Vier Ensembles meistern glänzend das Konzert der Schulen

Von Petra Pfeifer, 1. Dezember 2022

Hochtaunuskreis. Das Konzert der Schulen des Hochtaunuskreises ist eine liebgewonnene Tradition, die stets große Erwartungen auslöst. Schließlich haben die diversen Ensembles in der Vergangenheit bereits hervorragende, viel bejubelte Leistungen erbracht. So herrschte auch in diesem Jahr große Vorfreude in der gut besuchten Erlöserkirche in Bad Homburg – und das nicht allein bei den Familienangehörigen der Akteure.

Für einen zugleich festlichen als auch zarten Auftakt sorgte die Singklasse 6 der Friedrichsdorfer Philipp-Reis-Schule mit „Stille Nacht, Heilige Nacht“ von Franz Xaver Gruber (1787-1863), bevor sich Landrat Ulrich Krebs an das Publikum wandte: „Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind.“ Stellvertretend für alle anderen Schulleiter begrüßte er Jens Henninger von der Bischof-Neumann-Schule in Königstein, die er selbst einst besuchte und zu Schülerzeiten ebenfalls bei eben diesem Konzert mitwirkte, wie er schmunzelnd berichtete. Mit Blick auf das „Hier und jetzt“ und auf das Adventsbrauchtum, in dem es zentral um das Motiv des Lichts in der Finsternis gehe, fügte er nachdenklich an: „Gerade in diesen dunklen Zeiten, in denen Krieg in Europa herrscht, ist ein solches Konzert ein Zeichen der Hoffnung.“ Denn Musik sorge für etwas Helligkeit. Gastgeber Pfarrer Andreas Hannemann wiederum wandte sich an die Darbietenden: „Ihr seid mit Begabung beschenkt worden und wir freuen uns, wenn ihr sie auspackt.“

Eine Aufforderung, der die jungen Sänger:innen aus Friedrichsdorf mit ihren weiteren Darbietungen als erste gerne Folge leisteten. Dass es sich zunächst um Wolfgang Amadeus Mozarts (1756-1791) „Sehnsucht nach dem Frühling“ handelte, erläuterte Klassenleiter Michael Hollenstein: „Einstudiert hatten wir es für ein Konzert im Mai, das wegen Corona ausfiel. Jetzt wollten wir es auch mal loswerden und wenden uns damit an alle, die sich nach dem Frühling sehnen.“ Und es war eine heitere, fröhliche Stimmung für die der Chor auch mit „Das ästhetische Wiesel“ von Christian Morgenstern in der Vertonung von Christian Lahusen (1886-1975), dem flotten „Listen! Do you hear the music“ von Ron Gillis oder dem positiv-optimistischen Lied „Zusammen sind wir stark“ von Julia Keidl sorgte.

Reichlich dezimiert erschienen die Königskinder von der Altkönigschule in Kronberg. „Fast die Hälfte ist an Grippe erkrankt“, so Chorleiter Wolfram Gaigl. Daher sei auch das Programm kurzfristig etwas umgestellt worden. Mit flackernden Windlichtern in der Hand und den Choral „Veni, veni“ auf den Lippen, schritt das Ensemble durch den Mittelgang zum Altarraum, um dort als nächstes mit wunderschönen Stimmen das Volkslied „Wohl auf in Gottes schöne Welt“ darzubringen. Dem getragenen „Inscription of Hope“ von Zane Randall Stroope (*1953) folgte der lichte „Carol of the Bells“, bevor die Sängerinnen klatschend und a cappella zu guter Letzt „Bring me little water“ in einem Arrangement von Robert Jones darbrachten und mit eifrigem Applaus belohnt wurden.

Mit der sauber dargebrachten Ouvertüre zur Oper „Il Mondo della Luna“ von Joseph Haydn (1732-1809) kam dann das Schulorchester des Bad Homburger Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums unter der Leitung von Regina Möller-Wälde zum Zuge. Getragen die anschließende „Sentimental Sarabande“ von Benjamin Britten (1913-1976) aus der „Simple Symphony“, bevor der Klangkörper zu guter Letzt gekonnt das Menuett aus der Sinfonie Nr. 5 von Franz Schubert (1797-1828) intonierte.

Eifrig Stühlerücken galt es dann für das zahlreiche Mitwirkende umfassende Orchester der Bischof-Neumann-Schule, das unter der Leitung von Mechtild Geißler sowohl „Rosamunde – Ballettmusik Nr. 2“ von Franz Schubert (1797-1828) in einem Arrangement von David Stone und den Finalsatz aus der Sinfonie Nr. 5 von Ludwig van Beethoven (1770-1827), arrangiert von Charles Woodhouse, einstudiert hatte. Mit diesen beiden hervorragenden Darbietungen sorgten die jungen Musiker:innen für einen dem Anlass würdigen, viel beklatschten Schlusspunkt in dem schönen, konzertanten Reigen.

Dann aber hieß es wiederum, sich zurückbesinnen auf eine weitere liebgewonnene Tradition: Das von allen Akteuren und dem Publikum zum Schluss gemeinsam gesungene und von den Orchestern begleitete „Tochter Zion“. Ein sehr hell strahlender Gänsehautmoment mit anschließend stehenden Ovationen.