Durchbruch für Sanierung der Altkönighalle und des Sportzentrums
10. Dezember 2025
Steinbach (ut). Nach langen und intensiven Verhandlungen konnten Bürgermeister Steffen Bonk und Erster Stadtrat Lars Knobloch am vergangenen Freitag, 5. Dezember 2025, gemeinsam mit Alexander Thoms, Geschäftsführer der PHORMS Schule Steinbach, auf einer Pressekonferenz eine wegweisende Entscheidung für die Zukunft des Steinbacher Sportzentrums verkünden.
Eine frühzeitig vom Magistrat in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie für die Altkönighalle und das Sportzentrum hatte ergeben, dass eine einfache Teilrenovierung nicht ausreicht. Die Altkönighalle muss in den nächsten Jahren umfassend saniert werden, damit sie überhaupt weiterbetrieben werden kann. Alternativ wäre ein Neubau erforderlich. Für den in die Jahre gekommenen Umkleidetrakt im Sportzentrum empfiehlt die Studie einen zweckmäßigen Neubau. Alle in der Machbarkeitsstudie vorgestellten Varianten sehen Investitionen in Höhe von mehreren Millionen Euro für die Stadt Steinbach vor. Investitionen in dieser Größenordnung kann unsere Heimatstadt nicht aus laufenden Haushaltsmitteln finanzieren.
Lösung: Einnahmen durch Grundstücksverkäufe
Die nun vorgestellte Lösung sieht den Verkauf zweier städtischer Grundstücke vor. Die Stadt erwartet aus den Veräußerungen Erlöse von viereinhalb bis fünf Millionen Euro. Diese Einnahmen sollen komplett in die Sanierung der Altkönighalle und des Sportzentrums fließen. Zusätzlich plant die PHORMS Schule Steinbach, das Projekt mit einem zweckgebundenen Investitionszuschuss zu unterstützen.
Die ehemalige Liegewiese des früheren Waldbades mit rund 10.500 Quadratmetern, die direkt an den Schulhof der PHORMS Schule grenzt, soll von der Schule erworben werden. Die PHORMS Schule plant, ihren Standort innerhalb der kommenden fünf Jahre auszubauen, um insbesondere zusätzliche Kapazitäten für den Mittel- und Oberstufenbereich und der Kindertagesstätten zu schaffen. Ziel ist es, mehr Platz für die aktuellen Schüler:innen zu haben, aber auch die Gesamtschülerzahl zu erhöhen und damit der erhöhten Nachfrage Rechnung tragen zu können. Um dem dann steigenden Verkehrsaufkommen frühzeitig entgegen zu wirken, planen Schule und Stadt den Ausbau des schuleigenen Busverkehrs, neue Radwegeverbindungen und eine weitere Verbesserung der Kreuzungssituation Kreisstraße K786/Neuwiesenweg.
Das zweite Grundstück, der derzeit ungenutzte Hartplatz unterhalb des Kunstrasenplatzes mit rund 7.000 Quadratmetern, soll an einen privaten Investor verkauft werden, der dort ein großes Padel-Zentrum mit Gastronomie realisieren möchte. Dieses soll eines der Größten seiner Art im Rhein-Main-Gebiet werden und sowohl Indoor- als auch Outdoorflächen umfassen.
Was ist Padel?
Padel ist ein Rückschlagspiel, das Elemente von Tennis und Squash kombiniert. Es wird in der Regel zu viert gespielt (Doppel) auf einem kleineren, von Glas- und Metallwänden umgebenen Spielfeld. Die Wände dürfen beim Spiel genutzt werden, ähnlich wie beim Squash. Padel verwendet spezielle, solide Schläger ohne Saiten und einen etwas kleineren Ball als beim Tennis. Padel stammt ursprünglich aus Spanien und Südeuropa und erfreut sich auch in Deutschland zunehmender Beliebtheit und ist momentan eine der schnellst wachsenden Sportarten in unserem Land. Die Nachfrage nach Plätzen ist mittlerweile so groß, dass man mit Wartezeiten von mehreren Tagen bei der Buchung eines Platzes rechnen muss. Nach der Einschätzung von Experten hat Padel das Potential ein neuer Volkssport zu werden.
Damit der größtmögliche Betrag für die Sportanlagen zur Verfügung steht, bewirbt sich die Stadt Steinbach zudem um die Aufnahme in das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Sportstätten“. Dafür stellen die Einnahmen aus den beiden Grundstücksverkäufen die Grundlage dar. Eine Teilnahme an dem Förderprogramm ist nur möglich, wenn die Stadt einen ausreichenden Anteil an Eigenmitteln ausweisen kann. Sollte Steinbach den Zuschlag erhalten, stünden insgesamt über neun Millionen Euro für die Modernisierung des Sportzentrums zur Verfügung. Mit der bereits erstellten Machbarkeitsstudie und einem belastbaren Finanzierungskonzept sieht Bürgermeister Bonk gute Chancen, im bundesweiten Wettbewerb erfolgreich zu sein.
Sanierung in greifbare Nähe gerückt
Bürgermeister Steffen Bonk zeigte sich hochzufrieden über den erzielten Verhandlungserfolg. „Die dringend notwendige Sanierung unserer Sportstätten rückt in greifbare Nähe und wird durch die erzielten Vereinbarungen überhaupt erst möglich. Darüber hinaus erweitern wir das vorhandene Freizeitangebot und stärken unsere Stadt als Bildungsstandort“, so Bonk. Auch Alexander Thoms betonte mit Stolz integraler Bestandteil der Stadt zu sein. Erster Stadtrat Lars Knobloch: „Heute ist ein guter Tag für die Steinbacher Vereine. Mit ihren tollen Angeboten und der sehr guten Jugendarbeit sind unsere Sportvereine ein bedeutender Teil unserer Stadtgesellschaft. Unsere Aufgabe als Stadt ist es, diese erfolgreiche Arbeit mit guten und zeitgemäßen Sportstätten zu unterstützen.“
Der Lösungsvorschlag wurde am Dienstag, 9. Dezember, dem Stadtparlament vorgestellt und wird jetzt in den Fachausschüssen weiter behandelt. Auch wenn durch Vorgaben und Verfahrensabläufe nicht kurzfristig mit dem Beginn der Sanierungsarbeiten zu rechnen ist, markiert die erzielte Einigung einen entscheidenden Schritt, um Steinbach als Sport- und Bildungsstadt nachhaltig zu stärken.

