Buslinie 263 bindet Gewerbegebiet in Kelkheim-Münster an

Neuer Linienweg und neue Haltestellen

Von Eckard Steffin, 18. Februar 2022

Kelkheim. Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2021 änderte sich das Leistungsangebot der Buslinie 263. Sie bindet nun das Gewerbegebiet in Kelkheim-Münster mit zwei neuen Haltestellen direkt an. Damit setzt die Main-Taunus-Verkehrsgesellschaft (MTV) einen Wunsch der Stadt Kelkheim sowie insbesondere des großen gewerblichen Anrainers NEXEN TIRE EUROPE S.R.O. um. Das koreanische Unternehmen produziert Reifen und gehört zu den großen Produzenten in der Welt.

Um über die Neuerung im Einzelnen zu informieren, hat die MTV gemeinsam mit Johannes Baron, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der MTV und Verkehrsdezernent des MTK, mit dem Kelkheimer Bürgermeister Albrecht Kündiger, mit Rainer Brestel, dem Vorsitzenden der Vereinigung Kelkheimer Selbständiger e.V. und drei Unternehmensvertretern von NEXEN TIRE zu einem Pressetermin eingeladen. „Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Main-Taunus-Kreis (MTK) ist bereits gut ausgebaut. Darauf ruht sich jedoch niemand aus“, stellte Johannes Baron in seiner Begrüßung fest.

Hiermit verwies er auf die großen Infrastrukturvorhaben im Regionalverkehr wie die Regionaltangente West (RTW), den Neubau der Wallauer Spange und den Ausbau der RB 12. „Für unsere Bürger und Fahrgäste im MTK ist aber auch die Optimierung des Angebots vor Ort sehr wichtig. Das sind kleinere Projekte, die aber zur Attraktivität des Gesamtangebots beitragen“, so Baron.

Vorteilhaft ist die neue Anbindung des Gewerbegebiets auch für die dort ansässigen Unternehmen. Es war das Unternehmen NEXEN TIRE, das sich in Person von Lee Hee Jong, Chief of Technical Center, im Interesse der Beschäftigten dafür eingesetzt hat, dass eine Buslinie durch das Gewerbegebiet fährt. Zusammen mit Kim Dae Choong und Peter Gulow, beide Chiefs of Business Sales, brachte er während des Termins seine Zufriedenheit zum Ausdruck.

Auch Bürgermeister Kündiger hat das Projekt unterstützt und als Gesellschafter der MTV die Prüfung von Optionen veranlasst. Er erklärte: „In den letzten fünf Jahren ist das Gewerbegebiet massiv gewachsen, mittlerweile sind dort viele Arbeitgeber und große Unternehmen angesiedelt. Damit ist die Nachfrage nach einer direkten ÖPNV-Anbindung gestiegen. Wir hoffen, das neue Angebot wird gut angenommen, sodass der Mehraufwand vertretbar ist.“ Dazu werden ca. sechs bis zehn Fahrgäste pro Bus im Durchschnitt nötig sein.

„Die Linie 263 verfügt jetzt über ein umfangreiches Fahrtenangebot. Dieser Fahrplan sollte auch für die Beschäftigten im Schichtdienst eine deutliche Verbesserung sein“, resümiert Birgit Hartmann, Prokuristin und Verkehrsplanerin bei der MTV, und erläutert den Betrieb Linie genauer: Von Montag bis Freitag, nicht aber am Wochenende, verkehren alle Fahrten der Linie 263 auf dem neuen Linienweg. Das Gewerbegebiet wird Montag bis Freitag bereits ab 5.25 Uhr angefahren, der letzte Bus fährt wochentags bis 22 Uhr. Gefahren wird in der Hauptverkehrszeit im 30-Minuten-Takt und in der Nebenverkehrszeit im 60-Minuten-Takt. Gehalten wird an den beiden neuen Haltestellen „Adam-Opel-Straße“ und „Lise-Meitner-Straße“. Dafür entfällt auf der Linie 263 die Haltestelle „Münster Industriestraße“ auf der Dieselstraße. Die Buslinie 804 hält aber weiterhin an der Haltestelle „Münster Industriestraße“.

Rainer Brestel, der sich schon für die Glasfaseranbindung eingesetzt hat, fügt hinzu: „Der Betrieb erfolgt nun für ein Jahr auf Probe, die Inanspruchnahme soll durch regelmäßige Fahrgastzählungen überprüft werden. Ich gehe davon aus, dass sich das Angebot bewährt und bleiben wird.“

Zahlreiche Apps informieren über Anbindungen

Wer sich über die Anbindung informieren will, kann hierfür über eine Reihe von Apps die Möglichkeit. Alle verfügen mittlerweile über eine Suche von der Wohnadresse zur Zieladresse. Regional sehr zuverlässig ist die RMV-App. Hier kann der eigene Standort auch über einen Satelliten gesucht werden. Gleiche gilt für den DB-Navigator, der sich auch für Fernreisen mit der Bahn lohnt. Der Pendel-Panda ist eine App, in der man ständige Verbindungen eingibt und dann nur noch mit dem Finger verbinden muss. Die App Moovit hat neben dem Deutschen ÖPNV auch viele internationale Orte eingebunden. Daneben gibt es viele weitere Apps, die sich beim Stöbern in den App Stores leicht finden lassen. Hier ist in den letzten Jahren sehr gutes geleistet worden. So ist der Umstieg möglicherweise leichter.

Bevorstehende Herausforderungen

Der ÖPNV steht in den nächsten Jahren vor erheblichen Herausforderungen. Um die Verkehrswende herbeizuführen, müssen viele neue Linien geschaffen werden. Gleichzeitig müssen die Busse auf umweltfreundlichere Antriebe umgestellt werden, was beides gleich viel Geld kostet. Es sind also noch erhebliche finanzielle Anstrengungen nötig.

Tipp 😉

Die meisten Autofahrer kennen die Angebote nicht oder schauen nur auf die Fahrzeiten. In den öffentlichen Verkehrsmitteln braucht man nach einem langen Tag nicht auf die Straße achten, sondern kann ein schönes Buch lesen, einen Film auf dem Handy schauen oder wie im Auto auch Musik oder Radio hören. Viele Fahrzeuge verfügen auch schon über Wlan. Im Taunus wurde damit begonnen, auch Wanderwege mit Haltestellen zu kennzeichnen. Dadurch braucht der Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel nicht mehr zwingend zum Ausgangort zurückkehren, sondern kann von einer anderen Haltestelle zurück fahren.