Aprilscherz

Stadtregierung und Bürger sind sich einig

Frankensteins Monster und Hexen sollen Eppstein (b)rocken

1. April 2024

Regional (pit/es). Verwundern tut es im Grunde nicht: Nach den vielen Querelen, die es gab, weil die Halloween Veranstaltung GmbH mit ihrem Frankenstein-Halloween aus der angestammten Feste bei Mühlheim nach Königstein ziehen wollte, hat sie sich neu orientiert. Klar, das Happening soll, wenn alle sich einig werden, 2024 in der Kurstadt stattfinden.

Auch das noch

Doch nun gab es auch innerhalb der Monster einige Aufregung. Die Hexen zeigten sich nach all den Jahren plötzlich fassungslos, dass mit Frankenstein ständig ein männlicher Protagonist gefeiert werde, für den sie lediglich als Statistinnen engagiert würden. Sie verlangten ein Veranstaltungspendant rund um Beltane. Am liebsten schon vom 1. April bis zum 1. Mai 2025.

Daher hat Geschäftsführer Ralph Eberhardt reagiert, um diesbezüglich mit seinem Team sowohl ziel- als auch zukunftsorientierter arbeiten zu können. „Wir möchten mit dieser Veranstaltung nicht noch einmal das ganze Procedere durchziehen, ohne zu wissen, ob die Königsteiner uns vertrauen – außerdem ist bei zwei Veranstaltungen eine langfristige Planung von noch größerer Bedeutung.“

„ALLE“ ist voller Vorfreude

Also ist die Freude entsprechend groß: „Eppsteins Bürgermeister Alexander Simon hat uns angeboten, mit beiden Veranstaltungen auf ‚seine‘ Burg umzuziehen“, verrät er. Darüber hinaus: „Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung haben ihm hierfür bereits absolute Rückendeckung gegeben.“ Auch die in Gründung befindliche „Aktionsgemeinschaft liebens- und lebenswertes Eppstein“ (ALLE) hat schon ihre Unterstützung zugesagt. Zusammengenommen seien dies für ihn bereits die ausschlaggebenden Kriterien gewesen, diesem Angebot nachzugehen: „Ein solch vertrauensvolles Verhältnis kenne ich aus den vergangenen mehr als vier Jahrzehnten aus Mühlheim – das möchten sowohl unsere ‚Monster‘ und ‚Hexen‘ als auch ich gerne entspannt weiterleben!“

Die Tatsache, dass der international renommierte Burgenforscher Dr. Joachim Zeune in den vergangenen Jahren Sorge für die Restauration des Burgfrieds trug (wir berichteten), spreche ebenfalls dafür. „Niemand hat Bedenken, dass wir einen ‚Verfall‘ dieses geschichtsträchtigen Bauwerks vorantreiben könnten“, so Eberhardt, dem eine immense Erleichterung anzumerken ist. Gleichzeitig versichert er: „Die restaurierungsbedürftige Burg Königstein hat bei unserem unterschwelligen Grusel – an dem dürfen die Hexen keinesfalls rütteln – auch nichts zu befürchten.“

Mit Hexen tanzen

Unterstützung gibt es obendrein aus Eppsteins Nachbarstadt Kelkheim. „Unser Bürgermeister Albrecht Kündiger ist ein absoluter Halloween-Fan und mit den Hexen würde er auch verflucht gerne das Tanzbein schwingen“, verrät Pressesprecherin Christine Michel. Umso betrübter sei er, dass er keine „eigene“ Burg hat, die er zur Verfügung stellen kann.

Kurzum hat der Kelkheimer Rathauschef bereits Kontakt zu seinem Amtskollegen Alexander Simon aufgenommen und ihm angekündigt, dass er mit Valeska Benner, Geschäftsführerin des Schlosshotels Rettershof, ins Gespräch kommen wolle. Christine Michel: „Er möchte ‚unheimlich‘ gerne erreichen, dass sie und ihre Crew auf ihrem Gelände Parkplätze zur Verfügung stellen, einen Shuttle-Service installieren und Kombi-Angebote bzgl. Übernachtung und Besuch sowie des Beltane- als auch Halloween-Events entwickeln.“

Auch mit weiteren Unternehmen würden zeitnahe Gesprächstermine vereinbart, um eben diese dringend benötigten Parkplätze zu generieren. Sowohl Eppstein als auch Kelkheim wollen dann gemeinsam für die Shuttles Sorge tragen. Selbst die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft ist ohne höllische Verspätung wach geworden. „Klar werden wir Sonderzüge und -Busse einrichten“, versichert Geschäftsführer Roland Schmidt.

Übrigens gastiert die Halloween Veranstaltung GmbH – sie wird in Halloween und Beltane Veranstaltung GmbH umfirmieren – mit ihrem Event seit zwei Jahren auch auf der französischen Zitadelle Bitsch und wurde vor nur einer Woche sogar angefragt, das Schloss Burg in Solingen (Nordrhein-Westfalen) anlässlich des keltischen Samhain-Festes zu bespielen. Burg Schreckenstein, die wir alle aus so unglaublich vielen Geschichten aus unserer Kindheit kennen, möchte die Halloween Gesellschaft ebenfalls für sich gewinnen. Sie alle wissen um den Erfolg dieses Events, Königstein wird es wohl nicht auf Dauer erfahren.

Offensichtlich ist allerdings, dass die Anlage der Burg Eppstein nicht so großzügig gestaltet ist, wie die der Burg Königstein. Doch auch hier kann sich Ralph Eberhardt freuen: „Tatsächlich möchten die Altstadtbewohner Eppsteins – wie auch Oberurseler das bei ihrem alljährlichen Hof-Flohmarkt und beim Brunnenfest handhaben – im Verlauf beider Happenings ihre Höfe öffnen und zusätzlich für Grusellaune sorgen! Unsere Monster und selbstverständlich auch die Hexen wurden aufgefordert, sie dabei zu unterstützen.“ – Wenn das mal nicht ein bezaubernd positiver Ansatz ist. – Fotos: Unser Taunus