Nachhaltig in den Hessenpark

Landrat Ulrich Krebs, Museumsleiter Jens Scheller, Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm, Kathrin Geist, Projektmanagerin Nachhaltigkeit beim Taunus Touristik Service, Thorsten Schorr, Vorsitzender des Förderkreises Hessenpark, sowie zwei gerade vorbeikommende Radfahrer (v.l.n.r.) freuen sich über die neue Infotafel. - Foto: pit

1. Mai 2024

Neu-Anspach (ut/pit). Der Klimawandel und hohe Spritpreise sorgen dafür, dass viele Menschen, die den Hessenpark besuchen möchten, sich nach alternativen Verkehrsmitteln für diesen Ausflug umsehen. Optionen gibt es viele. Museumsleiter Jens Scheller setzt auf eine Kombi-Strategie: „Für die längere und mitunter unattraktive Strecke nimmt man sein Fahrrad mit in Bus oder Bahn und radelt nach dem Aussteigen durch die schöne Taunuslandschaft in den Hessenpark.“ Die Kosten für diese Option sind überschaubar, weil im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) Fahrräder ohne Aufpreis in Bus oder Bahn mitgenommen werden können. Noch schöner: Im Mai dürfen zudem die Wasserstoffzüge der Regionalbahn 15 zwischen Bad Homburg und Brandoberndorf/Grävenwiesbach kostenfrei genutzt werden.

Jens Scheller stellt die Reparaturstation vor. – Foto: pit

Um diesen steigenden Zahlen an per Rad bzw. Pedelec anreisenden Besucher:innen einen entsprechend guten Service auch vor Ort zu bieten, wurde beim Hessenpark in den vergangenen Wochen einiges vorbereitet und installiert. Zum Beispiel bei den bereits zahlreich vorhandenen ADFC-zertifizierten Abstellbügeln: hier gibt es nun eine Reparaturstation, an denen nicht allein kleinere Schäden an Zweirädern, sondern auch an Kinderwagen oder Rollstühlen behoben werden können.

Im Beisein von Landrat Ulrich Krebs, Museumsleiter Jens Scheller sowie Thorsten Schorr, Vorsitzender des Förderkreises Hessenpark, Kathrin Geist, Projektmanagerin Nachhaltigkeit beim Taunus Touristik Service, und Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der Integrierten Verkehrs- -und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain GmbH (ivm) wurde am Montag außerdem eine Infotafel in der Nähe des Hessenpark-Eingangs enthüllt. Auf dieser sind fünf Radstrecken eingezeichnet, die hierher führen. Startpunkte sind jeweils die U-Bahn-Stationen Oberursel Hohemark und Bad Homburg-Gonzenheim sowie die Bahnhöfe in Friedrichsdorf, Wehrheim und Neu-Anspach. Finanziert wurde sie vom Fachbereich Touristik des Kreises.

„Es ist uns ein Anliegen, dass mehr Nachhaltigkeit auch im Tourismus einzieht“, so Landrat Ulrich Krebs. Daher soll bei wichtigen Zielen in der Region deutlich gemacht werden, wie sie alternativ zum Auto angefahren werden können. Krebs weiter: „Das Fahrrad ist nicht nur ein nachhaltiges Verkehrsmittel, es bietet im Vergleich zum Auto auch ein ganz anderes Anreiseerlebnis. Eine Radtour zum Hessenpark auf den empfohlenen Routen rundet den Besuch ab und bereichert den Ausflug um Eindrücke aus der schönen Natur hier im Taunus.“ Kathrin Geist ergänzte: „Das ist ein tolles Beispiel dafür, wie ein Beitrag für und von Besucher/n geleistet werden kann.“

Das Design der Tafel, die nach Möglichkeit auch an den jeweiligen Startpunkten installiert werden soll, ist angelehnt an die Gestaltung der Portaltafeln für Wander- und Radwege, für die im vergangenen Herbst der Startschuss fiel. Vorangegangen war eine intensive Abstimmung zwischen dem touristischen Dachverband und dem Naturpark Taunus.

Zur besseren Kommunikation der Radwege wurde die ivm um Unterstützung gebeten, in deren Auftrag die Seite und die App radroutenplaner.hessen.de entwickelt wurde. „Dort sind die Routen wiederzufinden“, so Heike Mühlhans. Sie betrachtet dieses Projekt als Pilot, von dem sie hofft, dass er eine Blaupause ist, der bei anderen touristischen Hotspots aufgegriffen werden kann.

Jens Scheller, Thorsten Schorr und Ulrich Krebs vor den Fahrradboxen. – Foto: pit

Damit sich die Radler:innen im Hessenpark noch ein wenig mehr willkommen fühlen, hat das Museumsteam dank der finanziellen Unterstützung durch den Förderverein neue Fahrradboxen aufgestellt, in denen sich Fahrräder diebstahlsicher verstauen lassen. Auch die Aufladung von E-Bike-Akkus ist hier möglich. Thorsten Schorr ist überzeugt von dem neuen Angebot: „Die Förderung umweltfreundlicher Anreisemöglichkeiten zum Hessenpark ist ein sinnvoller Schritt im Sinne der Nachhaltigkeit, den der Förderkreis gerne unterstützt.“

Besonders erfreulich für Jens Scheller, der sich sehr für den Erhalt der Bad Homburger Kulturbuslinie 5 eingesetzt hatte: Ab dem heutigen 1. Mai fährt der Bus von Bad Homburg Gonzenheim und dem Bad Homburger Bahnhof an Wochenenden und Feiertagen wieder bis zum Hessenpark. „Das ist ein wichtiges Signal in Richtung Nachhaltigkeit und ermöglicht allen Besucher:innen aus dem Rhein-Main-Gebiet eine bequeme Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln“, erklärt Jens Scheller. Alternativ fährt die Buslinie 63 von den Bahnhöfen Wehrheim und Neu-Anspach direkt ins Freilichtmuseum.