Das Banner der Benner Holding weht nun über dem Schlosshotel Rettershof

Von Petra Pfeifer, 1. September 2022

Kelkheim. Der Countdown für Hans-Jürgen Laumeister und Daniela Schwarz ist abgelaufen. Über zehn Jahre hat das Paar erfolgreich und mit viel Engagement das Schlosshotel Rettershof geleitet, nun hat es einen Schlussstrich gezogen und den Staffelstab an die Benner Holding abgegeben, die seit dem heutigen Tag die Betreiberin des Schmuckstücks ist.

„Der Gesundheit wegen“, sagt Hans-Jürgen Laumeister, für den es vor rund drei Monaten noch undenkbar gewesen wäre, sich von diesem Haus zu trennen, das ihm und Daniela Schwarz sehr am Herzen liegt, in das sie in der Vergangenheit „viel Blut und Schweiß“ gesteckt haben. Vor allem die Mehrbelastung aufgrund Personalmangels in den vergangen zwei bis drei Jahren, die er immer wieder durch persönlichen Einsatz auszugleichen versuchte, führte dazu, dass er plötzlich beim Rasenmähen einen Herzinfarkt erlitt. „Er war glimpflich“, versichert Laumeister, doch als er anschließend quasi so weiter machte wie bisher, sei er wenige Tage später wieder nahe dran gewesen. Es folgten ein Reha-Aufenthalt und der Beginn der Überlegungen darüber, wie es weiter gehen soll.

Die Lösung war naheliegend. Bereits vor gut zwei Jahren hatte Dr. Dominik Benner sich per Brief an ihn gewandt. Inhalt des Schreibens war die Bitte, sofern Hans-Jürgen Laumeister irgendwann einmal die Leitung des Schlosshotels Rettershof abgeben wolle, er und seine Frau Valeska ihn gerne „beerben“ möchten. Und so konnte er der Rettershof GmbH direkt einen Kandidaten vorschlagen, der entsprechende Expertise und Knowhow mitbringt.

„Es passt ausgezeichnet in unser Portfolio von gehobenen und zeitlos-klassischen Adressen, von denen es nicht viele in der Region gibt. Schließlich handelt es sich bei dem kompletten Areal um ein Naturdenkmal, das mit Gastronomie verbunden ist“, so Dominik Benner. Zwar werde mit dem Rettershof erstmals ein Hotel in Angriff genommen, doch sie hätten bereits viel Erfahrung im gastronomischen Bereich. Schließlich betreiben sie mit dem Cron am Hafen und der Focacceria – beide in Frankfurt – sowie dem Benner’s im Kurhaus Wiesbaden bereits sehr beliebte und erfolgreiche Restaurants: „Daher hoffen wir, Synergien zu erreichen.“

Für das Personal wird sich vorerst wenig ändern, zumal es komplett übernommen wird und durch neue Kolleg:innen sogar noch ergänzt werden soll. Hotel und Restaurant sollen ebenfalls bleiben wie sie sind und: „Wir wollen auch im gleichen Stil weiter machen“, kündigt Valeska Benner an. Lediglich sanfte Modernisierungen schweben ihr und ihrem Mann vor, die sich in der Hotelfachfrau Pia Weber bereits Verstärkung an Bord geholt haben: „Wir können schließlich nicht jeden Tag hier sein.“

„Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, so hoch interessante Nachfolger für das Hotel zu bekommen und damit diese erfolgreiche Marke bestehen bleibt“, sagt Bürgermeister Albrecht Kündiger. Noch dazu, dass mit dem „Hofheimer Bub“ Dominik Benner, „ein Kind der Region“ zum Zuge gekommen ist. An die bisherigen Geschäftsführer gewandt ein großes Dankeschön: „Sie haben aus dem Rettershof dieses Markenzeichen gemacht und einen kerngesunden, beliebten und nachgefragten Ort geschaffen.“

Alexander Furtwängler, Geschäftsführer der Rettershof GmbH, dankt zunächst Daniela Schwarz und Hans-Jürgen Laumeister für ihre Leistung in den vergangenen Jahren und bringt sein großes –Verständnis gegenüber dem bisherigen Betreiber des Hotels zum Ausdruck: „Sie sind jemand, der stets parat ist und haben Dinge, die viele weg delegieren, selbst angepackt.“ An Valeska und Dominik Benner gewandt versichert er: „Angenommen, wir hätten ausschreiben müssen, hätten Sie die besten Chancen gehabt.“

An einen sofortigen Rückzug denkt Hans-Jürgen Laumeister allerdings nicht, denn noch immer liegt ihm das Schloss sehr am Herzen. Daher wird es einen guten, fließenden Übergang geben, er selbst wird sein Knowhow rund um das Schloss, „das so seine Eigenheiten hat“, gern weitergeben. Allerdings: „Im operativen Bereich muss ich mich weiterhin schonen.“