„Ein großer menschlicher Verlust“

Landrat würdigt verstorbenen Kreisbeigeordneten Moritz-Kiefert

4. April 2022

Main-Taunus-Kreis/Kriftel (ut). Am späten Sonntagabend kam es am Bahnübergang in Kriftel zu einem Bahnunfall, bei dem ein Fußgänger und dessen Hund tödlich verletzt wurden. Nun teilte das Landratsamt mit, dass es sich bei diesem Fußgänger um den Kreisbeigeordneten Werner Moritz-Kiefert handelte.

Als einen „großen menschlichen Verlust für den Main-Taunus-Kreis“ hat Landrat Michael Cyriax den tragischen Unfalltod des Kreisbeigeordneten Werner Moritz-Kiefert gewertet. Der langjährige Politiker, selbst blind, habe sich vor allem für die Belange behinderter Bürger:innen eingesetzt. In ihm verliere der Kreisausschuss aber auch einen „engagierten und stets gründlich in die Themen eingearbeiteten“ Begleiter der Kreispolitik. „Wir sind alle geschockt, dass er auf derart tragische Weise aus dem Leben gerissen wurde. Unsere Gedanken und Anteilnahme gelten seiner Frau und seiner Familie.“

Der 74-Jährige Krifteler gehörte seit 2011 dem Kreisausschuss an. Zudem engagierte er sich im Kreisbehindertenbeirat. Moritz-Kiefert war seit dessen Gründung 2012 Mitglied des Gremiums und wurde 2021 zum dritten Mal vom Kreisausschuss in den Beitrat gewählt. Er leitete den Arbeitskreis Berufliche Teilhabe und war dessen Sprecher.

„Herr Moritz-Kiefert verkörperte in seinem Engagement den persönlichen Anspruch kommunaler Politik: nahe dran zu sein am Leben der Menschen“, fasst Cyriax zusammen.

Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge habe Werner Moritz-Kiefert beabsichtigt, den halbbeschrankten Bahnübergang zu überqueren. Die Schranken seien zu dieser Zeit bereits geschlossen gewesen. Der Lokführer der bereits einfahrenden S-Bahn habe trotz eingeleiteter Notbremsung den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können.

Der sehbehinderte Moritz-Kiefert und sein Blindenhund verstarben noch an der Unglücksstelle. Zum jetzigen Ermittlungsstand wird von einem Unglücksfall ausgegangen. Mitfahrende der S-Bahn wurden nicht verletzt. Eine Notfall-Betreuung wurde eingesetzt.