Formidable – „TaunusSoul“ ist wieder ein voller Erfolg

Von Petra Pfeifer, 17. September 2023

Kelkheim. „Oh, là, là– wie schön!“ – Wer mit diesen Worten im Sinn am vergangenen Sonntag über den Kunst- und Kunsthandwerkermarkt „TaunusSoul“ schlenderte, fasste nicht nur ein gelungenes Ereignis in treffende Worte, sondern hatte auch dessen Motto komplett verinnerlicht. Denn dass auch die fünfte Auflage dieses Marktes ein Erfolg war, bewies sich mit einem kurzen Blick in die Runde – und dass die Veranstalterinnen Anja Gilles und Catherine Hueber ihn eingedenk des 60. Geburtstags des Elysée-Vertrags in diesem Jahr mit französischem Flair bereicherten, stand ihm hervorragend.

Dementsprechend freuten sich die Teilnehmenden über regen Besuch und viel kauffreudige Kundschaft: „Wir konnten schon vor Marktöffnung die ersten Dinge verkaufen“, berichtete zum Beispiel Susanne Funke, die zusammen mit Uta Neubauer am Stand des Kelkheimer Kunstkaufhauses anzutreffen war, an dem sie ihre und die Objekte anderer Künstler:innen anboten. Viel zu entdecken gab es hier: Zum Beispiel Stoffarbeiten, kleine und große Bilder in verschiedenen Techniken, Schmuck und Glasfotografien. „Für die kleinen Bilder sammle ich Pflanzenteile, färbe und drucke sie“, erläuterte Uta Neubauer ihre Technik und wies lachend auf ein querformatiges Bild hin: „Grüne Soße gibt es auch.“

In einem anderen Raum des Franziskus-Hauses hatte Autorin Birgit Gröger ihren Tisch aufgebaut und eine Kundin erwärmte sich schlagartig für eines der Mutmach-Bücher: „Das kann ich bestens in meiner Praxis gebrauchen.“ Gegenüber präsentierte Nadine Mlyneck ihre surrealistischen Kunstdrucke, Postkarten und Sticker und obwohl ihr Stand gerade keine Besucher:innen hat, zeigte sie sich ebenfalls überaus zufrieden: „Vor allem junge Leute sind von den Arbeiten immer sehr begeistert.“ Viel Anklang fanden darüber hinaus die Werke der am weitesten angereisten Künstler:innen, Janine L’Her und Harald Weil aus der Bretagne. Sie hatten vor allem Meeresbilder mitgebracht und konnten an diesem Tag zusammen über 20 Bilder veräußern.

Derweil erschallten schwungvolle Rhythmen über den Platz vor dem Gagernhaus, denn die jungen Tänzerinnen von der Taunus Tanzschule zeigten bravourös, was sie einstudiert hatten. In der Alten Kirche erklang kurz darauf „Oh, Champs Élysées“, denn der Gospelchor „Just for Fun“ war noch mit seiner Generalprobe beschäftigt.

Ein schattiges Plätzchen unter Bäumen hatte Nadja El-Hagge bei dem mit Sonnenschein und reichlich Wärme verwöhnten Markt. Unter ihrem Label „Einfach gestrickt“ hatte sie Kleider, Taschen, Mäntel und Hüte im Angebot. „Es läuft von Beginn an gut“, freute sie sich wie so viele andere Aussteller. Reger Austausch herrschte hier unter der Kundschaft, die sich gerne untereinander bei der Anprobe der unterschiedlichsten Kleidungsstücke beriet.

Gleich nebenan hatten Olivier Wenda und seine Frau Tanja ihren cremefarbenen, historischen Citroën Berlingo geparkt auf dem ihr Unternehmensschriftzug „Perle de l’Atlantique“ so manchen innehalten ließ. Denn sie hatten unter anderem frische Austern und kühlen Champagner im Angebot, wozu sich vorüber flanierende Gäste gerne verführen ließen. Mit Speis und Trank lockten auch die Damen vom internationalen Frauennetzwerk Zonta, die mit den auf solche Weise erzielten Erlösen Projekte für benachteiligte Frauen finanzieren.

Und immer wieder zwischendurch das kulturelle Angebot, wobei sich die Akteure überwiegend mit dem Thema „Frankreich“ auseinandergesetzt hatten. So sorgte die Combo gleich zu Anfang für gute Stimmung und die 16-jährige Violinistin Sofia El Khoual hatte nicht allein ganz verschiedene Stücke hierzu einstudiert, sondern erläuterte auch, warum sie es gewählt hatte. Für heitere Stimmung sorgten obendrein Nid de Poule mit den flotten Rhythmen ihrer Gypsy `n´ Roll Chansons, und Gobelin musical entführten mit Harfe, Flöte und Gesang ins französische Mittelalter, spielten aber auch die deutsche, französische sowie europäische Hymne.

Kein Wunder, dass sich die Veranstalterinnen über die fünfte „TaunusSoul“, in das sie wieder einmal sichtlich viel Herzblut gesteckt hatten, aufrichtig freuten. „Das war mega“, sagten sie unisono mit Blick auf die zufriedenen Akteure und die schöne Atmosphäre des Tages. Schmunzelnd berichteten sie darüber hinaus über den Erfolg des Boule-Turniers „Erst kurz zuvor hatten sich genügend französische Teilnehmer angemeldet, um den freundschaftlichen Wettstreit auszuspielen.“ Dabei seien zwischen ihnen und den deutschen Boule-Fans so manche Telefonnummer für ein Wiedersehen und -spielen ausgetauscht worden. – Fotos: Jens Bergold/Petra Pfeifer