Umweltbildung im Kreis: Schul- und Kita-Kinder säubern die Natur von Müll

Mit bunten Handschuhen ausgestattet, machen sich die jungen Umweltschützer der Glashüttener Wald-Kita „Dreckspatzen“ an die Arbeit. - Foto: HTK-Pressestelle

25. März 2023

Hochtaunuskreis (ut). Besonders in den vegetationsfreien Wintermonaten fällt der allgegenwärtige, achtlos entsorgte Müll in der Landschaft sofort ins Auge. Nahezu überall findet man Plastiktüten, Fast-Food-Verpackungen und vieles mehr in der Natur verstreut. Längst ist vor allem Plastikmüll in der Natur zu einem Riesenproblem geworden. Darauf wollte der Hochtaunuskreis anlässlich des „Tag des Waldes“ am Dienstag, 21. März, nicht nur aufmerksam machen, sondern auch Kinder für diese Problematik sensibilisieren. „Natur- und Umweltschutz ist ohne Umweltbildung nicht denkbar. Wir müssen daher schon den Jüngsten vermitteln, wie wichtig es ist, sorgsam mit der Natur umzugehen“, erklärt Landrat Ulrich Krebs.

Über die Stabsstelle Klimaschutz, nachhaltige Kreisentwicklung und Umweltbildung des Hochtaunuskreises wurden interessierte Schulen und Kitas zu einem Aktionstag eingeladen. Dabei sollte von den Mädchen und Jungen das Umfeld ihrer jeweiligen Einrichtung von Abfällen gesäubert werden. Insgesamt vier Schulen und drei Kindergärten nahmen diese Einladung an und versprachen, für die Natur aktiv zu werden. Als erstes waren nun die Kinder der Wald-Kita „Dreckspatzen“ aus Glashütten an der Reihe. Die Grundschule am Sommerberg (Weilrod-Riedelbach), die Viktoria-Schule Schönberg (Kronberg), die Hans Christian Andersen-Schule (Glashütten), die Grundschule „Am Hasenberg“ (Neu-Anspach) sowie die Städtische Kindertagesstätten „Am Weiher“ und „Wiesenstrolche“ (beide Steinbach) folgen in den kommenden Tagen.

Ausgerüstet mit Müllbeuteln, Arbeitshandschuhen, Müllzangen und Warnwesten machten sich die jungen Umweltschützer ans Werk. Rasch füllten sich die Müllsäcke mit allerlei Unrat, der in der Natur nichts zu suchen hat. Und jedes gefundene Abfallteilchen erfüllte die Kinder mit sichtbarem Stolz. Damit auch das Lernen bei solch einer Aktion nicht zu kurz kommt, erhalten die teilnehmenden Kitas und Schulen noch ein umweltpädagogisches Spiel, bei dem die Kinder schätzen dürfen, wie lange der gesammelte Müll benötigt, um sich zu zersetzen.

Die Folgen von weggeworfenem Plastikmüll in der Natur sind immens: Mikroplastik lässt sich mittlerweile in Ackerböden und Gewässern nachweisen. Da diese Partikel aber niemals vollständig abgebaut werden, wird die Konzentration in der Umwelt immer weiter steigen, wenn nicht aktiv gegengesteuert wird. Nicht zuletzt hat (Plastik-)Müll in der Natur schwerwiegende Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt: Tiere verletzen sich an kaputten Teilen, verfangen sich in Schnüren oder Netzen. Sie werden dadurch bewegungsunfähig oder erleiden schwere Verletzungen bei Befreiungsversuchen. Sie verwechseln Plastik mit Futter und vergiften sich an Inhaltsstoffen oder Vögel verbauen Plastikfolien in Nestern wodurch diese wasserundurchlässig werden, sodass Jungvögel bei Regen sogar ertrinken können.

Info: Naturpark-Schulen und -Kitas im Hochtaunuskreis

Der Aktionstag ist eine von vielen Aktivitäten, mit denen der Hochtaunuskreis Schulen und Kitas auf dem Weg zur Zertifizierung zur „Naturpark-Schule“ beziehungsweise „Naturpark-Kita“ unterstützt. Die zertifizierten Einrichtungen bringen Kindern Naturparke als vielfältige Lern- und Erfahrungsorte nahe, sensibilisieren sie für die Besonderheiten der Heimat, ermöglichen einen regionalen Bezug zu Bildungsplänen sowie die originäre Erfahrung von Natur und Kultur im Umfeld der Schule und leisten somit einen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Und ganz nebenbei machen sie auch einfach jede Menge Spaß! An der Zertifizierung interessierte Einrichtungen können sich an die Stabsstelle Umweltbildung, Klimaschutz und nachhaltige Kreisentwicklung im Hochtaunuskreis wenden: Per E-Mail an die Adresse umweltbildung@hochtaunuskreis.de oder telefonisch unter  der Rufnummer (06172) 999.9231.