Restaurierung der Bronzetafel „Der Staufenschwur“ nach Vandalismus

8. Februar 2022

Kelkheim (ut). Im Herbst 2021 wurde die Bronzetafel „Staufenschwur“ am Großen Mannstein erheblich beschädigt. Den weiträumig zerstreuten Müllresten nach zu schließen, ist am Staufen offenbar eine Party gefeiert worden, bei der die Feiernden ihre Namen in die Gedenktafel einritzten und sie mit unbekannten Flüssigkeiten verfärbten.

Nun wurde die Tafel vom städtischen Bauhof abgenommen und vom Kulturreferat nach Sinn bei Herborn gebracht. Dort wird sie von der Glockengießerei Rincker, die 2007 auch die Gedenktafel herstellte, restauriert.

Die Bronzetafel „Staufenschwur“ erinnert an die Wegbereiter des ersten deutschen Parlaments 1848 in der Frankfurter Paulskirche, die Brüder Friedrich, Heinrich und Maximilian von Gagern.

1838 unternahmen sie eine Wanderung hinauf zum „Staufen“ in Fischbach und gelobten dort, ihre „Kraft der Einheit und Freiheit Deutschlands zu widmen“.

Die Freiherren von Gagern hatten von 1818 bis 1866 das Hornauer Hofgut in ihrem Besitz. Trotz der ländlichen Abgeschiedenheit gingen von hier aus wichtige Impulse für die politische Entwicklung Deutschlands aus, die bis heute nachwirken. Heinrich von Gagern wurde zum Präsidenten der Nationalversammlung 1848 in der Frankfurter Paulskirche gewählt. Sein Bruder Maximilian war als Abgeordneter an der Ausarbeitung der ersten Verfassung 1849 beteiligt.

Die Bronzetafel „Der Staufenschwur“ ist Teil des Gagernwegs, eines Kulturrundgangs mit 21 Informationstafeln zum Leben und Wirken der Freiherren von Gagern entlang des Liederbachs.

Erster Stadtrat Dirk Hofmann: „Beschädigungen durch Vandalismus sind immer ärgerlich. Angesichts der Feierlichkeiten ‚175 Jahre Nationalversammlung‘ im kommenden Jahr soll die Tafel aber bald wieder in neuem Glanz erstrahlen. Es ist uns wichtig, die Bedeutung der Gagern-Brüder für Deutschland und unser Grundgesetz hervorzuheben und allen bewusst zu machen.“