Kreis bereitet sich auf möglichen Gasnotstand vor - Es geht um breite Solidarität

30. August 2022

Rheingau-Taunus-Kreis (ut). Seit einigen Monaten fordert die Bundesregierung schon alle Verbraucher:innen mit Blick auf die aktuellen, eingeschränkten Gaslieferungen zum Energie sparen auf, um im kommenden Winter einen Mangel zu verhindern und dadurch weiter steigende Energiekosten abzufedern. Die Kreisverwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises griff den Appell aus Berlin auf, um den Bereich der eigenen Liegenschaften nach Einsparpotentialen zu durchforsten und daraus einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, um sich vor einem möglichen Gasnotstand zu wappnen. „Die Kreisverwaltung weiß, dass solche Maßnahmen nie beliebt sind. Sie sind aber unabdingbar, um Energie im geforderten Umfang einzusparen und so – hoffentlich – die Krise zu bewältigen“, betont Landrat Frank Kilian und wünscht sich gleichzeitig eine breite Solidarität der Bewohner:innen im Kreis für die Maßnahmen. 

Zugleich erinnert Landrat Kilian daran, dass „die Folgen des Kriegs in der Ukraine erheblich sind“. Bereits jetzt müssen alle Verbraucher mit steigenden Benzin- und Lebensmittelpreisen umgehen. Es ist abzusehen, dass in den nächsten Monaten die Energiekosten weiter steigen werden, im schlimmsten Fall steht nicht genug Gas zur Verfügung. Deshalb hat sich die Verwaltung in den letzten Wochen intensiv mit diesem Thema beschäftigt und einen Maßnahmenplan entwickelt, der verschiedene Schritte umfasst. Der Landrat: „Die Bevölkerung wird über unsere verschiedenen Vorgehensweisen, die auch weitere Liegenschaften betreffen, zeitnah unterrichtet.“

„Aufgrund der geforderten Energieeinsparungen, die alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens betreffen, hat das Energie-Dienstleistungszentrum (EDZ) des Kreises im Zusammenwirken mit dem Fachdienst Schulen, Sport, Hochbau und Liegenschaften der Kreisverwaltung verschiedene Einsparpotenziale für die Schulgebäude überprüft“, so Landrat Frank Kilian weiter. In den kommenden Wochen werden die Mitarbeitenden des EDZ jede Heizungsanlage vorab überprüfen und ggfs. neu einstellen. Gleiches gilt für die Lüftungsanlagen. „Wir erhoffen uns, insbesondere bei den Heizkosten Einsparungen erzielen zu können“, berichtet der Landrat.

Weiterhin sind folgende Maßnahmen in diesem Bereich geplant: Der Beginn der Heizperiode soll so spät wie möglich im Herbst stattfinden, was selbstverständlich abhängig von der jeweiligen Witterungslage ist. Die Heizung wird über die witterungsgeführte Regelung bei einer Außentemperatur von unter 16 Grad Celsius eingeschaltet. Die Raumtemperatur in den Dusch- und Umkleideräumen der kreiseigenen Sport- und Turnhallen wird auf 20°C eingestellt. Die auf Frischluftbetrieb eingestellten Lüftungsanlagen (pandemiebedingt) bauen die Techniker wieder zum energiesparenden Umluftbetrieb um.

Die Absenkung der Heizung erfolgt an Schultagen ab 16 Uhr. Die Temperatur in den Sporthallen wird um ein Grad reduziert. Geplant ist für die Weihnachts- und Osterferien die Heizungen herunterzufahren, bzw. abgesenkt auf eine Innentemperatur von etwa zehn Grad. In der jeweils letzten Ferienwoche werden die Verwaltungsräume generell wieder auf 20 Grad erwärmt; danach zum Schulbeginn alle Unterrichtsräume.

„Vor uns Allen stehen erneut herausfordernde und ungewisse Zeiten. Wir hoffen, dass besonders die Kinder und Jugendlichen sowie deren Eltern und alle an den Schulen Beschäftigten sowie die Mitglieder der Vereine diese Maßnahmen nachvollziehen und solidarisch mittragen. Dafür möchten wir uns schon heute bei allen bedanken!“, erklärt Landrat Frank Kilian abschließend.