie die vom BBK betriebene Warn-App NINA, Radio und insgesamt circa 7.900 digitale Anzeigetafeln. Diese transportieren die Warnung an die Bevölkerung.
Alle Landkreise und Kommunen, die am Warntag teilnehmen, entscheiden selbst, ob sie zeitgleich auch ihre verfügbaren kommunalen Warnmittel wie Sirenen und Lautsprecherwagen auslösen.
Gegen 11.45 Uhr erfolgt über die Warnmittel und Endgeräte eine Entwarnung. Über Cell Broadcast wird aktuell noch keine Entwarnung versendet.
„Angesichts der sehr guten Ergebnisse von 2023 schaue ich voller Zuversicht auf den Bundesweiten Warntag 2024! Das heißt aber nicht, dass wir nicht besser werden wollen oder uns entspannt zurücklehnen könnten. Wir haben den Warntag bewusst als Stresstest angelegt, um die Warnsysteme, die im Alltag störungsfrei laufen, auf Herz und Nieren zu prüfen und auch zu schauen, ob wir potentielle Schwachstellen, die wir in der Vergangenheit identifiziert haben, abstellen konnten. Dafür sind wir auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Wir bitten daher auch in diesem Jahr wieder so viele Menschen wie möglich, sich an der anschließenden Umfrage zu beteiligen und ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. So können wir die Warnung gemeinsam besser machen“, so BBK-Präsident Ralph Tiesler
Umfrage startet mit Auslösung der Probewarnung
Über eine Online-Umfrage können Bürger:innen ab 11 Uhr am Bundesweiten Warntag ihre Erfahrungen hinsichtlich der verschiedenen Warnkanäle teilen. Die Umfrage läuft bis zum 19. September 2024. Mit ihrem Feedback helfen sie dabei, die Warnabläufe in Deutschland aktiv zu verbessern. Die Teilnahme an der Umfrage wird online möglich sein.
Die Umfrageergebnisse werden wissenschaftlich ausgewertet. Gemeinsam mit der technischen Analyse des Warntages 2024 sind sie die Basis für die Vorbereitungen zum fünften Bundesweiten Warntag am 11. September 2025.
Bund und Länder bereiten den jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September stattfindenden Bundesweiten Warntag in Abstimmung mit der kommunalen Ebene gemeinsam vor. Zuständig sind auf Bundesebene das BBK, auf der Ebene der Länder die jeweiligen Innenministerien und auf der Ebene der Kommunen in der Regel die für den Katastrophenschutz zuständigen Behörden.
Hinweise der Hessischen Landtierschutzbeauftragten
Mensch und auch Tier müssen sich wegen des Warntages vielerorts wieder auf ungewohnte, durchdringende Geräusche einstellen. So werden Sirenen mit lautem Heulton in Städten und Dörfern erschallen, Warn-Apps piepen, Radiowarnungen erfolgen. Auch Sirenen der Feuerwehr und Polizei werden zu hören sein. „Für Tiere bedeutet dies oft eine durchaus furchtauslösende Belastung“, so Dr. Madeleine Martin. „Die den Tieren unbekannten Töne sind sehr laut und anhaltend, sowohl Wild- aber auch Heimtiere können sie nicht einordnen und verstehen. Insbesondere Fluchttiere, wie Pferde, könnten darauf panisch reagieren und von der Weide ausbrechen. Aber auch viele Heimtiere wird dieser Alarm berühren: Tierhalter sollten damit rechnen, dass Hunde oder Katzen Angstreaktionen zeigen, sich verkriechen wollen, Hunde auch ausdauernd bellen und jaulen. Es macht deshalb Sinn, Tiere morgens zumindest zu dieser Zeit nicht alleine zu lassen, Pferde ggf. von der Koppel zu holen oder sie dort gut zu sichern.“
Sollten Tierhalter unsicher sein, können sie sich in Tierarztpraxen weitergehend beraten lassen.
Martin bittet darüber hinaus aber auch alle Verkehrsteilnehmer:innen um erhöhte Aufmerksamkeit: „Wildtiere können durch diese ungewohnten Geräusche auch erschreckt werden und panisch Straßen überqueren. Deshalb ist morgens besondere Vorsicht geboten!“