Rettungseinsatz im Meer und Robben-Schutz

DLRG-Retter in den Ferien

Das Orga-Team mit Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko (li.) und Andreas Mühlbauer (re.), Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Königstein, mit dem Kurbad im Hintergrund. - Foto: Privat

1. September 2024

Königstein/Timmendorf/Amrum (ut). Hilferufe aus dem Wasser am Timmendorfer Strand – da hieß es für den 18-jährigen Rettungsschwimmer Fabian Rusch aus Königstein mit den Kollegen sofort raus ins Boot und los. Ein Mann hatte sich überschätzt, war zu weit in die Ostsee hinausgeschwommen und hatte einen Krampf im Bein. Zum Glück konnte er schnell unversehrt ins Boot geholt und an Land gebracht werden. Rusch: „Es war mein erster Einsatz an der Küste und das war auch für mich erst einmal ein Schreckmoment. Aber ich habe von den erfahrenen Rettungsschwimmern sehr viel gelernt und von deren Umsicht und Routine profitiert.“

Zwei Wochen lang war er in den Sommerferien im Einsatz am Timmendorfer Strand – täglich acht Stunden Wachdienst, dazu Übungsstunden für den Einsatz an der Küste. „Eine wertvolle Zeit und trotz der Dienststunden doch auch mit Urlaubsgefühl“, so Rusch.

Ein gestürzter Rentner mit tiefen Schnittwunden war zum Glück der schlimmste Vorfall, den die Königsteiner DLRG-Rettungsschwimmer am Strand der Ferieninsel Amrum zu versorgen hatten. Und zur Verstärkung kam der Rettungswagen. Rhea Bongards, Markus Meyer und Konrad Wagenknecht leisteten Dienst in den Sommerferien in der DLRG-Station in Norddorf auf Amrum und sorgten dort für Sicherheit am Strand. Konrad Wagenknecht, der schon im zweiten Jahr dort Teile seiner Sommerferien verbringt: „Es gibt dort eine große Klinik für Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kuren. Viele dieser Kurgäste mit ihren Kindern waren noch nie am Meer und da muss man als Rettungsschwimmer richtig gut aufpassen.“

Die Königsteiner DLRGler haben alle das Rettungsabzeichen in Gold und werden vor Ort von den älteren Wachführern zusätzlich geschult. Rhea Bongards: „Windstärken, Wellengang und Strömung kennen wir aus unserem Königsteiner Training natürlich nicht, deshalb sind immer erfahrene und besonders ausgebildete DLRGler dabei, die uns geschult haben.“ Demzufolge gehören das abendliche Schwimmtraining, Abende über Inselkunde und die Besonderheiten der Strömungen dazu.

Wie auch am Timmendorfer Strand begann der Tag mit der Messung der Lufttemperatur und der Wind-Richtung und -Stärke. Dann wird von der Wachführerin oder dem Wachführer entschieden, ob Badezeit ist oder die rote „Baden verboten“ Flagge raus muss. Egal jedoch welches Wetter, die Rettungsschwimmer sind zu ihren Dienstzeiten immer am Strand.

Rhea berichtet: „Wir sind dort Ansprechpartner für alles: Wann das Wetter wieder besser wird, welche Vögel man hier beobachten kann, welche Sehenswürdigkeiten es gibt? Die Touristen fragen uns einfach alles. Da ist man manchmal echt gefordert.“

Und die Gäste sind dankbar und freuen sich über den Einsatz der DLRG. Konrad: „Viele haben sich bedankt, dass wir da sind und manchmal gab’s Trinkgeld.“

Aufregung gab es für die Amrumer als ein kleiner Seehund am Badestrand lag. Für Seehunde und Menschen keine ganz ungefährliche Situation. Marcus: „Die Tiere dürfen nicht angefasst werden, niemand sollte sich nähern. Wir haben den Seehundfänger gerufen, der dann das Tier zur Untersuchung in die Auffangstation mitgenommen hat.“

Nicht nur die Königsteiner Jugend war in den Sommerferien an Nord- und Ostsee unterwegs. Jens Krause war ebenfalls an der Ostsee in Noorgardholz. Er ist Technischer Leiter der Königsteiner Ortsgruppe und gehört zu den „alten Hasen“, bei dem die Jugend bei ihren Einsätzen lernt und profitiert.

Alle DLRGler sind sich einig: Auch wenn man eigene Freizeit opfert, es ist ein Dienst, den sie auch weiterhin leisten wollen. – Fotos: Privat