„Wir schwärmen in unsere Region“

Die Regionalpark-Wanderbienen sind im Kurpark angekommen

Florian Haas (links) und Andreas Wolf, Imker der Künstlergruppe finger, vor dem Wagen im Kurpark. - Foto: Stadt Königstein

20. August 2024

Königstein (ut). Seit April sind die Wanderbienen in ihrem Bienenwagen am Taunushang unterwegs und haben jetzt ihre letzte Station erreicht: den Kurpark Königstein im Taunus. Es ist die achte Reise der Bienen und sie waren in diesem Jahr schon an den verschiedensten Orten im Regionalpark.

Zunächst haben sie auf der Regionalpark-Rundroute in Oberursel-Weißkirchen und an den Sitzkieseln in der Nähe der Rinderwiesen nach Eschborn Station gemacht. Mitte Juli wurden die drei Bienenvölker von den Imkern Florian Haas und Andreas Wolf mit dem Fahrrad auf dem Anhänger entlang der Regionalpark-Rundroute und der Regionalpark-Safariroute an den Viergötterstein nach Schwalbach transportiert. Jetzt schwärmen sie, bis es Zeit wird ins Winterquartier zurückzukehren, durch den Königsteiner Kurpark.

„Es bereitet uns immer wieder viel Spaß, neue Aspekte der Landschaft im Regionalpark zu entdecken, Standorte für den Bienenwagen zu finden und große und kleine Geschichten über Bienen und Landschaft künstlerisch zu gestalten“, sagen die Künstler und Imker Florian Haas und Andreas Wolf.

Die aktuell von ihnen gestaltete Infotafel an dem Bienenwagen beschäftigt sich nun mit den „wilden Verwandten“ der Honigbienen, den Wildbienen. Die Wildbienen sind allerdings keine „wilden“ Bienen sondern Bienenarten, die keinen Honig herstellen und fast immer allein leben. Sowohl Honigbienen wie Wildbienen sind wichtig für uns Menschen, da sie zahlreiche Nutz- und Wildpflanzen bestäuben. Das Insektensterben hat daher auch Auswirkungen auf uns Menschen.

Das Projekt

Wie leben die Bienen in unserer Landschaft Rhein‐Main? Welche Lebensbedingungen brauchen sie? Wie gehen Bienen beispielsweise auf die Toilette? Und welchen Gefahren sind sie ausgesetzt? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich die Imker der Künstlergruppe „finger“. Und so sind die Fragen und Antworten als großformatige Bildergeschichten auf der Rückseite des Bienenwagens zu sehen, auf der Frau Polli, die Lehrerin der Bienen, ihren Schüler:innen erklärt, wie die Welt vor ihrem Flugloch aussieht. Über die grafisch interessant gestalteten Infotafeln setzen sich die Künstler mit den Themen zum Bienenleben und ‐sterben, Nektar, Pollen und der umgebenden Landschaft auseinander.

Bei ihrem Projekt sind sie auch auf die Unterstützung vor Ort durch Regionalpark Taunushang GmbH und die jeweiligen Kommunen angewiesen.

Die städtische Biologin Birte Sterf: „Die Wanderbienen-Völker waren vor zwei Jahren bereits zu Gast im Sortengarten des Obst- und Gartenbauvereins Mammolshain. Mammolshain ist ja zudem bekannt für seine Edelkastanien. Dazu passend informierte der Bienenwagen über die edlen Nussfrüchte. Mit dem aktuellen Thema Wildbienen beschäftigen wir uns schon seit längerem im Zusammenhang mit dem Insektenschutz. So hat die Stadt Königstein seit einigen Jahren verschiedene städtische Grünflächen in blütenreiche Wiesen umgewandelt, um das Nahrungsangebot für Insekten zu verbessern. Daher freuen wir uns über den Bienenwagen und haben ihn gern zu Gast.“

Die Tradition der Wanderimkerei aufnehmend, folgt die Route des mobilen Wagens immer den jahreszeitlich aktuellen Trachtquellen für Bienen und damit dem, was gerade blüht. In jedem Jahr werden landschaftlich besondere Orte am Taunushang angefahren.

Die Betrachtung der Bienen in der Landschaft und die Betrachtung der Landschaft aus Sicht der Bienen führen zu überraschenden und ungewöhnlichen Perspektiven für die Regionalpark­besucherinnen und -besucher.

Mehr Infos gibt es unter www.wanderbienen.de.