Die Feyerey - Ein Wochenende im Mittelalter

Impressionen von der 14. Oberurseler Feyerey. - Fotos: Unser Taunus

Von Eckard Steffin, 11.  August 2024

Oberursel. Das Leben im Mittelalter hat für die Menschen von heute nichts von seiner Faszination verloren. Das zeigte einmal mehr die Oberurseler Feyerey, das weit über die Grenzen der Brunnenstadt bekannte jährliche Mittelalterfest, das zum 14. Mal Besucher:innen in eine vergangene Zeit entführte.

Authentische Atmosphäre

Es wurde eine Vielzahl von Erlebnissen geboten, die alle Sinne ansprachen. Dazu zählt auch, dass neben den Spielleuten, den Handwerker:innen und Händler:innen, die ihre Waren anboten, auch viele Besucher:innen – bestimmt nicht nur durch den Anreiz des vergünstigten Eintritts – in Gewandung kamen und für belebte Gassen zwischen den Zelten sorgten.

Ein Fest für alle Sinne

Die kulinarischen Angebote reichten von herzhaften Fleischgerichten wie beim „Spießer“, die über offenem Feuer gegrillt wurden, bis hin zu süßen Leckereien wie Honigkuchen. Mittelalterliche Tavernen und Stände boten neben Met, Bier auch andere Getränke an, die nach alten Rezepturen gebraut wurden. So gab es Honigbier, Drachenglut und Koboldfeuer.

Für jeden etwas zu sehen

Beim „Reenactment Fighting“ oder „Combat reenactment“, einem Freikampf, traten die Kämpfer ohne vorherige Choreografie gegeneinander an. Bei dieser Feldschlacht versuchten Maiden und Recken ihre Gegner mit Waffen zu treffen, ohne selbst getroffen zu werden. Trotz des starken körperlichen Kampfeinsatzes kam es auch immer wieder zu versöhnenden Gesten wie dem Kuschelangriff, bei dem sich die Kontrahenten lachend in den Armen lagen.

Anton und Boris Zühlke präsentierten Kampfkünste der berittenen Steppenkrieger. Das Kosakenreiten ist vor allem in Südrussland und bei den Völkern des Kaukasus, in der Ukraine sowie in Mittelasien populär. Sie begeisterten mit Säbelfechten und Bogenschießen vom Pferd, Lanzenreiten und akrobatischen Darbietungen.

Interessantes und Wissenswertes gab es wiederum bei der Falknerei der Grafen durch Thomas von Strzemieczny zu erfahren, der mit einigen seiner Greifvögel angereist war. Gerne beantwortete er die zahlreichen Fragen, die Besucher rund um die schönen Tiere hatten. 

Und auf der Wasserguillotine wurden immer wieder diverse Marktbesucher:innen, die den „Marktfrieden“ störten oder wegen eines anderen „üblen Vergehens“ angezeigt worden waren, von Ludwig dem Vollstrecker gerichtet.

Resümee

Kurzum: Die Oberurseler Feyerey des Ursellis Historica Mittelalterverein war auch in diesem Jahr ein überaus buntes, fröhliches und rundum gelungenes Erlebnis. Allein das Wetter schlug hin und wieder seine Kapriolen, doch eingedenk der schon erlebten „Matschereyen“  in den Vorjahren hatte das Team von Ursellis Historica mittels Bagger-Matratzen aus Hartgummi vorgesorgt, so dass in diesem Jahr auch wieder die dritte Wiese bespielt werden konnte. Dementsprechend freute sich im Anschluss denn auch Schatzmeister Achim: „Mit 12.000 Besuchern war diese Feyerey wieder sehr zufriedenstellend.“