#Aktion Schutzschild ein voller Erfolg

21. November 2024

Rheingau-Taunus-Kreis (ut). Im Rahmen der Kampagne „Brich dein Schweigen“ unter der Teilmarke „Gemeinsam Sicher für Kinder und Jugendliche“ fand am Mittwoch, 13. November 2024, im Zuständigkeitsgebiet der Polizeidirektion Rheingau-Taunus eine Fachtagung der Veranstaltungsreihe „#Aktion Schutzschild“ statt, bei der die Zielgruppe (Fachkräfte aus KiTas und Grundschulen) Vorträge der Polizei, der Beratungsstelle Wildwasser, des Staatlichen Schulamts sowie des Jugendamts erwartete.

Der Jugendkoordinator der PD Rheingau-Taunus, Sven Opitz, organisierte die Veranstaltung und führte als Moderator durch das Programm. Unterstützung erfuhr er von Heidi Bochnig von der regionalen Geschäftsstelle des Netzwerkes gegen Gewalt und Marina Hertling vom Polizeiposten Taunusstein. „Erfreulich war, dass ich bei der Anfrage der Referenten offene Türen einrannte. Alle waren direkt von dem Konzept begeistert und freuten sich auf die Zusammenarbeit“, berichtete Sven Opitz.

Die ausgebuchte Veranstaltung in der Aartalhalle in Taunusstein-Neuhof startete pünktlich um 14 Uhr. Die Stadt Taunusstein hatte nicht nur die Halle für die Tagung dankenswerterweise kostenfrei zur Verfügung gestellt. Aufgrund der Wichtigkeit des Themas hatte Bürgermeister Joachim Reimann angeboten, die Veranstaltung mit seinen Grußworten zu eröffnen. Dabei sprach er allen Mitwirkenden seine Wertschätzung aus und betonte, wie wichtig Sensibilisierungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit in diesem Bereich sind.

Mit einem Vortrag über die Vorgehensweise der Polizei bei Fällen von sexuellem Missbrauch an Kindern, über die Fallzahlenentwicklung sowie über die Vorgehensweisen der Täter führte Sven Opitz in das Thema ein. Hierbei ging er auch darauf ein, welche Anzeichen es für einen Missbrauch geben kann, wie man als Fachkraft damit umgeht und bei welchen Ansprechpartnern man Unterstützung erfahren kann.

Martina Schött von der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt Wildwasser Wiesbaden e.V. stellte die Arbeit der Beratungsstelle vor und gab dabei eindrucksvoll Einblick in ein anonymisiertes Fallbeispiel.

Leslie Konermann ist Generalistin für Gewaltprävention im Staatlichen Schulamt Wiesbaden/ Rheingau-Taunus. Sie informierte über Konzepte des Hessischen Ministeriums für Kultus und Bildung sowie über interne Abläufe bei Eingang von entsprechenden Meldungen der Schulen.

Zuletzt wurde von Birgit Blees und Sissi Gräve die Arbeit des Jugendamtes Rheingau-Taunus, insbesondere bei Meldungen über Kindeswohlgefährdungen, vorgestellt.

Wie auch schon im Verlauf der Pause konnten sich die Teilnehmer nach den Vorträgen bei einem „Markt der Möglichkeiten“ mit den einzelnen Stellen austauschen und mit Informationsmaterial versorgen. – Foto: PD Rheingau-Taunus

Die Zahlen der polizeilichen Kriminalstatistik 2023 verdeutlichen die Notwendigkeit der Kampagne. Erneut hat es in Hessen einen Anstieg um 16,7 Prozent auf insgesamt 3.936 Fälle bei der Verbreitung, dem Erwerb, dem Besitz und der Herstellung von Kinderpornografie gegeben. Die Präventionsarbeit und somit auch die Veranstaltung zur #AKTION SCHUTZSCHILD leisten einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung dieser schrecklichen Taten. Bei der Prävention kommt es auf ein gutes Zusammenspiel von allen Beteiligten an. Den pädagogischen Fachkräften, die tagtäglich im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen, kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.