Stets das „Wir“ über das „Ich“ und das Gemeinwesen über die Parteipolitik gestellt

Trauer um Peter Stuckenschmidt

Peter Stuckenschmidt, Träger der Ehrenplakette der Stadt Kronberg, ist im Alter von 84 Jahren verstorben. - Foto: SPD Kronberg

23. Juli 2024

Kronberg im Taunus (ut). Die Stadt trauert um Peter Stuckenschmidt. Der 84-Jährige, der sich über Jahrzehnte um die Kommunalpolitik und das Vereinsleben der Burgstadt verdient gemacht hat, ist am vergangenen Donnerstag, 18. Juli, nach langer Krankheit verstorben.

1972 als Teil der sogenannten „Generation Willy Brandt“ in die SPD eingetreten, zog Stuckenschmidt 1981 erstmals für die Sozialdemokraten in die Kronberger Stadtverordnetenversammlung ein und blieb deren Mitglied bis zu seinem Ausscheiden 2006. Von 1990 bis 2004 hatte Stuckenschmidt den Vorsitz der SPD-Fraktion inne. Von 1993 bis 2004 war er Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses und von 1997 bis 2001 dessen Vorsitzender. Überdies gehörte er von 1987 bis 1989 dem Schönberger Ortsbeirat an.

In die langen Jahre seines kommunalpolitischen Wirkens fielen eine Vielzahl zentraler Weichenstellungen für die Burgstadt, die Peter Stuckenschmidt maßgeblich mit initiiert und vorangetrieben hat. Angefangen beim Kauf der Burg über den Bau der Sporthallen an der Altkönigschule und den Neubau der Schönberger Grundschule, bis hin zur Schaffung städtischer Wohnungen und dem Bau des Kammermusiksaals der Kronberg Academy.

In Anerkennung seiner Verdienste um die Stadt wurde Stuckenschmidt 2015 die Kronberger Ehrenplakette verliehen, nachdem er bereits 2001 zum Stadtältesten ernannt worden war. Für sein großes ehrenamtliches Engagement wurden ihm zudem 2008 das Bundesverdienstkreuz am Bande sowie zuvor bereits der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen.

Zeitlebens lag dem Pädagogen neben der Kommunalpolitik das Kronberger Vereinsleben und hier besonders die Förderung der Kultur am Herzen. In ihr sah Stuckenschmidt einen wichtigen Standortfaktor der Stadt, den er als langjähriger stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Burg Kronberg wie auch als einer der Sprecher der Kronberger Kulturinitiative zu stärken versuchte. 

„Mit Peter Stuckenschmidt verlieren wir einen Menschen, dessen Wirken wir im besten Sinne als prägend für unsere Stadt in Erinnerung behalten werden“, unterstreicht Kronbergs Bürgermeister Christoph König in einem Nachruf auf den Verstorbenen. 

Mit klarem Blick und gerader Linie, so König, habe Stuckenschmidt die Burgstadt über Jahrzehnte mitgestaltet. Dass er dabei stets das „Wir“ über das „Ich“ und das Gemeinwesen über die Parteipolitik gestellt habe, habe Stuckenschmidt auch jenseits der eigenen Fraktion hohe Wertschätzung eingetragen. König: „Er war ein Mann mit Haltung und – falls nötig – auch streitbar in der Sache – dabei aber immer auch für Gegenargumente offen und kompromissbereit, wenn er der Überzeugung war, dass es zum Besten für die Stadt ist.“

Über seinen vorbildlichen Einsatz für die Stadt hinaus, so Kronbergs Rathauschef, sei es beeindruckend wie Beispiel gebend gewesen, mit wie viel Kraft und Lebensmut der Mensch Peter Stuckenschmidt die großen Herausforderungen angenommen habe, vor die ihn das Leben zuletzt gestellt habe. König: „Trotz seiner starken, gesundheitlichen Einschränkungen setzte er sich weiterhin für die Dinge ein, die ihm wichtig waren, und beteiligte sich bis zuletzt engagiert an der politischen Diskussion.“ Stuckenschmidts Vermächtnis und sein großes Engagement werden im Gedächtnis der Stadt fest verankert bleiben, betont der Kronberger Rathauschef.