Erstbezug geglückt

Mauersegler am Rathaus eingezogen

2. August 2022

Königstein (ut). „Wir hätten nicht gedacht, dass die Appartements so schnell angenommen werden“, freut sich Bürgermeister Leonhard Helm. Im Frühjahr vergangenen Jahres wurden insgesamt acht Mauerseglerkästen an der Nordostseite des Rathauses zum Parkplatz Milchhof montiert.

„Fachleute hatten uns vorgewarnt, wir müssten ein wenig Geduld mit dem Bezug der neuen Wohnungen haben“, so die städtische Umweltbeauftragte Birte Sterf. Üblicherweise werden die neuen Nistmöglichkeiten von Jungvögeln genutzt, die das erste Mal brüten, während die Altvögel ihre bisherigen Brutplätze aufsuchen. Der Neubezug von „Wohnungen“ kann laut Auskunft von Fachleuten mehrere Jahre dauern. Nicht so am Königsteiner Rathaus. Bereits nach einem Jahr sind an beiden Seitenflügeln des Rathauses Nistkästen besetzt und bei der Fütterung das aufgeregte Piepen der Jungvögel  durch die offenen Fenster nahegelegener Büros zu hören.

Der Anflug der Elterntiere ist allerdings schwierig zu beobachten. Die Flugkünstler sind pfeilschnell in der Nistöffnung verschwunden und die Fütterung geschieht seltener als bei unseren sonstigen Brutvögeln. Die Eltern sammeln die Nahrung für ihre Nachkommen im Kehlsack, bis eine größere Menge an Spinnen und in der Luft schwebenden Insekten beisammen ist. Erst dann fliegen sie zur Fütterung in das Nest zurück.

Ein fütterndes Brutpaar kann bei guten Bedingungen an einem Tag 50 Gramm Futter herbeischaffen, was mehr als 20.000 Insekten oder Spinnentieren entspricht. Dabei sind Mauersegler echte Flugkünstler. Mit  ihren langen, schnittigen Flügel sind sie pfeilschnell in der Luft unterwegs und zu irrwitzigen Flugmanövern in der Lage. Im Sturzflug erreichen sie Geschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde. Weil sie gerne mit einem rasanten Tempo nah an den Wänden unserer Häuser entlang segeln, kommt der Name Mauersegler nicht von ungefähr.

Ebenfalls letztes Jahr wurden insgesamt vier Mauerseglerkästen an der Ostseite des Dorfgemeinschaftshauses Mammolshain montiert, nachdem die städtische Umweltbeauftragte die Flugkünstler dort zwischen den Häusern durchsausen sah. In diese Nistkästen sind jedoch bisher noch keine Mauersegler eingezogen. „Allerdings hat nach Auskunft von Nachbarn dort ein Rotschwänzchenpaar gebrütet. Das freut uns natürlich auch“, so Birte Sterf.