„Querfeldein? Bitte nicht!“

Schilder geben Hinweise fürs Miteinander in Feld und Flur

Der Landrat besucht den Reiterhof St. Georg in Sulzbach (v. l. n. r.): Kreislandwirt Jürgen Pauly, Landrat Michael Cyriax, Michael Kranz vom Reiterhof St. Georg, Manfred Renth und Andre Hensel, beide vom Amt für ländlichen Raum. – Foto: MTK-Pressestelle

28. August 2024

Main-Taunus-Kreis (ut). Hinweisschilder sollen im Kreis für mehr Verständnis für die Natur, die Landwirtschaft und den Schutz landwirtschaftlicher Flächen werben. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, informieren die Schilder über Zusammenhänge, geben Verhaltenstipps und unterstreichen insgesamt den Wert der heimischen Kulturlandschaft.

Michael Cyriax (re.) auf dem Aussiedlerhof Bendl in Eppstein im Gespräch mit dem Landwirt Michael Bendl. – Foto: MTK-Pressestelle

Die ersten Schilder wurden jetzt von Cyriax bei einem Besuch auf dem Reiterhof St. Georg in Sulzbach und dem Aussiedlerhof Bendl in Eppstein übergeben. Der Landrat war dort auf seiner traditionellen Sommertour unterwegs, bei der er sich in landwirtschaftlichen Betrieben über deren Angebote informiert. „Beide Höfe bereichern unser lokales Angebot – sei es für die Freunde des Reitsports oder die Kundinnen und Kunden für landwirtschaftliche Produkte“, fasst Cyriax zusammen. „Die Beispiele zeigen, wie wichtig engagierte Betriebe für die Nahversorgung und Landschaftspflege bei uns sind.“

Der Main-Taunus-Kreis ist bekannt für seinen Naherholungswert. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft eine wichtige Säule der heimischen Ökonomie und trägt zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Und dann sind da auch noch die Wildtiere, die hier ihren Lebensraum haben. Die Schilder sollen einen Beitrag leisten, die Interessen der Erholungssuchenden, der Landwirtschaft und der Wildtiere in Einklang zu bringen und Hinweise für unbeschwerten Naturgenuss und rücksichtsvollen Umgang zu geben.

So manchem Wanderer läuft zum Beispiel das Wasser im Mund zusammen, wenn er im Spätsommer an einer Streuobstwiese vorbeikommt. Da ist der Impuls, sich ein paar der knackigen Früchte zu pflücken, verständlich. Trotzdem ist das nicht in Ordnung: Das Obst ist Eigentum der Landwirte, die die Flächen bewirtschaften, und Grundlage ihres Einkommens.

Auch Blühstreifen und Blumenwiesen wecken mit ihren strahlenden Farben und betörenden Düften Begehrlichkeiten. Trotzdem sollte man die Blumen nicht pflücken, sondern die Flächen unberührt lassen. Denn sie sind ein wertvoller Beitrag zu Artenschutz und Biodiversität – sogar auch dann noch, wenn sie schon lange verblüht sind: In den Stängeln überwintern Insekten, Vögel und Hasen finden Schutz vor Wind und Schnee.

Eines der Plakatmotive. – Foto: MTK-Pressestelle

Weitere Schilder thematisieren die Hinterlassenschaften von Mensch und Hund in der Natur: Während es selbstverständlich sein sollte, dass Ausflügler eventuellen Müll wieder mitnehmen, ist es genauso wichtig, auch außerhalb von Ortschaften die Hinterlassenschaften von Hunden einzusammeln und als Müll zu entsorgen. Denn im Hundekot lauern Erreger, die für andere Tiere gefährlich sind und auch in die Nahrungskette des Menschen gelangen können.

Auf zwei weiteren Schildern geht es um Feldwege und ihre Nutzung: Einerseits werden Naturliebhaber aufgefordert, auf den Wegen zu bleiben und nicht querfeldein zu gehen, andererseits wird an Ausflügler appelliert, landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen Vorrang zu gewähren.

Zu insgesamt sechs Themen stehen Schilder zur Verfügung. Landwirte, die Interesse haben, Schilder entlang ihrer Äcker und Wiesen aufzustellen, wenden sich an den Kreislandwirt.