Pfarrzentrum Sankt Franziskus wird zum Museum

Kick-off zu den Umbauarbeiten

Von Eckard Steffin, 20. Dezember 2021

Kelkheim (ut). Bürgermeister Albrecht Kündiger zeigte sehr erfreut, dass nach einem langen Weg der Umbau des 1964 erbauten Pfarrzentrums Sankt Franziskus zu einem Museum noch in diesem Jahr begonnen wird. „Damit sind die Zuschüsse gesichert, denn es werden bestimmt durch die allgemein steigenden Baukosten noch nicht kalkulierbare Beträge auf die Stadt zukommen.“ Kündiger betonte, dass alle Fraktionen jetzt hinter dem Projekt stehen.

In dem Pfarrzentrum sind früher die Stadtratssitzungen abgehalten worden. „Auch Helmut Scheel war hier einmal zu Gast, als ich noch ein kleiner Junge war“, verriet der Rathauschef in einer Anekdote. Der erste Stadtverordnete Dirk Hofmann freut sich, dass „die gesamte Kostenkalkulation bisher unter dem geplanten Ansatz für den Neubau liegt“.

Dr. Beate Matuschek, Leiterin des Kulturreferates, erklärte, „dass derzeit die interne Planung läuft und ein Gesamtkonzept für das Gebäude erarbeitet wird.“ Künstler Johannes Norbert Klarmann, setzte sich sehr dafür ein, dass das von ihm 1979 entworfene Holzrelief „Sonnengesang“, das mit Keramiken des Designers Franz Wittekind ergänzt wurde, zu erhalten. „Es thematisiert die Schönheit der Schöpfung, vor der der Heilige Franziskus verzückt und ergriffen auf die Knie sinkt“, so Klarmann. Das Wandrelief soll in der Werkstatt des Künstlers aufgefrischt und zukünftig im großen Saal angebracht werden. „Mit der Verlegung des ‚Sonnengesangs‘ in einen Konzertsaal erweitert sich das thematische Spektrum von der Huldigung der Schöpfung um das Lob der Kreativität und Vielfalt von Kultur, die in diesem Kulturzentrum im Museum und auf der Bühne zum Ausdruck kommt“, so Matuschek.

Klarmann hat wie kaum ein anderer seine Spuren in Kelkheim hinterlassen. Beispielsweise stammen der Hanseklingerbrunnen in Fischbach, die Innenausstattungen der Martinskirche in Hornau, der St. Johanneskirche in Fischbach und der Trauerhalle am Hauptfriedhof von ihm und nicht zuletzt  der Bürokratius im Rathaus.

Dr. Thomas Zellhofer, einer der Initiatoren des drei Jahre alte Bürgerentscheids freute sich ebenfalls über den Baubeginn, „weil ich damals oft gehört hatte, dass die Bürgerinitiative scheitern wird.“ Die Kultur hatte ganz offensichtlich den negativen Stimmen zum Trotz in Kelkheim eine Lobby.

Abschließend äußerte auch der Vorsitzende der Kulturgemeinde Kelkheim, Horst Ackermann, seine Freude zum Beginn der Planungs- und Bauphase des Museums und dass „der Erhalt des Sonnengesangs für mich ein wichtiger Baustein war“. Der alte Platz für das Kunstwerk weicht zu Gunsten eines vergrößerten Eingangs und einer notwendigen Mauer, die sonst mitten hindurch verlaufen wäre.