Fähigkeiten ausgebaut und Verantwortungsbewusstsein geübt

Maja Strehlke über ihr FSJ bei den Werkstätten

Maja Strehlke und Mitarbeitende der Werkstätten beim Herstellen von Buttons. - Foto: Oberurseler Werkstätten

16. März 2024

Oberursel/Kronberg (ut). Die Oberurseler Werkstätten begleiten derzeit rund 530 Menschen mit Behinderung bei der Abwicklung von Produktionsaufträgen und der Erbringung von Dienstleistungen aller Art und stellen die notwendige Förderung und Pflege jedes Einzelnen sicher. In Kooperation mit Volunta absolvieren jedes Jahr bis zu acht junge Menschen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in den verschiedenen Abteilungen der Oberurseler Werkstätten, so auch Maja Strehlke aus Kronberg.

Maja unterstützt Mitarbeiter:innen mit Behinderung im Arbeitsbereich. Gemeinsam werden Produkte verpackt und im Team gearbeitet. Arbeitsabläufe üben, gemeinsam anpacken, Pausen gestalten, ein offenes Ohr haben und auch mal einen Streit schlichten – all das gehört seit einem halben Jahr zu ihren Aufgaben. Und ja, auch der Spaß kommt dabei nicht zu kurz. Mittlerweile ist sie nicht nur beliebt bei den Mitarbeitenden mit Behinderung, sondern auch bei den Kolleg:innen, die sie als verantwortungsvolles und zuverlässiges Teammitglied betrachten.

Maja berichtet: „Vor einem halben Jahr hätte ich nicht genau sagen können, was Werkstätten machen. Ich hätte nicht beantworten können, welche Tätigkeiten Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen bewältigen können. Nach meinem FSJ kann ich sagen: eine ganze Menge! Ich kam in eine Zweigstelle, dem Dienstleistungszentrum Zimmersmühlenweg, in dem auch die Bistro-Gruppe ist, in der ich die meiste Zeit verbracht habe. Durch mein FSJ habe ich viele Projekte sowohl im Bereich der Produktion als auch in der Küche begleitet. Ich habe Kekse, Kuchen und Eclair gebacken, gebastelt, genäht und gehäkelt, aber auch bei Produktionsaufgaben mitgeholfen. So habe ich Kabel konfektioniert und Verpackungsaufträge von Streuseln zu schokoladenüberzogenen Mandeln und Haselnüssen bearbeitet. Mir wurde viel vertraut, denn ich habe die Arbeiten kontrolliert und auch die Mitarbeiter betreut.

Die Mitarbeiter begegneten mir von Anfang an mit viel Freundlichkeit, Offenheit und Neugierde, und so konnte ich viele verschiedene Menschen mit unterschiedlichen Lebensläufen und Interessen kennenlernen. Zum Abschluss meines FSJs durfte ich ein eigenes Projekt zum Internationalen Frauentag leiten. Da wir eine Button-Maschine haben, kamen wir auf die Idee, Buttons für alle Frauen in der Werkstatt zu designen. Nun haben wir gemeinsam 250 Buttons gemacht, die an alle Frauen verteilt werden. Dieses Projekt ist einzigartig für mich, da ich etwas Kleines kreieren wollte, das die Wertschätzung für die Frauen in der Werkstatt zum Ausdruck bringen soll und alle Frauen gemeinsam zelebriert.

Für mich hat sich das FSJ sehr gelohnt. Ich habe eine sinnvolle Tätigkeit gehabt, mit der ich meine Fähigkeiten ausbauen und Verantwortungsbewusstsein üben konnte. Außerdem habe ich einen Einblick in das breite Arbeitsangebot einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung bekommen. Ich werde in der Zukunft positiv an meine Zeit in den Oberurseler Werkstätten zurückdenken und die Menschen vermissen, die ich kennengelernt habe.“ – Maja Strehlke, 18 Jahre.

Auch in diesem Jahr gibt es wieder freie Plätze, um ein FSJ in den Oberurseler Werkstätten zu absolvieren. Wer sich ebenfalls für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei den Oberurseler Werkstätten interessiert, kann sich an Frau Sedelmaier (Leitung Berufliche Rehabilitation, Telefon 06171 9980.300, eMail sedelmaier@o-wfb.de) wenden. Sie informiert sehr gerne über weitere Details und mögliche Einsatzorte. Ab Juli dieses Jahres werden wieder FSJler für die verschiedenen Abteilungen gesucht. Auch ein späterer Beginn ist möglich.