Richtfest beim Feuerwehrhaus in Eppenhain

Von Eckard Steffin, 18. Dezember 2022

Kelkheim. Das Richtfest des im August 2022 begonnen ca. 4,4 Millionen teuren Feuerwehrhaus in Kelkheim-Eppenhain fand bei klirrender Kälte statt. Ausgestattet ist das Haus mit einem Verwaltungstrakt, drei Fahrzeugboxen, Umkleide und Sanitärräumen für Männer und Frauen. Es gibt einen Schulungsraum und einen Jugendraum. Selbstverständlich gehören die Funkzentrale und das Büro für die Einsatzleitung ebenfalls dazu. Ergänzt wird der Bau durch den unübersehbaren Übungsturm und natürlich wird es auch eine Werkstatt geben. Die Heizung funktioniert mit Fernwärme und wird durch eine Wärmepumpe unterstützt. Die Fassade wird begrünt und damit wird der Bau in die Landschaft eingepasst. Das Haus wurde so gebaut, dass auch das denkmalgeschützte Gebäude der alten Schule gewürdigt wird.

„An dieser Stelle war vor ein paar Monaten auch die Grundsteinlegung und es war so heiß, dass jeder versuchte einen Schattenplatz zu bekommen. Heute ist es so kalt, dass jeder versucht, irgendwo ein wenig Wärme zu bekommen“, so leitete Bürgermeister Albrecht Kündiger seine kurze Rede ein. Nach der Begrüßung der vielen Gäste aus dem Stadtrat, dem Magistrat, es schien so, als ob alle gekommen waren, freute er sich, dass neben den Feuerwehrleuten auch deren Nachwuchs anwesend war.

Der Bau ist größer als der Bedarf der Feuerwehr und das hat auch seinen Grund. Neben der Nutzung durch den Bauhof sind zum ersten Mal verschiedenen Notfallpläne zu entwickeln, bei denen die Feuerwehrhäuser neben der Beherbergung der Feuerwehrautos und der Gerätschaften auch eine ganz andere Funktion übernehmen sollen. In allen Kommunen müssen sogenannte Notfallpläne erarbeitet werden. Eine der zu klärenden Fragen: Was passiert, wenn der Strom aus ausfällt? Die Szenarien werden derzeit öffentlich immer mehr diskutiert. Kündiger beruhigt: „Zwar ist es höchst unwahrscheinlich angesichts der Sicherheiten, die wir bei der Stromversorgung haben. Aber eine nicht ganz unwichtige Funktion, das kann ich jetzt schon vorwegnehmen, werden die einzelnen Feuerwehrhäuser in den verschiedenen Ortsteilen haben. Das werden die Punkte werden, an denen sich Bevölkerung sammeln kann.“ Dort werden Notstromaggregate vorgehalten und sie werden sogenannte Wärmeinseln. Im Detail ist noch nichts ausgearbeitet, doch der Stellenwert steigt zukünftig für die dezentralen Standorte mit ihren Feuerwehleuten bei eventuellen Notfällen. „Aber die Einbindung in die Ortsteile bietet auch bessere Chancen, Nachwuchs zu rekrutieren“, ergänzt Kündiger. Der Neubau wurde auch nötig, weil selbst die modernen Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr in das alte Gebäude hineinpassten.

Stellvertretend für die Bauleute hielt die Zimmerei Bast die Laudatio. „Ich nehm‘ den Wein zur Hand, es waren arbeitsreiche Tage“, leitete der Zimmermann seinen Segensspruch ein. Ein Schluck galt dem Bauherrn, er erfüllt das Haus mit Leben. Der zweite Schluck der Feuerwehr – „hoch soll sie leben“. Der dritte Schluck dem Architekten und den Handwerksleuten mit deren Kraft der Bau entstand. „Nun ist das Glas ausgeleert und für den Zimmermann nichts mehr wert und werfe es danieder, damit es schützt das Haus ab dieser Stund‘“ – und das Haus war gesegnet.

Stadtbrandinspektor Stefan Kunisch: „Wir haben ein bisschen vorbereitet, damit wir uns ein wenig aufwärmen können.“ Damit endete seine Ansprache in der Eiseskälte und es konnte noch ein wenig gefeiert und geplaudert werden.