„Was macht Berlin so l(i)ebenswert?“

30 Jugendliche reisen mit dem Jugendbildungswerk in die Bundeshauptstadt

20. Juni 2022

Rheingau-Taunus-Kreis (ut). „Berlin ist eine Reise wert!“ – Unter diesem Motto stand die erste Reise des Jugendbildungswerks Rheingau-Taunus im Jahr 2022, an der 30 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren aus dem gesamten Kreisgebiet teilgenommen haben. „In der Bundeshauptstadt wartete ein interessantes Sightseeing-Programm auf die jungen Teilnehmer, bei dem sie viel Wissenswertes über die Geschichte der Stadt erfuhren“, berichtet Christina Sause vom Jugendbildungswerk. Der erste Halt war die Gedenkstätte Point Alpha Mitte in Berlin, bei der die Jugendlichen auf der ostdeutschen Seite starteten und nach der Besichtigung des Museums über die „Grenze“ in den ehemaligen amerikanischen Sektor gehen konnten. Die Gedenkstätte Point Alpha ist ein authentischer Schauplatz des Kalten Krieges und ein einmaliges Zeugnis von vier Jahrzehnten Zeitgeschichte. Dort standen sich die Vorposten von NATO und Warschauer Pakt bis zum Jahr 1990 gegenüber. 

Im trendigen Hostel in Berlin-Mitte angekommen, blieb nicht lange Zeit zum Verschnaufen. Ein interaktiver Stadtrundgang wartete auf die Jugendgruppe. „Was macht Berlin so l(i)ebenswert?“, sollten die Jugendlichen herausfinden. Start war am Alexanderplatz mit einem der Wahrzeichen Berlins, dem Fernsehturm. Es ging vorbei am Roten Rathaus, der Museumsinsel, dem Berliner Dom, über die hippen Hackeschen Höfe hin zum Rosenthaler Platz.

Ein Highlight: der Besuch des Bundestags am nächsten Morgen

Nach einem Vortrag über die Besonderheiten und die Geschichte des Plenarsaals sowie des Reichstagsgebäudes, wurde die Jugendgruppe von dem Bundestagsabgeordneten der FDP für den Rheingau-Taunus-Kreis, Alexander Müller, im Fraktionssaal seiner Partei empfangen. Müller beantwortete alle Fragen der Jugendlichen, sei es über die Situation des ÖPNV im Rheingau-Taunus-Kreis, über die Rolle Deutschlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine, warum es für Jugendliche wichtig ist, für Freiheit und Demokratie einzustehen, und warum Politik uns alle etwas angeht. Nach der Besichtigung der Kuppel des Reichstagsgebäudes wartete ein weiterer Meilenstein deutscher Geschichte auf die Jugendgruppe.

In der Gedenkstätte Hohenschönhausen wurden die Reisenden von ehemaligen Insassen des Stasi-Gefängnisses herumgeführt. Eindrucksvoll schilderten diese ihre persönliche Geschichte, was zu ihrer Verhaftung geführt hatte. Ein Teilnehmer: „Diese sehr persönlichen Schilderungen waren beeindruckend zu hören. Die ehemaligen Insassen berichteten, wer sie verraten hatte.“ Diese Informationen fanden sie später in ihren eigenen Stasi-Akten. Die Referent:innen der Gedenkstätte nahmen sich viel Zeit für die teils auch persönlichen Fragen der Jugendlichen und hinterließen bei allen einen bleibenden Eindruck.

„Nirgendwo sonst tummeln sich so viele Stars wie in Berlin, das ist klar, aber bei Madame Tussauds stehen alle auf engsten Raum beisammen“, so Christina Sause und weiter: „Und das schönste: Man kann so viele Bilder mit ihnen machen, wie man möchte.“ Ein kurzer Spaziergang führte die Jugendlichen anschließend zum Brandenburger Tor und zum Holocaust-Denkmal bevor die Gruppe im TimeRide mithilfe von VR-Brillen eine Reise durch das Ostberlin der 80er-Jahre machte. Nach einem gemeinsamen Abschlussessen am Samstagabend, ging es am Sonntag voller neuer Eindrücke, aber auch ein wenig wehmütig zurück in den Rheingau-Taunus-Kreis.

Wer nun auf den „Geschmack“ gekommen ist und mit dem Jugendbildungswerk auf Reisen gehen will, kann dies gerne tun. Aktuell sind noch Plätze für die Fahrten in die Niederlande vom 8. bis 12. August 2022 und für die Gamescom vom 24. bis 26. August 2022 frei. Wer ein kulturelles Highlight vorzieht, kann sich für das Familienevent „Bad Hersfelder-Festspiele“ mit dem Musical Goethe entscheiden. Auch auf dem Programm steht ein Lama-Trekking an der Kisselmühle im Rheingau und ein Besuch des ZDF in Mainz. Weitere Informationen erhalten Interessierter unter jugendbildungswerk@rheingau-taunus.de oder auf der Homepage des Rheingau-Taunus-Kreises.