Erster Freiland-Nachwuchs der bedrohten Nager gesichtet

Erneut zwölf Feldhamster im Hochtaunuskreis ausgewildert

8. September 2022

Kronberg (ut). Zwölf Feldhamster aus der Zucht des Opel-Zoo und des Zoo Osnabrück wurden Ende August im Hessischen Freiland ausgewildert. Hier verstärken sie die noch junge Population der bedrohten Nagetiere, die sich unter Federführung der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises und des Landschaftspflegeverbandes Hochtaunus e.V. an verschiedenen Freiland-Standorten etablieren soll. Ein erster Meilenstein ist bereits erreicht: Ende Juli wurden die ersten im Freiland geborenen Jungtiere gesichtet!

Von den nun im Vordertaunus ausgewilderten Feldhamstern wurden neun im Opel-Zoo und drei im Zoo Osnabrück als Nachwuchs von Zuchtpaaren geboren, die dieser in früheren Jahren aus der Zucht des Kronberger Freigeheges übernommen hatte. Rechtzeitig vor dem Winter können sie nun noch ihre eigenen Baue graben und hoffentlich auch die Vorräte anlegen, die sie benötigen, um über die kalte Jahreszeit zu kommen.

Die Aus­wil­derungs­flächen waren unter der Leitung des Wildbiologen Dr. Dr. Selzer von der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises bereits im Frühjahr entsprechend vorbereitet worden, bevor im Mai die ersten 19 Feldhamster ausgewildert wurden. Im Rahmen der „Feldflurarche Hochtaunus“ sorgt eine Strei­fen­be­pflan­zung mit verschie­de­nen Pflanzen wie Getreide, Luzerne, Erd- und Him­beeren, Kürbissen und Sonnen­blumen nicht nur für Deckung, sondern auch für reichlich Futter für die Feld­hamster. Auch im August wurden zusätzlich wieder mit Kameras verse­hene Erdlöcher vorgebohrt, um den Tieren das Anle­gen ihrer Baue zu erleichtern. Eine dieser Kameras fing Ende Juli die ersten Bilder des Freiland-Nachwuchses ein.

Im Opel-Zoo werden seit der Einrichtung der Auffang- und Zuchtstation für Feldhamster im Jahr 2018 Feldhamster gezüchtet. „Die Zucht war von Anfang an erfolgreich, so dass mittlerweile über 100 Feldhamster aus dem Opel-Zoo ins Freiland ausgewildert oder zum Aufbau eigener Zuchten an andere Zoologische Gärten abgegeben werden konnten“, freut sich Dr. Thomas Kauffels, Direktor des Opel-Zoo, und ergänzt: „Die enge Kooperation mit anderen Zoologischen Gärten und den weiteren Partnern trägt maßgeblich dazu bei, dass wir diesen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten können“.

Mit ihrer Erfahrung in der Haltung und Zucht auch heimischer, bedrohter Tier­ar­ten verfügen die Zoologischen Gärten, so auch der Opel-Zoo, über eine besondere Expertise. Die Station im Opel-Zoo entstand auf Initiative und mit Unterstützung der Unteren Naturschutz­behörde (UNB) des Hochtaunuskreises, des Landschaftspflegeverbandes Hochtaunus e.V. und in Kooperation mit dem hessischen Umweltministerium und ist Bestandteil der Artenschutz-Maßnahmen für den in seinem Bestand stark bedrohten und streng geschützten Feldhamster.