Belegung verlief reibungslos - Auch auf kleinere Notfälle ist das Betreuungsteam vorbereitet

Erste Flüchtlinge aus der Ukraine haben Sporthalle in Geisenheim bezogen

28. April 2022

Rheingau-Taunus-Kreis (ut). Insgesamt 1.806 Geflüchtete aus der Ukraine sind im Rheingau-Taunus-Kreis mit Datum 28. April registriert. Davon bezogen am Montagnachmittag, 25. April 2022, 16 ukrainische Kriegsflüchtlinge, darunter drei Kinder, die – bereits vorbereitete – Sporthalle der Rheingauschule in Geisenheim, berichtete Reiner Oswald, stellvertretender Kreisbrandinspektor, im Ukraine-Krisenstab des Kreises. Unangekündigt wurden noch zwei Hunde mitgeführt, die im Umfeld der Halle separiert untergebracht sind, und die inzwischen ein Tierarzt begutachtete. Die Belegung der Notunterkunft verlief ganz planmäßig und vollkommen reibungslos. Nach dem Corona-Test für eine Person erfolgte die Registrierung in der Halle und die Ausgabe von Wolldecken, Kopfkissen und Produkten des alltäglichen Gebrauchs an die Ukrainer:innen.

„Wir waren sehr gut vorbereitet, so dass die Menschen ihre Quartiere in der Halle schnell beziehen konnten“, sagte Oswald. Die Notunterkunft soll als vorübergehende Wohnstatt für Menschen, die aus ihrem Heimatland fliehen müssen, dienen, bevor sie in andere Unterkünfte gebracht werden.

Dank der vorausschauenden Planung reagierte das Betreuungsteam dann auch ganz unkompliziert auf einen kleineren, zahnmedizinischen Notfall, der sich in der Nacht zum Dienstag ereignete. „Bereits am nächsten Morgen konnte die Patientin die Zahnarztpraxis Spörlein aufsuchen, um sich behandeln zu lassen“, erläuterte Oswald. Die allgemeinmedizinische Gemeinschaftspraxis Günther, Wanner und Prinz in der Hochschulstadt erklärte sich zudem bereit, für ärztliche Behandlungen als erste Anlaufstelle für die Ukrainer:innen zur Verfügung zu stehen.

„Viele Menschen aus der Region brachten bereits Spielzeug für die Kinder in die Halle. Die Welle der Hilfsbereitschaft und die Unterstützung aus der Gesellschaft sind nach wie vor riesengroß. Dafür sind wir sehr dankbar“, würdigte Landrat Frank Kilian das humanitäre Engagement der Bevölkerung und fügte an: „Wir erkennen den Rückhalt in der Bevölkerung und wissen ihn zu schätzen.“

Der Landkreis benötigt solche schnell verfügbaren Kapazitäten, wie die Sporthalle in Geisenheim, um auf unangemeldete Zuweisungen rasch reagieren zu können. „Wir sind also gut vorbereiten, falls eine weit größere Zahl an schutzsuchender Menschen in den Landkreis kommen sollte“, erläuterte die Leiterin des Krisenstabes, Liane Schmidt. Die Unterbringung in einer Halle, die nur wenig Privatsphäre ermöglicht, sieht der Landkreis als eine Übergangslösung für wenige Tage an. Gleichzeitig treibt die Kreisverwaltung die Anmietung weiterer geeigneter Unterkünfte voran.

Im Laufe des Mittwochs wurden dem Rheingau-Taunus-Kreis kurzfristig 14 weitere Personen mit ukrainischer Staatszugehörigkeit angekündigt. Die Meldung wurde kurze Zeit später wieder zurückgenommen; nun sind sie für Freitag avisiert. „Wir stehen aber bereit, um die Menschen zunächst in der Sporthalle in Geisenheim unterzubringen, um ihnen ein Dach über dem Kopf zu bieten und die Verpflegung sicherzustellen“, erläuterte Reiner Oswald. Am Donnerstag, 28. April, erfolgte das Erstgespräch des Sozialdienstes vom Fachdienst Flüchtlingsdienst / Migration mit den Geflüchteten in der Sporthalle.