30.000 Bürger-Bäume für den Stadtwald
![Website Bürgerwald – 20221210_142049__1__ – quer Website Bürgerwald Taunusstein. - Foto: Stadt Taunusstein](https://unser-taunus.de/wp-content/uploads/elementor/thumbs/Website-Buergerwald-20221210_142049__1__-quer-scaled-q2pcxrq973lrd7tewqg2ws3hyopw27t9tu5rk6m52u.jpg)
11. Dezember 2022
Taunusstein (ut). Rund 750 Hektar der Waldfläche der Stadt sind – oder besser waren – Fichtenbestände. Als eine der ersten Kommunen startet Taunusstein jetzt eine Website, auf der Bürger:innen aktiv an der nachhaltigen Wiederaufforstung mitwirken können, indem sie Bäume für ihren Wald spenden oder verschenken. Das Ziel: 30.000 gespendete Bäume – für jeden Einwohner einen.
Unter www.buergerwald-taunusstein.de kann jeder einen Setzling für 20 Euro oder einen schon etwas größeren Baum für 100 Euro spenden. Welche Baumart und an welchem Standort konkret gepflanzt werden, das entscheiden die Fachleute der Taunussteiner Forstwirtschaft. Per Mausklick wird gespendet und bezahlt. Der Spender kann seinen Namen eintragen und – falls er die Spende verschenken will – den Namen des Beschenkten. Per E-Mail erhält er anschließend automatisch ein gestaltetes Zertifikat mit den Namen sowie eine Spendenquittung.
Großflächiges Fichtensterben als Auslöser
„Seit 2018 sterben unsere Fichtenbestände durch die Trockenheit der letzten Jahre großflächig ab, es klaffen riesige Lücken im einst dichten Stadtwald“, so Bürgermeister Sandro Zehner. „Die Bürgerinnen und Bürger macht das ebenso betroffen wie uns. Alle wollen helfen, damit ihr Wald für nachfolgende Generationen Bestand hat.“
Einzelne Pflanzaktionen seien wichtig, um auf das Thema aufmerksam zu machen, aber auch personell sehr aufwendig, weil es die Anleitung von Forstmitarbeitern brauche. Dafür brauche es innovative und ungewöhnliche Lösungswege, so Zehner: „Wir sprechen hier von der Wiederbewaldung von einer Fläche so groß wie 1.000 Fußballfelder.“ Den gespendeten Baum können die Käufer aus diesem Grund im Anschluss weder selbst einpflanzen noch besuchen, das übernehmen die Fachleute des fachlich versierten Dienstleisters Hessenforst. Das sei auch nicht Sinn der Sache, sagt der Bürgermeister und ergänzt: „Es geht nicht darum, dass Einzelpersonen ihren persönlichen Waldbaum pflanzen und hegen: Wir wollen gemeinsam unseren Wald für die nächsten Jahrhunderte sichern – den Taunussteiner Bürgerwald.“
Initialpflanzungen in sogenannten Hordengattern
Das Wald-Konzept, an dem die Stadt Taunusstein mit einer Magistrats-Kommission arbeitet, sieht sogenannte Initialpflanzungen in Hordengattern vor: In einem eingezäunten Areal werden rund 220 Setzlinge unterschiedlichster Baumarten gepflanzt. Werden sie groß, sähen sie sich selbst aus. Die Gatter schützen die jungen Bäume vor Wildschäden – die freien Flächen komplett einzuzäunen und zu bepflanzen wäre weder finanziell noch ökologisch sinnvoll. Hier werden die Setzlinge und jungen Bäumchen der Bürger:innen eingepflanzt. Für Unternehmen oder Großspender gibt es die Möglichkeit ein komplettes Hordengatter mit 220 Setzlingen zu spenden – dafür ist ein Anfrageformular auf der Website integriert.
„Mit der Website können wir unseren Bürgerinnen und Bürgern eine echte, ökologisch sinnvolle und einfache Beteiligung an ihrem Wald bieten“, so der Bürgermeister. Die Website wurde von der Tochtergesellschaft StaTa GmbH konzipiert und realisiert. „Zentraler Punkt war die vollautomatische Abwicklung der Spenden und Zertifikate über die Website, um den Aufwand für die Verwaltung so gering wie möglich zu halten“, sagt Zehner. Das sei auch für die Spender:innen sehr einfach, wie der Bürgermeister erläutert: „Wer heute einen Setzling oder Baum über die Website spendet, hat innerhalb von einer Minute ein Weihnachtsgeschenk – nachhaltig, persönlich und mit großem Mehrwert für die Taunussteiner Zukunft.“
Mehr Infos zum Waldkonzept: www.taunusstein.de/buergerwald.