Endlich wieder Taunus-Karnevalszug

Impressionen

22. Februar 2023

Oberursel (pit). Selten wird ein Blaulicht so herbeigesehnt und fröhlich begrüßt, wie bei den Fastnachtsumzügen – so auch beim Taunus-Karnevalszug in Oberursel. Schließlich ist es traditionell ein Polizeiwagen, der den närrischen Lindwurm anführt. Doch noch galt es etwas Geduld zu haben. Daher freute sich Moderator Thomas Nitsche vom Taunuskarnevals-Zugausschuss derweil über die gut besetzte Tribüne auf dem Marktplatz und ermunterte die Brass & Marching Band Eschborn für eine Schunkelrunde zu einem Stück im Dreivierteltakt. Dazu gab es die ersten allgemeinen Informationen. „Der Zug ist rund 1,3 Kilometer lang und besteht aus etwa 2600 Mitwirkenden“, so Thomas Nitsch. Diese wiederum teilten sich in circa 200 Zugnummern auf.

Gerade frotzelte der Moderator noch darüber, dass die Deutsche Bahn keinerlei Verantwortung für diesen Zug übernommen habe, auch wenn er verspätet sei, da erhielt er die Nachricht, dass der Zug mittlerweile das Rahmtor erreicht hat. Und so dauerte es nicht mehr lange, dass die ersten Nummern den Marktplatz erreichten und mit einem dreifach donnernden Orschel-Helau begrüßt wurden.

Moderator Thomas Nitsche.

Dann ging erst einmal alles recht flüssig vonstatten. Nitsch begrüßte zum zweiten Mal die Castellum Music & Show aus Mainz-Kastel in Orschel und lachte kurz darauf über den monströsen Gardewagen des Homburger Carneval Vereins: „Das ist ein Paradebeispiel für einen kleinen Fastnachtwagen.“ Es folgten die Kirdorfer Kolpingsfamilie, bevor sich die Sodener Karneval Gesellschaft 1948 mit dem Prinzenpaar Marlen Sodenia 75. und Prinz Jan I. sowie Musikzug die Ehren gaben.

Nach der Tanzgarde 08 aus Steinbach und den Gruppen des Steinbacher Carneval Clubs war dann erst mal nichts und niemand mehr zu sehen. „Das erste Loch hier vor der Tribüne“, schmunzelte Thomas Nitsch und verriet: „Mir wurde versichert, dass es das heute nicht gäbe.“ Darauf ein dreifach Helau!

Heiße Rhythmen hatten die Star Breakers mitgebracht, bei denen alle mal spontan mitklatschten. Und die Erkenntnis: „So produzieren wir die Löcher.“ Eine weitere augenzwinkernde Erkenntnis, als die Taunus-Eulen aus Seulbach nahten: „Es läuft noch alles nach Plan – und auf die Kaugummi-Automaten noch ein dreifaches Helau!“

Dem Motto Casanova hatten sich die Fischbacher Landsknechte verschrieben und beim AKK aus Kelkheim stellte der Moderator mit Kennerblick fest, dass es sich um einen 7er Fendt bei der Zugmaschine handelte. Und so ging es im Grunde meist reibungslos weiter, marschierten die Zugnummern alle nacheinander auf, sorgten für gute Stimmung und jede Menge Heiterkeit. Die Ruppscher Taunus-Bärchenbande brach die Herzen, der Fanfarenzug Ronneburg glänzte ebenso wie die anderen Musikgruppen vorher und nachher. Der Kappen Klub Kronberg feierte 11 x 11 Jahre Bestehen, der Kunstgriff befasste sich mit „Zeitenwende – Klima Ende“ und präsentierte den ersten „abgasfreien Panzer der Welt“.

Als „seine“ Gruppen nahte, ergriff Wehrheims Bürgermeister Gregor Sommer das Mikro und intonierte erst einmal „Ich will die Hände seh’n!“, bevor er die Mannschaft vom WCV begrüßte und die Rotkäppchen zu einem Tänzchen ermunterte. Gekommen war auch die Apfelblütenkönigin Marie Louise I. mit den Äpple Boys.

Nach der Tanzeinlage der Garde aus Rodheim, folgten die Rodheimer Weihnachtsmänner und dann der Wagen mit der Landkreisspitze: Ulrich Krebs, Thorsten Schorr und Katrin Hechler sowie die Bürgermeister Leonhard Helm aus Königstein und Lars Keitel aus Friedrichsdorf. Dann wieder ein Ohrenschmaus: Die Kinziggeister zogen mal wieder mit ihrer Guggemusik-Darbietung aller Augen und Ohren auf sich.

„Ohren zu“ wiederum hieß es bei der Böllerei des Schützenvereins Usingen und Thomas Nitsch informierte: „Bei den Gruppen aus Usingen heißt es nicht Helau sondern Ulau!“ Sprach’s und übte es gleich mal mit dem Publikum.

Nicht fehlen durfte natürlich der Magistrat der Stadt Oberursel und der folgende Ursellis Historica – „der Verein ist weit über die Grenzen Orschels hinaus bekannt“ – hatte ein Wikinger-Schiff mitgebracht. Lobende Worte auch zum Bommersheimer Carneval Verein: „Der hat eine schöne Sitzung hinter sich gebracht!“ Die Brunnenkönigin und ihr Brunnenmeister folgten auf die „Maasgrunder“ und mit ihrem Gondel-Wagen hatte auch der Carneval Verein Stierstadt für einen prima Hingucker gesorgt.

Vertreten war ebenfalls der Hospizverein, der dem CluGeHu folgte. Dann: „Die Nummerierung stimmt nicht mehr, auf die 186 folgt die 179.“ Das konnte den profilierten Moderator allerdings nicht aus dem Konzept bringen und er freute sich einfach über die Vertreter des KCV aus Königstein und den Narrenrat Oberursel, den Prinzessin Fiona I. begleitete.

Dann waren aber bald schon über zwei Stunden vergangen, mit Zugnummer 199 das Ende des närrischen Lindwurms über den Marktplatz gerollt und da hieß es nur im Vorhinein schon mal Dank zu sagen – und zwar den Stadtwerken Oberursel und Frankfurt: „Die machen anschließend hier sauber.“

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Fußgruppenpreise

  1. CluGeHu „Sich anpassen wird häufiger ein Muss, so kennt mann es vom Oktopus“ (Zugnummer 171)
  2. Karnevalverein Frohsinn, Kleiner Rat – „Gärtner“ (Zugnummer 185)
  3. Bad Homburger Karneval-Gesellschaft Freunde des Carneval e.V. Schlosswache mit der Kanone „Die Sandlies“ (Zugnummer 110)
  4. Seulberger Karnevalverein – Elferrat „Das Sellwischer Narrenschiff“ (Zugnummer 33)
  5. Kappen Klub Kronberg 1902 e.V

Wagenpreise

  1. Kerbe und Brauchtumsverein Eschbach e.V. „Kaiser von China“ (Zugnummer 128)
  2. Lustige Stierstädter Fußgruppe / Lustige Stierstädter „Talstation Stierstadt – wir steigen auf! Kein Verkehr
    mehr auf den Straßen, wenn wir durch die Lüfte rasen“ (Zugnummer 158 und 159)
  3. Kransberger Narren Club Kommiteewagen Prinzessin Emma I. mit Hofstaat „Crazy Mamas“ (Zugnummer 125)
  4. Rock’n’Roll Club „Autokino der 60er Jahre“ (Zugnummer 77)
  5. Kappen Klub Kronberg 1902 e.V. „11×11 Jahre KKK – närrischer geht’s nicht!“ (Zugnummer 73)

Ehrenpreise der Juroren

  1. KVF Kleiner Rat – Motivwagen „Epinayplatz“ (Zugnummer 184)
  2. Maasgrunder Entenbrüder „Zurück in die Zukunft“ (Zugnummer 153)
  3. Tanzgarde Rodheim 1973 e.V. „Bumblebees“ (Zugnummer 95)
  4. Tanzgarde 2008 e.V. Steinbach „Baby – Tigers on Tour“ (Zugnummer 20 ff)
  5. TSG Münster „Bonjour, Hola, Servus und Ciao, Europa ruft in Münster Helau“ (Zugnummer 55)

Ehrenpreise von den Stiftern

  1. Fokus O.: Kunstgriff Oberursel „Erbarme – der Kunstgriff kommt“ (Zugnummer 79)
  2. Ex-Prinzen: Ursellis Historica e.V. (Zugnummer 138)
  3. Kinderprinzen-Paar: AKK Kleine Garde „Sunshines“ (Zugnummer 47)
  4. CV-Stierstadt: AKK große Garde „Blue Diamonds“ (Zugnummer 49)