Korridor für Stromtrasse gesucht - Stellungnahme der Stadt fristgerecht eingereicht

4. Februar 2024

Königstein (ut). Deutschland soll bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Dazu muss es unter anderem große Stromtrassen von den großen Offshore-Windparks im Norden des Landes in die Mitte und in den Süden geben. Der Anbindung des energiehungrigen Ballungsraums Rhein-Main soll das Projekt „Rhein-Main-Link“ dienen, dieser wird gerade von Amprion, dem bundesweit zweitgrößten, von der Bundesnetzagentur zertifizierten Netzbetreiber geplant.

Für Hessen ist dieser Rhein-Main-Link ein entscheidendes Element zum Gelingen der Energiewende. Über vier Erdkabelverbindungen soll ab dem Jahr 2033 eine Leistung von rund acht Gigawatt Strom nach Hessen fließen. Diese bringen dann den klimafreundlichen Strom aus Niedersachsen über Nordrhein Westfalen in die Wirtschaftsregion Hessen. Der enorme Energiebedarf der Metropolregion Rhein-Main macht den Rhein-Main-Link sogar auf Dauer unentbehrlich.

Wo genau die Trasse verlaufen soll, ist Teil der aktuellen Untersuchungen. Bislang hat Amprion im ersten Schritt mit der Bundesnetzagentur einen „Präferenzraum“ für die potenziellen Verläufe der Übertragungsleitungen ermittelt. Königstein liegt in diesem weiten Suchkorridor. Die Königsteiner Stadtverwaltung ist mit dem Thema befasst und hat fristgerecht vor dem 29. Januar 2024 eine Stellungnahme an die Bundesnetzagentur abgegeben. Darin steht, dass eine detaillierte Stellungnahme im aktuellen Verfahrensabschnitt noch nicht möglich sei, da der Präferenzraum eine Ausdehnung von fünf bis zehn Kilometern habe.

Bürgermeister Leonhard Helm: „Wir haben das Thema im Blick. In unserer Stellungnahme steht, dass wir davon ausgehen, dass wie bisher geplant die festgelegten Kriterien, die eine Trassenverlegung zum Beispiel durch Wohngebiete, Naturschutzgebiete oder denkmalgeschützte Bereiche (zum Beispiel Limes oder Ringwälle Altkönig) verhindern, eingehalten werden. Für das Königsteiner Stadtgebiet ist dabei vor allem der ausdehnte Natur- und Denkmalschutz eine besondere Hürde.“ Die Stadt Königstein behält sich daher vor, wenn die Trassierung genauer geplant ist, eine konkretere Stellungnahme abzugeben.