Für mehr Klimaresilienz -

Fast fünf Millionen Euro Fördergeld

Der Kurpark von oben. - Fotos: Stadt Königstein

15. März 2023

Königstein (ut). Eine gute Nachricht und ein toller Erfolg für Bürgermeister Leonhard Helm und die die Königsteiner Verwaltung, besonders für den Fachdienst Planung und Umwelt: Eine Mitarbeiterin des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung teilte mit:  „… dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Sitzung am 1. März 2023 die Aufnahme Ihres Projektes ‚Umgestaltung Stadtmitte Königstein. Stadt- und Kurpark‘ in das Bundesprogramm ‚Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel‘ beschlossen hat. Er hat für dieses Projekt eine Fördersumme von bis zu 4.998.059 Euro in Aussicht gestellt.“

Bürgermeister Leonhard Helm: „Wir sind unter den 64 ausgewählten Projekten und erreichen eine der höchsten Fördersummen. Das ist ein großer Erfolg und wir können unsere Stadt und vor allem unsere wunderbaren Parks resilienter gegen den Klimawandel machen. Der Bundestag hat der Stadt Königstein diese Fördergelder zugeteilt und jetzt stellen wir den Antrag zur Zuteilung der gesamten Summe. Damit können wir vor allem ein notwendiges, innovatives Bewässerungskonzept für die Konrad-Adenauer-Anlage und den Kurpark umsetzen.“

Der Stadt Königstein ist es wichtig, die Konrad-Adenauer-Anlage als klimaausgleichende Fläche, aber auch als Naherholungs- und Bewegungsraum für angrenzende Wohngebiete und kurspezifische Anlagen zu gestalten. Das Ziel, innerstädtische Flächen zu entsiegeln und mit möglichst durchlässigen Belägen, sowie einem nachhaltigen Regenwassermanagement eine zukunftsgerichtete Strategie zu verfolgen, kann mit der Umgestaltung der Stadtmitte vorgenommen werden.

Der Kurpark trägt wesentlich zur grünen Lunge, das heißt zur Frischluftversorgung und Kühlung der innerstädtischen, hochverdichteten Bebauung bei. Mit einem zukunftsorientierten und nachhaltigen Umbau durch ein intelligentes Regenwassermanagement in Verbindung mit anfallenden Brauchwassermengen des Kurbades werden der Kurpark und die Konrad-Adenauer-Anlage für die Zukunft entwickelt.

Bürgermeister Helm: „Klimaschutz und Klimaanpassung stehen ganz oben auf der Liste geplanter Umgestaltungsmaßnahmen. Zum einen durch die Anpflanzung klimaangepasster Baumarten zur Ergänzung des wertvollen, erhaltenswerten Baumbestandes, zum anderen zur Förderung klimaaktiver Flächen und Reduzierung, bzw. Entsiegelung befestigter Flächen.“

Nach den Anforderungen von mehr Natur in der Stadt werden bislang kurzgeschorene Rasenflächen in artenreiche Blühwiesen, Schaupflanzungen in ökologisch hochwertige und standortgerechte Staudenmisch-Pflanzungen gewandelt. Neben einer Förderung ökologischer Belange soll die Konrad-Adenauer-Anlage wieder einen wichtigen Beitrag als sozialer Begegnungsraum mit hoher Aufenthaltsqualität leisten. Ein Park für alle, mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und ältere Menschen, soll den Bewohnern von Königstein zur Verfügung gestellt werden.

Die Verwaltung der Stadt schreibt in ihrer Begründung für das Projekt: „Die stellenweise steile Topografie der Konrad Adenauer-Anlage stellt planerische Herausforderungen an eine barrierefreie Erschließung der Anlage dar. Bislang vorhandene Stufen- und Treppenanlage sollen durch ein intelligentes Wegesystem eine barrierearme, bestenfalls -freie Nutzung ermöglichen. Im Hinblick auf Nutzung und Oberflächen der Anlage, verbunden mit einem hohen Anspruch an Qualität, soll die Umgestaltung einen wichtigen baukulturellen Beitrag zu einer zeitgemäßen und klimaangepassten innerstädtischen Grünanlage leisten.“

Das Abholen und Mitnehmen der Bürger:innen steht im Fokus

Alle Umgestaltungsmaßnahmen sollen in einem bürgerschaftlichen Prozess entwickelt werden. In Workshops und Bürgerveranstaltungen soll abgefragt werden, was die Bürger von Königstein in ‚ihrer‘ Stadtmitte und in ‚ihrem‘ Park wichtig und angemessen finden und was sie den Planenden mit an die Hand geben wollen. Nicht die Abfrage nach konkreten Bestandteilen, sondern das prozessuale Miteinander, das Abholen und Mitnehmen der Bürger: innen steht im Fokus.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Es sind viel mehr engagierte und ideenreiche Bewerbungen eingegangen, als Gelder bewilligt werden können. Das starke Interesse zeigt, dass es die Kommunen sind, die unmittelbar mit Hitze, Trockenheit oder Starkregenereignissen konfrontiert sind und Lösungen für ihre Bewohner finden müssen. Dabei wollen wir helfen. Parkanlagen, Grünflächen und Gewässer anzulegen, zu sanieren oder zu erweitern, hilft dabei, Klimaveränderungen verträglich zu machen.“

Mit dem im Jahr 2020 aufgelegten Bundesprogramm werden Städte und Gemeinden durch das BMWSB bei der klimaresilienten Stadtentwicklung unterstützt. Im Rahmen des Programms werden unter anderem die Ertüchtigung von Park- und Grünanlagen, die Entsiegelung und Begrünung von Frei- und Verkehrsflächen oder Maßnahmen zur Stärkung von Biodiversität gefördert. Das Programm wird aus Mitteln des Klima- und Transformationsfonds (KTF) finanziert. Insgesamt stehen seit Programmbeginn 676 Millionen Euro zur Verfügung, 476 Millionen Euro sind nach dem gestrigen Beschluss im Haushaltsausschuss bereits verplant. 

Von Mitte Juli bis Mitte Oktober 2022 konnten Städte und Gemeinden beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Projektskizzen für investive und investitionsvorbereitende Maßnahmen zur Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel einreichen. Insgesamt lagen 286 Projektskizzen aus 235 Kommunen vor. Die beantragte Fördersumme belief sich auf rund 983 Millionen Euro. Damit wurde die neue Programmscheibe um mehr als das 5,5-fache überzeichnet.