Stadtwerke treiben die Energiewende voran

Inbetriebnahme der Photovoltaik-Anlage auf KiTa Zauberwald

Von Eckard Steffin, 4. März 2022

Oberursel. Gemeinsam mit Antje Runge, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH, Petra Holzwarth, Abteilungsleiterin Immobilienmanagement des Bau & Service Oberursel (BSO), und Robert Rethfeld, Sprecher der Projektgruppe Wattbewerb der lokalen Klimainitiative (LOK e.V.), nahm Julia Antoni, Geschäftsführerin der Stadtwerke Oberursel, heute die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Kindergartens Zauberwald offiziell in Betrieb.

Antje Runge hierzu: „Der Ausbau der Photovoltaik auf den städtischen Liegenschaften leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der Stadt Oberursel. Gleichzeitig reduziert sie die Stromrechnung und schont damit den städtischen Haushalt. Deshalb soll die Solarenergie als sichere, bezahlbare und klimafreundliche Energieversorgung auf kommunalen Gebäuden in den nächsten Jahren massiv ausgebaut werden. Gemeinsam analysieren wir derzeit weitere potenziell geeignete Standorte auf städtischen Dächern und gehen damit mit gutem Beispiel beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Oberursel voran.“

Solarenergie: Schlüsselfaktor in Oberursel

Die Stadt beteiligt sich an Wattbewerb, ein Wettbewerb für Städte und Gemeinden, bei dem es um den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik geht. Ziel ist, mit Hilfe des Ausbaus von Photovoltaik die Energiewende zu beschleunigen und damit das 1,5°C-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens doch noch zu erreichen. Die derzeitigen weltpolitischen Verwerfungen durch den Krieg in der Ukraine zeigt, dass eine Energiewende auch aus anderen Gründen wichtig ist. Der Start von Wattbewerb erfolgte am 21. Februar 2021.

Laut Antje Runge hat Solarenergie in Oberursel ein sehr großes Potential, allein 85 Prozent der Dachflächen sind ungenutzt. 2020 gab es 50 Anlagen mit 410 kWp, 2021 waren es bereits 76 Anlagen mit 787 kWp, also fast eine Verdoppelung der Leistung. Aktuell gibt es in Oberursel insgesamt 447 Anlagen mit 4831 kWp. Innerhalb der vergangenen sechs Monate konnten 519 kWp zugebaut werden, also mehr als 10 Prozent der Gesamtleistung. Dies ist gemäß Runge auch auf die Aktionen und Beratungen zum Wattbewerb zurückzuführen.

Oberursel hat eine Strategie entwickelt, wie die in etwa 5.500 bis 8.500 Dachbesitzer:innen in der Stadt überzeugt werden können, ihre Dächer mit PV-Anlagen auszustatten. Ob Einfamilienhäuser, große Mietshäuser oder Dächer auf gewerblich oder industriell genutzten Gebäuden und selbstverständlich auch öffentlichen Gebäuden. Sie alle bieten das Potenzial eine lokale Energiewende in Oberursel herbeizuführen.

Stadtwerke-Geschäftsführerin Antoni ergänzt: „Wir setzen konsequent auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Die Produktion der Sonnenenergie dient dazu, die zunehmende Nachfrage nach klimafreundlichem Strom aus regionalen Quellen zu bedienen. Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam dieses Projekt realisieren konnten und einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Mit der Anlage kann eine jährliche Einsparung von 13.100 Kilogramm des Treibhausgases CO2 realisiert werden.“

Petra Holzwarth, Abteilungsleiterin Immobilienmanagement des BSO zum Projekt: „Die Kindertagesstätte Zauberwald eignet sich durch ihr Stromverbrauchsverhalten sehr gut für den Einsatz von Solarstrom und wird zukünftig 77,5 Prozent des erzeugten Stroms selbst nutzen können. Durch diesen hohen Eigenverbrauch der Kindertagesstätte werden wir den Zukauf an Strom zukünftig deutlich senken können. In Zeiten von deutlich gestiegenen Energiepreisen können wir somit sowohl etwas für den Klimaschutz tun als auch Energiekosten einsparen.“

Robert Rethfeld, Sprecher der Projektgruppe Wattbewerb der LOK: „Es freut uns, dass wir in die Entwicklung dieses Projektes eingebunden waren und dazu beitragen durften, dass die Stadtwerke Oberursel und der BSO dieses Projekt realisiert haben. Wir als LOK setzen uns mit fachlichen Kompetenzen ehrenamtlich für die Energiewende vor Ort ein, in dem wir Bürgerinnen und Bürger, mit vorbildlicher Unterstützung der Stadt, als BürgerSolarBerater motivieren, selbst lokal Solarstrom auf den Dächern ihrer Immobilien zu erzeugen.“

Wer sich für eine Solaranlage entscheidet, der muss die Umgebung des Daches mitberücksichtigen. Gibt es genügend Sonneneinstrahlung oder wird das Dach durch Bäume beschattet? Eine Solar-Potenzial-Analyse hilft bei der Entscheidung. So können Größe, Ausrichtung, Neigung und Abschattungseffekte errechnet und die Werte Ertrag und CO2-Ersparnis abgeschätzt werden. Auch Dacheindeckung sollte eine längere Lebenserwartung als die Solaranlage aufweisen.

Eine weitere Frage ist, ob es Änderungen im Bebauungsplan gibt, beispielsweise hinsichtlich einer neuen Bauhöhe der Gebäude auf den Nachbargrundstücken, oder wachsen dort Bäume, die langfristig zu einer Beschattung führen könnten?

Steht das Haus unter Denkmalschutz, dann muss die zuständige Behörde kontaktiert werden, ob eine Installation möglich ist.

Technische Details zur Photovoltaik-Anlage

Für dieses Projekt wurden 78 Module mit je 380 Wp mit einem Neigungswinkel von 15 Grad (Ost-West Ausrichtung) und einer Gesamtleistung von 29,64 kWp (Kilowatt peak/Spitzenleistung) angebracht. Durch die wirtschaftlich und technisch optimal geplante Photovoltaik-Anlage können seit dem 08. Februar 2022 jährlich circa 28.000 kWh CO2 freier Strom erzeugt werden.

Florian Kerpes, Bereichsleiter Energiewirtschaft – Vertrieb erläutert die Energieanzeige in der KiTa Zauberwald, mit der jederzeit geprüft werden kann, wieviel Strom erzeugt wird: „Wir können jeden Interessenten über die Möglichkeiten beraten und je höher die Energiepreise steigen, desto mehr lohnt es sich zu investieren.“

Eine kostenlose Solarberatung im Rathaus für jeden. digital in Kooperation mit der Lokalen Oberurseler Klimainitiative (LOK). Für die circa 30-minütige Beratung ist eine Terminreservierung beim Klimaschutzbeauftragten Georg Hiltl unter solarberatung@oberursel.de erforderlich oder bei den Stadtwerken Oberursel Mail: vertrieb@stadtwerke-oberursel.de