Ärztliche Versorgung
Bedarfsplanung zeigt stabile Lage, Stadt unterstützt Projekte zur Standortentwicklung
23. April 2025
Taunusstein (ut). Wie es um die ärztliche Versorgung in der Stadtsteht, war Thema einer Verwaltungsmitteilung der Stadt aufgrund eines Antrags der SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung. Die nun vorliegenden Antworten beruhen auf aktuellen Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH) sowie auf Erkenntnissen aus dem Masterplan „Modellregion Gesundheit“ des Rheingau-Taunus-Kreises. Laut KVH liegt der hausärztliche Versorgungsgrad in Taunusstein bei 100 Prozent, im fachärztlichen Bereich zeigt sich im zuständigen Planungsraum eine solide bis überdurchschnittliche Versorgungslage.
Die KVH bewertet die Versorgungslage in Taunusstein aktuell weder als unterversorgt noch als potenziell gefährdet. Auch im Bereich der Fachärzt:innen bestehen im Rheingau-Taunus-Kreis laut Planungsdaten keine Versorgungsengpässe. Eine Niederlassung neuer Ärzt:innen ist danach aber dennoch möglich, Einschränkungen bestehen nicht.
Wahrnehmung und Versorgungserleben im Alltag
In der öffentlichen Diskussion wird regelmäßig auf Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung hingewiesen – etwa bei der Suche nach Facharztterminen. Diese Wahrnehmungen stehen nicht im Widerspruch zur statistischen Versorgungseinstufung, sondern ergänzen sie. Faktoren wie Pendlerverflechtungen, die Verteilung einzelner Fachrichtungen oder die individuelle Erreichbarkeit von Praxen fließen in die formale Bedarfsplanung der KVH nur begrenzt ein, prägen jedoch das Versorgungserleben und auch Sorgen vieler Menschen vor Ort.
Stadt unterstützt gezielt Maßnahmen zur Verbesserung
Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung liegt gesetzlich bei der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen. Städte und Gemeinden sind hier weitgehend außen vor. Innerhalb dieses Rahmens setzt die Stadt Taunusstein gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der lokalen Rahmenbedingungen um. Dazu gehört insbesondere die Unterstützung von Projekten, bei denen medizinische Nutzungsmöglichkeiten Teil städtebaulicher Entwicklungen sind. So wird bei einem Neubauprojekt in Taunusstein-Hahn beispielsweise neben gefördertem Wohnraum auch eine gewerbliche Nutzung geprüft, die Raum für gesundheitliche Angebote schaffen kann.
Darüber hinaus steht die Stadt im Austausch mit der Gesundheitskoordination des Rheingau-Taunus-Kreises und bringt sich in die Umsetzung des Masterplans „Modellregion Gesundheit“ ein.
Langfristige kommunalpolitische Begleitung
Die Entwicklung des Gesundheitsstandorts Taunusstein ist seit mehreren Jahren regelmäßig Thema in der Kommunalpolitik. Bereits 2017 wurde ein „Kommunaler Aktionsplan zur ärztlichen Versorgung“ beschlossen. Die aktuelle Vorlage reiht sich in diesen längerfristigen Prozess ein und liefert eine aktuelle Datenbasis.