Integrationsarbeit ist Garant für ein friedvolles Zusammenleben im Landkreis

Landrat Frank Kilian überreicht den Integrationspreis 2022 des Kreises an das Team von „Besser als nix e.V.“ mit Frontmann Dirk Klinner sowie – an die geteilten zweiten Plätze – an die Gruppe für „alleinerziehenden Frauen mit Kindern“ im Caritaszentrum Bad Schwalbach von Carola Bill und an Mohamed-Amin Zariouh. - Foto: RTK-Pressestelle

25. Oktober 2022

Rheingau-Taunus-Kreis (ut). Landrat Frank Kilian hat im Rahmen des Empfanges des Landkreises für die Organisatoren und Partner der Interkulturellen Woche 2022 den Integrationspreis 2022 des Rheingau-Taunus-Kreises überreicht. Der erste Preis geht an das Team „Besser als nix! e.V.“ mit Frontmann Dirk Klinner aus Geisenheim. Der Verein, der das gleichnamige Festival auf den Rheinwiesen der Hochschulstadt seit zehn Jahren durchführt, hat sich zum Ziel gesetzt, junge Kultur zu fördern. Wichtig dabei ist, dass, „als wunderbare Begleiterscheinung hinter den eigentlichen Bühnen“, so Landrat Kilian, jedes Jahr eine Gemeinschaft aus zirka 150 „helfenden Händen entsteht, die ihres Gleichen sucht – vielfältig, multikulturell, im besten Sinne heterogen und dabei immer auf Augenhöhe“. Klinner: „Diese sehr bunte Gemeinschaft aus vielen Helferinnen und Helfern, aus Jung und Alt, aus Unterstützern vom St. Vincenzstift oder der Internatsschule Hansenberg macht uns stolz und ist uns genauso wichtig, wie das Treiben auf den Bühnen.“

Der geteilte zweite Platz ging an die Alleinerziehende Gruppe der Caritas in Bad Schwalbach und an Mohamed-Amin Zariouh. Der junge Mann verbindet seine persönliche Situation mit seinem Engagement: Er selbst „musste sich integrieren“ und möchte nun anderen helfen und sie glücklich machen. „Ob Geflüchteten, queeren-Menschen oder seinen Mitmenschen – Amin sorgt und kümmert sich mit ganzem Herzen“, betonte Landrat Frank Kilian in seiner Laudatio. Sein soziales Engagement begann er bereits in der siebten Klasse. Auch als er am parlamentarischen Austauschprogramm teilnahm und 2018 in Seattle lebte, setzte Mohamed-Amin Zariouh sein ehrenamtliches Engagement fort. Er war Kreis-Schulsprecher des Rheingau-Taunus -Kreises von 2020 bis 2022, war aktiv in weiteren Jugendgremien, hat sich für Integration und lnklusion eingesetzt und sich als Hansenberg-Schüler für soziale Projekte engagiert.

Die Gruppe für „alleinerziehende Frauen“ im Caritaszentrum Bad Schwalbach „sorgt sich um eine ganz wichtige Gruppe in unserer Gesellschaft: um alleinerziehende Mütter und deren Kinder – ob mit oder ohne Migrationshintergrund“.

„Diese unterliegen einer hohen Belastung, sind viel häufiger abhängig von Sozialleistungen und benötigen ein gutes Unterstützungssystem“, erläuterte der Landrat. Diese Systeme sind jedoch für die Betroffenen oft schwer zu finden. Daher ist die Caritas mit der Gruppe „Alleinerziehender und Kinder“ eine hilfreiche Anlaufstelle, um Gleichgesinnte sowie kompetente Fachberatung in einem zu finden. Zehn Frauen mit 16 Kindern aus sechs verschiedenen Ländern nehmen das Angebot wahr, das Caritas-Mitarbeiterin Hanne Wirtz vor 16 Jahren aufgebaut hat und zu einer Erfolgsgeschichte wurde.

Caritas-Mitarbeiterin Carola Bill gab dann noch einen Einblick in die Aktivitäten der Gruppe. Zudem wandte sich eine Teilnehmerin in emotionalen Worten ans Publikum, um deutlich zu machen, welche Bedeutung das Angebote für die Teilnehmerinnen hat: „In der Gruppe gibt es einen überaus engen Zusammenhalt“, betonte sie unter Tränen – der Rührung und der Freude über die Auszeichnung.

Insgesamt, so Landrat Kilian, haben der Jury 16 Vorschläge für den Integrationspreis vorgelegen. „Wegen der hohen Qualität jedes einzelnen Vorschlags war die Auswahl wirklich nicht leicht“, erläutert er. Kilian weiter: „Wir können stolz auf die Integrationsarbeit sein, die im Kreisgebiet seit vielen Jahren geleistet wird und die Garant für ein friedvolles Zusammenleben in den vergangenen Jahren war und ist. Viele von uns sehen, die Gemeinsamkeiten und nicht die Unterschiede. Wir erkennen auch die Leistungen der Geflüchteten an, die ihren Beitrag zur Integration geleistet haben. Wir haben einen großen Schritt zu einer friedlichen und aktiven Gesellschaft getan.“