Schwalbenkönigin ist Vertragspatin

Kreis- und Kurstadt schließt langfristigen Liefervertrag mit Weingut aus Kiedrich

Schwalbenkönigen Pia I. (Mitte), rechts Bürgermeister und Weingutsbesitzer Winfried Steinmacher und links Bürgermeister und Kurdirektor Markus Oberndörfer bei dem erfolgreichen Testlauf. Die Brunnenfrauen wurden in die Handhabung der sensiblen Technologie eingewiesen. Sie wissen immer genau, aus welchen Auslauf der gute Riesling im Weinbrunnen läuft. - Foto: Stadt Bad Schwalbach

1. April 2022

Bad Schwalbach (ut). Die Stadt hat zum 1. April 2022 einen langfristigen Vertrag mit dem Weingut Steinmacher und Sohn aus Kiedrich unter den kritischen Augen der Schwalbenkönigin Pia I. abgeschlossen. Mit dem Vertrag wird auch für die Zukunft die Ausgabe insbesondere von Rheingauer Riesling am Weinbrunnen im Kurpark sichergestellt.

Wie jedermann weiß, ist der Weinbrunnen eine stark eisenhaltige Heilquelle. Das Heilwasser fließt aus zwölf im Kreis angeordneten Ausläufen, die gemeinsam die Form einer Wasserfontäne bilden. Sie sind rund um eine Kupferkugel angebracht, deren Fuß in einem von einer rechteckigen Marmorplatte umgebenen Abflussbecken mündet. Es ist ein offenes Geheimnis, dass aus jeweils einem wechselnden Auslaufhahn Wein aus der Brunnenanlage fließt. Die Brunnenfrauen signalisieren nach einer jahrzehntealten überlieferten Tradition den einheimischen Bad Schwalbacher:innen, welcher Hahn das gerade ist. Besucher von Außerhalb werden nicht in das gut gehütete Geheimnis eingewiesen.

Die beiden befreundeten Bürgermeister Winfried Steinmacher aus Kiedrich, dem auch das liefernde Weingut gehört, sowie Bürgermeister und Kurdirektor Markus Oberndörfer haben eine ganz neue Methode des Weintransports entwickelt. In Zusammenarbeit mit einer bekannten Universität aus England und Geisenheim haben sie eine Methode erfunden, um den Wein zu verdampfen damit man ihn gasförmig in einem Hohlkörper übertragen kann. Am Ende der Leitung wird der Wein wieder verflüssigt, um ihn gut gekühlt direkt in den Ausschank zu bringen.

Bei einem Erfahrungsaustausch zum Glasfaserausbau mit dem Landrat ist ihnen die Idee gekommen, die Glasfaserleitungen, die neuerdings überall im Rheingau-Taunus Kreis für den Internetausbau verlegt werden zu nutzen. Man muss wissen, dass die Lichtsignale zur Übertragung der digitalen Informationen an den Innenseiten der Glasfaserleitungen entlanglaufen. Das hohle Innere der Glasfaserleitungen bleibt dagegen vollkommen ungenutzt.

In monatelangen Versuchsreihen im Weinkeller des Weinguts haben die beiden Freunde Geräte entwickelt, um den Wein – dabei hat sich der Rheingauer Riesling als am besten geeignet herausgestellt -, in ein feines Aerosol verdampfen. Der Verdampfer ist mit dem Internet-Router im Weingut verbunden und sendet das Aerosol so auf die Reise von Kiedrich nach Bad Schwalbach. Im Keller des Weinbrunnens ist am dortigen Internet-Router der Verflüssiger installiert, der das Aerosol ohne Geschmacksverlust wieder in Riesling zurück verwandelt.

Ein Patent ist mittlerweile beantragt und wenn es nach den beiden Freunden geht, könnte der Rheingauer Riesling auf diese Weise in die ganze Welt vermarktet werden.