Zwei neue Froscharten im Opel-Zoo

„Schrecklicher Pfeilgiftfrosch“ und „El-Oro-Blattsteiger“ sind eingezogen

Ein Goldener Blattsteiger . - Foto: Archiv Opel-Zoo

16. Januar 2024

Kronberg (ut). Im Opel-Zoo werden nun zwei neue Tierarten aus der Familie der Baumsteigerfrösche gezeigt. In einem neu eingerichteten Terrarium im Aquarienbereich gegenüber des Streichelzoos sind Goldene Blattsteiger – auch Schrecklicher Pfeilgiftfrosch genannt – und El-Oro-Blattsteiger zu sehen.

Vom Zoo Zürich wurden zehn Goldene Blattsteiger übernommen. Die Froschart stammt ursprünglich aus einem kleinen Verbreitungsgebiet im westlichen Kolumbien und heißt nicht umsonst auch „Schrecklicher Pfeilgiftfrosch“: Sie gilt als die giftigste Froschart der Welt! Doch es braucht bestimmte Substanzen, die sie über ihre Beutetiere wie tropische Ameisen, Milben, Tausendfüßer oder Käfer aufnehmen, damit die Frösche das tödliche Hautgift produzieren können, das auch die Ureinwohner der Region nutzten, um ihre Pfeile zu bestreichen. Diese spezielle Nahrung finden die Frösche in ihrem Kolumbianischen Herkunftsgebiet am Boden des Tieflandregenwaldes, vorzugsweise an nicht zu dicht mit Vegetation bewachsenen Stellen.

Doch mit den verfügbaren Lebensräumen schwinden auch die Froschbestände und so gilt die Art in ihrem Bestand als stark gefährdet. In Menschenobhut verlieren diese Frösche ihr Gift, auch ihre Nachkommen sind dann ungiftig. Es gibt verschiedene Farbschläge von hellgrün über golden bis orange. Die Jungtiere sind schwarz mit seitlichen gelben Streifen. Mit seinen ca. 5 Zentimetern Größe ist der Goldene Blattsteiger im Terrarium gut zu beobachten.

Der El-Oro-Blattsteiger. – Foto: Archiv Opel-Zoo

Etwas genauer hinschauen muss man, um die sechs El-Oro-Blattsteiger zu entdecken, die zu Jahresbeginn aus dem Tierpark Hagenbeck in den Opel-Zoo kamen und ebenfalls das Terrarium bezogen haben, in dem früher die Kaimane zu sehen waren. Diese Unterart des Dreistreifen-Blattsteigers lebt vom Südlichen Ecuador bis in den Norden von Peru in den Regenwäldern bis in 1.800 Metern Höhe. Auch ihr Bestand gilt im Ursprungsgebiet als gefährdet. Der El-Oro-Blattsteiger liebt die Sonne, klettert gerne, lebt aber ansonsten am feuchten Boden. Als Nahrung dienen ihm kleine Insekten wie beispielsweise Fruchtfliegen.

Von den mehr als 8.000 bekannten Amphibienarten der Welt gelten über 40 Prozent als vom Aussterben bedroht. „Im Freilandterrarium vor der Zooschule zeigt der Opel-Zoo bereits seit 2008 gefährdete heimische Amphibien und Reptilien, um auf die weltweite Amphibienkrise hinzuweisen. Hier knüpft der Opel-Zoo mit den beiden attraktiven südamerikanischen Froscharten an, die im Aquarium nun zu sehen sind und auch gezüchtet werden sollen“, erläutert Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels.

Während es bei Gelbbauchunke, Feuersalamander und Co. im Freilandterrarium noch dauert, bis sie in den ersten warmen Sonnenstrahlen wieder zu sehen sind, kann man die „Neuen“ im Innenraum des Aquariums auch in der kühleren Jahreszeit gut beobachten.