Kooperation zwischen TraVogelsberg und dem Freilichtmuseum Hessenpark

Arbeitsgruppe Nachlass Henry Magel. - Foto: TraVogelsberg

31. Januar 2023

Neu-Anspach (ut). Das Freilichtmuseum Hessenpark freut sich über einen neuen Kooperationspartner: die durch Bund und Land geförderte Initiative  TraVogelsberg mit den Partnern Kulturzentrum Kreuz e.V (Fulda), Lauterbacher Musikschule und Verwaltung des Vogelsbergkreises. Ein wichtiges Anliegen von TraVogelsberg ist es, Kultur vor Ort zu fördern und sichtbar zu machen. Dazu gehört es, neue hybride Ausstellungsformate zu entwickeln. Aber auch die Erschließung und Digitalisierung regionaler Fotobestände steht auf dem Programm. Historische Aufnahmen sollen vor der Vergessenheit bewahrt und ins Gespräch gebracht werden. Hier kommt das Freilichtmuseum Hessenpark ins Spiel.

Für das Freilichtmuseum sind historische Fotografien aus der Region eine wichtige Quelle für das Alltagsleben im ländlichen Hessen. „Wir benötigen dringend solche Abbildungen“, erklärt die wissenschaftliche Leiterin des Museums Dr. Ulrike Sbresny. „Die Aufnahmen sind aus musealer Sicht aber nur dann nutzbar, wenn Personen vor Ort die abgebildeten Personen und Tätigkeiten identifizieren können. Mit TraVogelsberg haben wir einen Partner gefunden, der uns genau das liefern kann.“ 

Geplante Sammlungsübernahme – Die digitalisierten Fotografien von Kurt Frantz aus den 1960er- bis 1970er-Jahren. Hier: Herbstarbeit aus dem Jahr 1965.

In einem ersten Schritt sind zwei Sammlungsübernahmen angedacht: zum einen die digitalisierten Fotografien von Kurt Frantz aus den 1960er- bis 1970er-Jahren. Aufnahmen solcher Hobbyfotograf:innen sind meist Zufallsfunde und essentiell für das Museum zur Erforschung der Alltagskultur. Sie können Aufschluss über architektonische Details, Arbeitsweisen, Alltagsgeräte, Mode und Einrichtung geben. Auch in der Vermittlung spielen sie eine wichtige Rolle: Für Museumsbesucher*innen wird beispielsweise ein Haushaltsgerät, das heute nicht mehr benutzt wird, sofort verständlicher, wenn ein Foto zeigt, wie es gebraucht wurde.

Zum anderen sind es die rund 950 Glasplattennegative von Henry (eigentlich Heinrich) Magel. Magel, der unter anderem mit dem Pferd nach Paris aufbrach, um dort sein fotografisches Können zu erweitern, richtete 1892 sein Fotogeschäft in Ilsdorf ein, das dort bis nach dem Zweiten Weltkrieg Bestand hatte. Auch Abzüge und eine Reihe von Gegenständen aus dem Atelier sollen in den Hessenpark umziehen.

Im Gegenzug steht das Museum TraVogelsberg beratend zur Seite, was den konservatorischen Umgang mit den Fotografien, die Verwendung der richtigen Materialien für eine schonende Aufbewahrung und die Vorgehensweisen zur Digitalisierung angeht. Lilian Lamadieu, Projektkoordinatorin bei TraVogelsberg, freut sich sehr über die Kooperation mit dem Hessenpark: „Diese institutionalisiert unsere Bestrebungen, ein regionales Netzwerk engagierter Mitbürger*innen aufzubauen, die ihre Leidenschaft für den Erhalt historischer Fotografien mit uns teilen.“

Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte und das Netzwerk bei der Digitalisierung von Fotobeständen unterstützen möchte, kann sich unter info@travogelsberg.de melden.