Götterdämmerung auf Herbstschlussumzug und Kappeskerb

Von Petra Pfeifer, 3. November 2022

Eltville. Vom 27. bis zum 31. Oktober stand die Rosenstadt zum 20. Mal ganz im Zeichen der Kappeskerb und dem Weinlesefest, das auf dem Bahnhofs-Platz und in der Weinhohle von Eltviller Bürger:innen und ihren Gästen gefeiert wurde. Als Veranstalter freute sich der Verkehrsverein, „bereits zum 20. Mal das traditionelle Fest in seiner heutigen Form gemeinsam feiern zu können“, so Vereinsvorsitzender Hans-Peter Korn. Er verriet auch, dass die Kappeskerb bereits 1654 in einer Urkunde erwähnt wurde und somit zu den ältesten Volksfesten der Region zählt.

Zusammen mit seinen Vereinskollegen hatte Hans-Peter Korn bereits am Mittwoch auf dem Entenplatz „Kappes“ (Kohl) verkauft, damit die Bürger:innen und die teilnehmenden Vereine und Betriebe die Stadt entsprechend schmücken konnten. Am Donnerstag gab es dann zum dritten Mal die Afterwork-Party und der erste festliche Höhepunkt startete am Freitag mit den Weinköniginnen bei der offiziellen Eröffnung des Festes mit dem Stellen des Kerbebaumes durch die Feuerwehr im Weindorf auf dem Bahnhofvorplatz – der Parkplatz in der Weinhohle war wiederum Schauplatz des Riesenrummels.

Nächstes Highlight war der traditionelle Herbstschluss-Umzug der Winzer und Vereine durch die Stadt. Jede Menge große wie kleine Zuschauer tummelten sich schon bereits vor dessen offiziellem Beginn um 15 Uhr an den Eltviller Straßen um auch ja einen guten Platz zu erhaschen.

Hans-Peter Korn gibt einen hervorragenden Bacchus ab.

„Wann kommt er denn?“, fragte der ein oder andere Dreikäsehoch seine Eltern, weil es dann doch ein wenig länger dauerte, bis endlich die Spitze des Lindwurms zu sehen war. „Die Jugendwehr macht auch mit!“, freute sich der nächste, als er deren Vertreter darin ausmachte. Es war ein gesellig-fröhlicher Zug, der sich aufgemacht hatte, um die Weinlese tüchtig zu feiern. Kleine wie große, alte wie neue Schlepper ließen sich ausmachen. Auch riesige Wein-Vollernter hüpften geradezu über den Asphalt, wenn ihre Fahrer mal demonstrierten, wie beweglich sie sind, um sich abschüssigen Hängen anzupassen. Nahezu alle Zugnummern präsentierten sich übrigens zünftig geschmückt mit „Kappes“-Köpfen – und köstliche Tropfen wurden insbesondere von den Fußtruppen großzügig an die Großen ausgeschenkt.

Belinda Höber als frecher Herbstmuck.

Nachdem der Sonntag schließlich vor allem vom Besuch von Weindorf und Rummel geprägt war, rückten am Montagabend insbesondere die Kinder in den Fokus des Geschehens. Denn ab 15 Uhr gab es einen Halloween-Umzug, zu dem sie gruselig maskiert erschienen und abschließend mit Entertainer Rick Cheyenne entsprechend schaurige Lieder anstimmten.

Gleich im Anschluss folgte die Auslosung des Kappeskerb-Gewinnspiels, zu dem viele Sponsoren die Preise beigesteuert hatten. Als Hauptpreis gab es eine Übernachtung samt Frühstück im Hotel Frankenbach, das Autohaus Bertram stellte einen PKW für ein Wochenende samt einer Tankfüllung zur Verfügung und das Autohaus Zeh stiftete einen Gutschein im Wert von 250 Euro. Aber auch Einzelhändler, Weingüter und Blumenladen, Fotostudio oder Backhaus hatten überaus attraktive Gewinne beigesteuert – gewinnen konnten allerdings nur anwesende Losbesitzer.

Für den gelungenen Abschluss eines rundum gelungenen Festes sorgte zu guter Letzt das Jubiläums-Prunkfeuerwerk zu „20 Jahre Weinlesefest“. Dass für dieses Gelingen zahlreiche Partner des Verkehrsvereins gesorgt hatten, würdigte Hans-Peter Korn sehr herzlich: „Ich darf mich bei unserer Stadtverwaltung mit unserem Bürgermeister Patrick Kunkel an der Spitze, bei den Stadtwerken, dem Ordnungsamt sowie der Feuerwehr und allen Beteiligten für die große Unterstützung bei der Durchführung des Festes recht herzlich bedanken.“ Ein besonderer Dank ging dabei auch an die Sponsoren: die Rheingauer Volksbank und die MM-Rotkäppchen-Mumm Sektkellerei Eltville am Rhein.