Tag der offenen Tür bei St. Josef sorgt für Information, Aktion und große Überraschung

22. Oktober 2023

Königstein (pit). Über vier Jahre ist es her, dass der letzte Tag der offenen Tür im Krankenhaus St. Josef stattfinden konnte. Als die altehrwürdige Institution, die einst von den Dernbacher Schwester betrieben wurde, am ersten Oktober-Wochenende erneut ihre Pforten öffnete, staunten die Besucher:innen nicht schlecht. Denn unter der Ägide von Geschäftsführer Eckard Steffin, der vor vier Jahren im Auftrag der Stadt die Leitung vor Ort übernommen hat, hat sich so einiges getan.

Insbesondere die vorangeschrittenen Arbeiten im sogenannten, dem Haus angeschlossenen, Carls Therapiegarten sorgten nicht allein bei Landrat Ulrich Krebs und Bürgermeister Leonhard Helm für großes Staunen und viel Freude.

Warum Carls Therapiegarten?

Der dem St. Josef-Krankenhaus angeschlossene Garten trägt seinen Namen aufgrund der Tatsache, dass die Carls-Stiftung die überwiegenden Kosten für die Freilegung des Geländes durch die Landschaftsgärtner Ferschke übernommen hat.

Dieser rückte bei allen Hausführungen – durchgeführt vom Geschäftsführer – in den Mittelpunkt des Interesses. Daher konnte Steffin sich im Verlauf des Tages über viel positive Resonanz über das freuen, was in dem zuvor verwilderten, zum Woogtal hin gelegenen Waldgrundstück geschehen ist. „Hier wurde einst ein Kreuzweg mit dreizehn Stationen angelegt“, verriet er den Teilnehmern. Relikte so mancher Stationen seien bei der Bereinigung des Areals entdeckt worden und können teilweise erneut präsentiert werden. Die Madonna jedoch, die nun in einer Nische zu sehen ist, hatte ihren Platz zuvor im Andachtsraum des Krankenhauses: „Sie soll hier fest installiert werden und die Katholische Kirchengemeinde möchte uns für die Kapelle eine kleinere stiften“, freute sich Eckard Steffin. Die Begeisterung von Seiten der Stadt wiederum sei so groß, dass der Carls Therapiegarten sogar eine Station bei der Heilklimatischen Wanderung sein wird.

Die vielen Mitarbeiter waren derweil unermüdlich dabei, den zahlreichen Besuchern, die sich den ganzen Tag über „die Klinke in die Hand geben“, all das nahe zu bringen, was sich hier mittlerweile tut. Denn mit der Angliederung des Hauses an die Hochtaunuskliniken vor sieben Jahren haben sich einige neue Anlaufstellen ergeben. Damit einher gingen auch die Ansiedlung von „neuen“ Angeboten, zum Beispiel Geriatrie, Handchirurgie, Medizinisches Versorgungszentrum mit einem hausärztlichen Angebot.

Blutdruck und Blutzucker werden getestet. – Foto: Hochtaunuskliniken

Gut besucht darüber hinaus die zahlreichen Vorträge und Informationsangebote durch die verschiedenen Fachärzte und Therapeuten. Auch die Möglichkeit zur Blutzucker- und Blutdruckmessung sowie die Auffrischung der Corona-Impfung wurden gerne wahrgenommen.

Ebenfalls viel Beachtung fanden die Fotografien von Wolfgang Riedel. Der Königsteiner hatte dem Krankenhaus verschiedene schöne Abzüge der von ihm aufgenommenen Stadtansichten mitsamt Rahmen geschenkt, die nun die Flure verschönern.

Präsent waren darüber hinaus die Grünen Damen, die seit Februar montags und dienstags regelmäßig Patienten von St. Josef besuchen, die jedoch schon seit 37 Jahren bei den Hochtaunuskliniken aktiv sind: „Warum wir erst jetzt nach Königstein kommen, lässt sich heute kaum mehr nachvollziehen“, so Vorsitzende Rosemarie Steinkamp. Auslösender Moment sei gewesen, dass Maria M. de Zotti Anfang des Jahres hier Patientenfürsprecherin geworden sei. Auf jeden Fall: „Es ist schön, wenn wir alle zusammen an einem Strang ziehen.“ Gerne würden sie auch donnerstags Besuchsdienste anbieten, doch hierfür fehlt noch Verstärkung: „Jeder der hierfür pro Woche mindestens zwei Stunden am Stück Zeit hat und zuhören kann, ist uns willkommen.“ Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Grünen Damen.

Ezgi Dongan nutzte die Gelegenheit des Tages der offenen Tür dazu, ihren ambulanten Pflegedienst Medicare vorzustellen. Eingeladen hatte sie hierzu Miriam Khoshchin vom Sozialdienst der Hochtaunuskliniken. „Bisher hatten wir nur telefonischen Kontakt, sind aber schon in Oberursel und Bad Homburg tätig und würden auch nach Königstein fahren“, so Ezgi Dogan. Denn: „Die ambulante Versorgung geht oft vor“, so Mariam Khoshchin.

Wer die Wahl hat, nimmt beides: Airbrush-Tattoo und Kinderschminken. – Foto: Hochtaunuskliniken

Auch für ein ansprechendes Kinderprogramm wurde im Vorfeld gesorgt. Tische mit Stiften und Blöcken zum Malen waren vorbereitet worden und in einem anderen Raum gab es Airbrush-Tattoos mit wasserlöslicher Farbe sowie Kinderschminken. „Zum Airbrush kommen allerdings mehr Erwachsende als Kinder“, schmunzelte die Vertreterin des Roten Kreuzes, die hierfür zuständig war. Jedoch: „Es ist schön, wenn wir auch denen eine Freude machen können.“

Aktuelles Projekt des Fördervereins

Das nächste große Projekt ist der Neubau eines Fahrstuhls, da der alte in die Jahre gekommen ist und komplett saniert werden muss. Hierfür haben die Hochtaunuskliniken eine Studie erstellt, die einen Finanzbedarf von etwa 545.000 Euro ausweist. Dabei wird der Fahrstuhl von außen an das Gebäude gesetzt und ermöglicht dann den mühelosen Liegendtransport. Zudem kann der alte Fahrstuhl komplettsaniert werden und dient bei Ausfällen als Ersatz. Wer einen Beitrag dazu leisten möchte, kann eine Spende auf das Konto des Fördervereins überweisen: Königsteiner Volksbank, IBAN: DE81 5019 0000 0300 2705 14. – Fotos: Hochtaunuskliniken/Petra Pfeifer

Bürgermeister Leonhard Helm (links) und Landrat Ulrich Krebs zeigen, wo der Fahrstuhl installiert werden soll, für den der Förderverein St. Josef noch Spender:innen sucht. - Foto: Hochtaunuskliniken