Spannender Girls’Day bei den Stadtwerken

Die teilnehmenden Mädchen hatten viel Spaß beim Girls’Day des Stadtwerke Oberursel-Unternehmensverbundes und freuten sich über den Besuch von Julia Antoni, Geschäftsführerin des Konzerns. - Foto: Dietrich vom Berge

30. April 2022

Oberursel (ut). Insgesamt 15 Schülerinnen nutzten den bundesweiten „Mädchen-Zukunftstag“, um im Unternehmensverbund der Stadtwerke Oberursel (Taunus) GmbH Einblicke in typische Männer-Berufe zu erhalten. Neben dem Technischen Betriebshof der Stadtwerke Oberursel und dem TaunaBad Oberursel beteiligte sich erstmals auch die Stadthalle Oberursel am Girls´Day.

Im Technischen Betriebshof konnten zwei Schülerinnen spannende Einblicke in gleich mehrere Berufsfelder gewinnen. Nachdem die Mädchen einen Überblick über die einzelnen Geschäftsfelder der Stadtwerke Oberursel-Konzerns erhielten, ging es gemeinsam mit Marcel Dierich, verantwortlich für den Bereich Wassergewinnung, in die Wasseraufbereitungsanlage Hohemark und zu Oberursels größtem Wasserhochbehälter am Borkenberg. Dabei lernten die Schülerinnen, wie das Oberurseler Trinkwasser gewonnen, aufbereitet und verteilt wird. Zudem konnten sie sich bei der Überprüfung der Wasserbeschaffenheit von der sehr guten Qualität des Oberurseler Trinkwassers überzeugen.

Der Stadtwerke Oberursel-Konzern bietet vielfältige Berufe

Zum gemeinsamen Mittagessen in der Stadthalle Oberursel begrüßte Julia Antoni, Geschäftsführerin des Stadtwerke Oberursel-Unternehmensverbundes, alle teilnehmenden Mädchen. „Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr im Rahmen des Girls’Day den Schülerinnen unsere Vielfalt an Berufsbildern mit völlig unterschiedlichen Schwerpunkten zeigen können. Vielleicht begeistert sich ja die eine oder andere für einen der technischen Berufe.“

Zurück im Technischen Betriebshof der Stadtwerke Oberursel widmeten sich die Mädchen dem Thema Wärmeerzeugung. In der benachbarten Wärmezentrale erklärte Marco Meyer, Leiter Netzplanung/Wärmeanlagen, wie die Nahwärmeversorgung des Gebiets Riedwiese funktioniert.

Zum Abschluss durften die Mädchen dann noch ihre praktischen Fähigkeiten beim Schweißen und Rohre zurecht schneiden unter Beweis stellen und konnten so Einblicke in den Beruf des Rohrnetzmonteurs gewinnen.

Valentina Bussemer, 15, zu ihrem Tag im Technischen Betriebshof der Stadtwerke Oberursel: „Wir haben die Wasseraufbereitungsanlage besucht und viel über den Weg des Wassers erfahren. Besonders beeindruckend fand ich die großen Hochbehälter voller Trinkwasser.“

Spannende Veranstaltungstechnik in der Stadthalle

In der Stadthalle Oberursel konnten acht Schülerinnen Einblicke in den Beruf des Veranstaltungstechnikers gewinnen. Nach einem Rundgang durch die Technik- und Veranstaltungsräume sowie den Backstage-Bereich bekamen die Mädchen einen ersten Eindruck von der Veranstaltungshalle. Eric Schmidt und Tim Zahn – beide gelernte Veranstaltungstechniker – bauten mit den Mädchen eine kleine Beschallungsanlage auf und erklärten, was das Berufsbild des Veranstaltungstechnikers alles umfasst. Auf der Bühne bestückten sie dann gemeinsam mit den Teilnehmerinnen die Bühnenzüge mit Scheinwerfer, sicherten sie und glichen sie mit Gegengewichten aus, um sie auf Position fahren zu können. Tim Zahn zeigte den Mädchen zudem, wie man ein Tonmischpult bedient und Mikrofone einpegelt. Eric Schmidt demonstrierte, wie man die Bühne ins rechte Licht setzt und das Lichtpult bedient.

Lucie Langeheine, 13, war begeistert von ihrem Tag in der Stadthalle: „Mir hat es sehr gut gefallen. Besonders den Backstage-Bereich fand ich interessant. Wir haben viel darüber erfahren, welche Sonderwünsche manche Leute haben oder wer bereits hier aufgetreten ist.“ Und sie ergänzt: „Ich hatte schon überlegt, etwas in dieser Richtung zu machen. Meine Cousine ist Schauspielerin, aber mir gefällt die Arbeit hinter den Kulissen besser.“

Fachangestellte für Bäderbetriebe kein Männerberuf

Im TaunaBad Oberursel lernten fünf Schülerinnen das Berufsbild der Fachangestellten für Bäderbetriebe kennen und erhielten einen Einblick in den Tagesablauf eines Berufes, den die meisten nur als Schwimmmeister:in oder Bademeister:in kennen. Dominik Klaus, Fachangestellter für Bäderbetriebe im TaunaBad, zeigte den Schülerinnen die unterschiedlichen haustechnischen Gewerke der Schwimmhalle, die mit modernster Technik ausgestattet ist. Dabei lernten die Mädchen verschiedene technische Anlagen, wie die Lüftungsanlage, die Wasseraufbereitungsanlage (Filteranlage), die Heizungsanlage, die Chlorungsanlage und die Trinkwarmwasseraufbereitungsanlage für das Duschwasser, kennen. Dominik Klaus erläuterte den Teilnehmenden auch die etwas älteren Anlagen der Freibadtechnik.

Sehr spannend fanden die Mädchen die Ausführungen zu den aktuell laufenden Vorbereitungen im Freibad, steht doch die Eröffnung der Freibadsaison Mitte Mai bevor. Die so genannte Auswinterung umfasst auch das Streichen des Schwimmerbeckens. Bei diesen Arbeiten halfen sie tatkräftig mit.

Magdalena Rzepka, 14, zum Einsatz der Schülerinnen: „Wir haben geholfen, die Becken zu streichen, nachdem wir zuerst mit dem großen Industriesauger den Dreck entfernt hatten. Dann haben wir den Technikraum des Freibades besucht mit seinen großen Filteranlagen. Und wir haben jede Menge darüber erfahren, was eine Fachangestellte für Bäderbetriebe genau macht.“

Nach der gemeinsamen Essenspause in der Stadthalle Oberursel lernten die Mädchen in der Schwimmhalle die Anforderungen an die betriebliche Wasseraufsicht kennen und begleiteten Leon Hudert, Fachangestellter für Bäderbetriebe, der im TaunaBad ausgebildet wurde, bei seiner Arbeit. Dabei nahmen sie auch eine Wasserprobe, ermittelten die Wassertemperaturen der drei Schwimmbecken und kalibrierten die ph-Elektrode.

An der Information des TaunaBades erhielten sie Informationen über das Ticketsystem und begleiteten die Servicekraft bei ihrem Rundgang durch die Umkleide sowie beim Ausspritzen der Duschen und Toilettenräume.

Alle 15 Schülerinnen, die derzeit die 6. bis 9. Klasse besuchen, fanden den Girls‘Day im Stadtwerke Oberursel-Konzern sehr spannend und freuten sich, dass sie mal hinter die Kulissen schauen und Spannendes über die ganz unterschiedlichen Ausbildungsberufe erfahren haben.

Hintergrundinformationen

Der „Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag“ findet seit 2001 jährlich im April statt und ist das weltweit größte Berufsorientierungsprojekt speziell für Mädchen. Schülerinnen der fünften bis zehnten Klassen machen Schnupperpraktika in Berufen, in denen vorwiegend Männer arbeiten, probieren sich in Workshops zu Naturwissenschaften und Handwerk aus und lernen Frauen in Führungspositionen kennen.

In Deutschland wird der Girls’Day gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Deutschland. Der Mädchen-Zukunftstag wird vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. auf Bundesebene koordiniert.

Mit der aktiven Teilnahme sollen die Mädchen motiviert und ermutigt werden, sich für eine qualifizierte Ausbildung oder ein Studium in derzeit noch „frauenuntypischen“ Berufsfeldern, insbesondere in Technik, IT, Handwerk, Ingenieur- und Naturwissenschaften, zu entscheiden.