Nicht nur am Weltbienentag summt es bei den Stadtwerken – Hochbehältergelände werden zu Versuchsstandorten

Die Stadtwerke sorgen für Grünflächen für Bienen und Hummeln. - Foto: Sylvie Tricot

23. Mai 2022

Oberursel (ut). Seit einigen Jahren stellen die Stadtwerke Oberursel mehrere Flächen rund um ihre Wasserhochbehälter und Brunnen in Oberursel und eines Hochbehälters des Wasserbeschaffungsverbandes Taunus in Steinbach privaten Imker:innen zur Verfügung, um dort Bienenvölker aufzustellen. Und so summt es dort schon seit mehreren Wochen auf den mit Bäumen und Sträuchern bepflanzten Geländen.

Aber nicht nur Bienen lieben diese Grünflächen: auch Hummeln tummeln sich dort. Denn aufgrund einer Kooperation mit dem Institut für Bienenkunde in Oberursel, einem Tochterinstitut der Polytechnischen Gesellschaft am FB Biowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main, stehen aktuell jeweils elf Hummelvölker zu Versuchszwecken auf zwei Hochbehältergeländen in Stierstadt und Am Borkenberg. Institutsleiter Professor Bernd Grünewald sagt dazu: „Es ist toll, dass die Stadtwerke Oberursel uns so unbürokratisch diese Flächen zur Verfügung stellen. Dies erlaubt uns, der Frage nachzugehen, wie es den Hummelvölkern im Taunus geht. Ein Forscherteam um Lydia Rongstock vom Bieneninstitut vergleicht die Qualität der Lebensräume für Erdhummeln und ihre Völkerentwicklung an mehreren städtischen (Frankfurt am Main) und naturnahen (Taunus) Standorten. So sind im Rahmen dieses Projektes die zwei Hochbehältergelände der Oberurseler Stadtwerke zu Versuchsstandorten geworden.“

„Die naturbelassenen Wiesen rund um unsere Hochbehälter bieten die besten Voraussetzungen für die Bienen“, sagt Henry Oestreich, Leiter des Technischen Betriebshofes der Stadtwerke Oberursel und fügt an: „Deswegen stellen wir diese unabhängig vom Weltbienentag bereits seit vielen Jahren privaten Imkern für ihre Bienenvölker zur Verfügung.“ Denn, so sagt er: „Wir wollen einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, den Bienen, die einen großen Einfluss auf das Ökosystem haben, Lebensräume zur Verfügung zu stellen. Schließlich kann das Bienensterben fatale Folgen für Mensch und Umwelt haben.“ Denn Bienen erzeugen nicht nur Honig, sie bestäuben auch rund 80 Prozent der Pflanzen und sichern damit das Überleben von Bäumen, Blumen und Gräsern und damit der Nahrung.

Falls Imker:innen und Bienenfreunde noch auf der Suche nach Aufstellflächen sind, können sie sich gerne bei Henry Oestreich telefonisch unter 06171-509.138 oder per Mail an henry.oestreich@stadtwerke-oberursel.de melden.

Hintergrundinformationen zum „Weltbienentag“

Das Leben der Biene ist weltweit bedroht. Deshalb haben die Vereinten Nationen den 20. Mai zum Weltbienentag ausgerufen. Der Vorschlag dafür kam aus Slowenien. Er wurde von allen EU-Mitgliedsstaaten unterstützt.

Mit dem Bienentag soll das Bewusstsein über die wichtige Rolle der Insekten und die schwindenden Bestände geschärft werden. Mit dem Weltbienentag soll „durch Bildung und Aktivitäten das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Bienen und anderen Bestäubern, die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, sowie ihren Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung erhöht werden“, heißt es in dem Entschluss.