Starthilfe für die E-Mobilität

Zuwendungsbescheid des Bundes für Erweiterung der öffentlichen Lade-Infrastruktur

12. Mai 2022

Idstein (ut). Aktuell kann sich die Stadt über einen Zuwendungsbescheid des Bundes in Höhe von 64.000 Euro freuen. Mit dem Betrag sollen vier weitere, öffentlich zugängliche Ladesäulen für E-Fahrzeuge mit insgesamt acht Ladepunkten inklusive der notwendigen Netzanschlüsse gefördert werden. „Angesichts des Klimawandels ist das Thema E-Mobilität aktuell wie nie“, stellt Bürgermeister Christian Herfurth fest und führt weiter aus: „Auch der Ukraine-Krieg und die deutlich gewordene Abhängigkeit von russischen fossilen Energien sorgen für ein Umdenken.“ Er beobachte, dass zunehmend mehr Idsteiner bei einer Neuanschaffung ein E-Auto in Erwägung ziehen. Herfurth betont: „Elektro-Mobilität ist auch für die Stadtverwaltung Idstein eines der Zukunftsthemen.“ Der den Gremien sowie den Idsteiner Bürger:innen präsentierte Entwurf des Verkehrsentwicklungsplans im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts IDSTEIN 2035 gehe von einer steigenden Nachfrage nach Lademöglichkeiten aus, denn es sei erkennbar, dass sich der „Markthochlauf elektrisch betriebener Pkw bis 2030 deutlich beschleunigen“ werde.

Das bestätigen bereits jetzt die steigenden Zulassungszahlen für elektrische Pkw oder Hybridfahrzeuge in Idstein. Diese schlagen sich deutlich in der Statistik des Fahrzeugbestandes  in Idstein nieder. Von 2021 rund 15.400 und 2022 rund 15.800 gemeldeten PKW zum Stichtag 30. April hat sich innerhalb eines Jahres die Zahl der reinen E-PKW laut Zulassungsbehörde von 150 auf 285 fast verdoppelt. Hybrid-Fahrzeuge waren laut Statistik 2021 insgesamt 480 unterwegs, ihre Zahl ist 2022 auf 750 gestiegen. Elektrisch betriebene LKW, Krafträder und Trikes fahren inzwischen ebenfalls auf Idsteins Straßen, auch wenn ihre Zahl bei einer der Gesamtzahl aller Fahrzeuge von über 20.000 verschwindend gering ausfällt.

Dass die öffentliche Ladeinfrastruktur deutlich verbessert werden muss, um für diese Antriebsart zukunftsfähig zu werden, ist in vielen Städten Thema. Bisher gibt es in Idstein bereits an verschiedensten Orten öffentlich zugängliche Ladesäulen, zum Beispiel bei Lebensmitteldiscountern und Autohäusern. Öffentliche Säulen stehen auch in der Wiesbadener Straße und in der Unteren Schlossgasse. Letztere wurde kürzlich etwas versetzt, um die Zugänglichkeit zu verbessern. Eine weitere Ladesäule wurde in der Oberen Schlossgasse aufgestellt. Diese ist aber ausschließlich für die E-Fahrzeuge der Stadt nutzbar. Denn auch die Verwaltung verfügt über eigene elektrisch angetriebene Fahrzeuge und will diese Flotte weiter ausbauen.

Nun sollen die vier Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten möglichst schnell mit einem Kooperationspartner, der die Säulen aufstellt und betreibt, realisiert werden. „Bis Ende 2022 müssen die Fördermittel möglichst verausgabt sein, die Summe von 64.000 Euro ist eine Zusage von maximal 80 Prozent der Kosten. Den Rest muss die Stadt als Eigenanteil einbringen“, erklärt Klimaschutzmanager David Rehmann. Derzeit würden verschiedene Standorte für die neuen Ladesäulen diskutiert. Rehmann berichtet: „Bei der Standortwahl wird an sehr zentrale Punkte wie den Idsteiner Bahnhof und den Parkplatz am Schlossteich gedacht, um auch im Sinne potentieller Betreiber eine möglichst hohe Auslastung durch Nutzer zu erreichen. Eine Säule, die niemand anfährt oder die die Gäste unserer Stadt nicht auf Anhieb finden, macht keinen Sinn.“