Wie Pendeln nachhaltiger werden kann - Teilnehmer:innen für Forschungsprojekt gesucht

8. Juni 2022

Hochtaunuskreis (ut). Stau, Stress und lange Parkplatzsuche prägen den Alltag vieler Menschen, die regelmäßig zur Arbeit pendeln. Aber wie lässt sich der Weg zur Arbeit und zur Ausbildung verträglicher gestalten? Um diese Frage zu beantworten, wird im Rahmen eines Forschungsprojektes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ein Realexperiment im Hochtaunuskreis durchgeführt. Hierfür werden Personen gesucht, die sich an dem Mobilitätsexperiment beteiligen. Sie bekommen dabei die Möglichkeit, Alternativen zu ihrem gewohnten Pendelweg – kostenlos – auszuprobieren.

Das Pendleraufkommen ist in Deutschland in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen. Allein in der Region Frankfurt Rhein-Main pendeln täglich mehr als eine halbe Million Menschen, überwiegend mit dem Auto. Das hat nicht nur Folgen für die Umwelt und für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen, die pendeln, sondern auch für die Bewohnerinnen und Bewohner in den sogenannten Einpendlerstädten. Im BMBF-Forschungsprojekt „PendelLabor“ unter der Leitung des ISOE (Institut für sozial-ökologische Forschung) suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach tragfähigen Alternativen zu gängigen Pendelroutinen.

Dafür sind auch Experimente im Hochtaunuskreis geplant. „Wir wollen neue Lösungen entwickeln, die an den Bedürfnissen der Pendlerinnen und Pendler ansetzen und eine nachhaltige Pendelmobilität fördern“, sagt Projektleiterin und Mobilitätsforscherin Jutta Deffner vom ISOE und erläutert: „Wir suchen deshalb Personen, die regelmäßig zum Arbeits- oder Ausbildungsort fahren und offen dafür sind, über einen Zeitraum von mehreren Monaten, zwischen Juli und Dezember 2022, Alternativen zu ihren bisherigen Pendelpraktiken auszuprobieren.“

Um die passende Alternative für den Arbeitsweg zu finden, beginnt das Experiment mit einer umfassenden individuellen Mobilitätsberatung. Dabei wird nicht nur der Arbeitsweg betrachtet, sondern auch die weiteren Faktoren, die das Pendeln beeinflussen. Von Juli bis Dezember dieses Jahres haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann die Möglichkeit, kostenfrei die für sich passende Alternative zum eigenen Pkw auf dem Arbeitsweg auszuprobieren. Ein Online-Forum zum Austausch mit anderen Teilnehmenden sowie unterstützende Angebote zur Gestaltung des Pendelalltags runden das Angebot ab.

Voraussetzungen für die Teilnahme am Reallabor von Juli bis Dezember 2022

Interessierte ab 18 Jahren mit einem Wohnort im Hochtaunuskreis können sich bewerben, sofern ihr Arbeitsplatz entweder in Frankfurt, im Hochtaunuskreis, oder in einer an Frankfurt angrenzenden Kommune ist, sie dort studieren oder ihre Ausbildung machen. Der gesamte oder überwiegende Teil des Pendelwegs muss bisher regelmäßig mit dem Auto zurückgelegt worden sein und einfach mindestens drei Kilometer betragen. Dieser Weg muss mindestens zwei Mal in der Woche zurückgelegt werden. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kommt die Teilnahme infrage. Weitere Informationen und Bewerbung unter: https://pendellabor.de/experiment/