Kreis und Stadt möchten ein ehemaliges Bank-Schulungszentrum in Betrieb nehmen

7. April 2022

Hochtaunuskreis/Kronberg (ut). Der Hochtaunuskreis und die Stadt Kronberg im Taunus beabsichtigen, das ehemalige Schulungszentrum der Deutschen Bank in Kronberg im Taunus (Oberer Aufstieg 22) wieder als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Betrieb zu nehmen. „Die hohen Flüchtlingszahlen aus der Ukraine sowie weitere Flüchtlingszuweisungen aus anderen Regionen der Welt machen es erforderlich, zusätzliche Gemeinschaftsunterkünfte im Landkreis einzurichten“, sagte die zuständige Fachdezernentin Kreisbeigeordnete Katrin Hechler. In den letzten Tagen sei es gelungen, mit den Eigentümern des ehemaligen Schulungszentrums einen Mietvertrag (drei Jahre plus Verlängerungsoption) zu schließen, der es ermöglicht, Flüchtlinge in Kronberg unterzubringen. Katrin Hechler dankte der Stadt Kronberg im Taunus für die enge Kooperation bei diesem Projekt.

Das ehemalige Schulungszentrum eignet sich sehr gut für die Unterbringung von Flüchtlingen, da im Gebäudekomplex durch separate Einheiten mit Dusche und WC Privatsphäre und Rückzugsräume geschaffen werden können. Da es diesmal eine Gemeinschaftsunterkunft werden soll und keine Erstaufnahmeeinrichtungen, ist geplant, dass es in den Wohnbereichen auch Gemeinschaftsküchen geben wird. So können die Bewohner sich selbst verpflegen. Gegenwärtig sucht der Kreis einen Träger für die Sozialarbeit für das Haus. Der Kreis beabsichtigt Ende April 2022 mit der Belegung zu beginnen, wenn die entsprechenden Genehmigungen vorliegen. Das Gebäude ist ausgelegt für bis zu 600 Flüchtlinge. Katrin Hechler geht aber davon aus, dass gegenwärtig die volle Belegung nicht benötigt wird.

Auch sind Kreis und Stadt mit der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist im Gespräch über die Nutzung des ehemaligen Seniorenstifts Kronthal als Gemeinschaftsunterkunft. Die Anlage würde sich sehr gut eignen für ukrainische Frauen mit Kindern. Kreis und Stadt beabsichtigen, die Bürger:innen innerhalb einer Bürgerversammlung zu informieren. Diese soll spätestens in der Woche nach den Osterferien stattfinden. Über den Termin wird noch informiert.

Katrin Hechler und Landrat Ulrich Krebs danken der Stadt Kronberg im Taunus für die gute Zusammenarbeit. Der Hochtaunuskreis sucht derzeit nach einem Standort für die bisher in der Sporthalle der Altkönigschule untergebrachte Dependance der Erstaufnahmeeinrichtung. „Kronberg leistet mit der wieder eingerichteten Gemeinschaftsunterkunft einen besonderen Beitrag zur Unterbringung der Flüchtlinge im Hochtaunuskreis“, betonten Krebs und Hechler. Daher gehörte es zu einer fairen Lastenverteilung innerhalb des Kreisgebiets, dass für die Notunterkunft ein Standort in einer anderen Kommune gefunden werde. Im Übrigen wolle man so schnell wie möglich die Sporthalle wieder für den Sportunterricht und die Vereine frei machen, so Ulrich Krebs. „Wir sind zuversichtlich, bis zur Sommerpause eine alternative Lösung zu finden“, so Krebs und Hechler unisono.

Kronbergs Bürgermeister Christoph König hatte die Kontakte zu den Eigentümern, die nun die Liegenschaften am Oberen Aufstieg und im Kronthal als Unterkünfte zur Verfügung zu stellen, vermittelt. „Ich bedanke mich ausdrücklich für diese Bereitschaft. Ich bin dem Kreis außerdem sehr dankbar für seine Bemühungen, die Sporthalle der AKS baldmöglichst wieder für den Schul- und Vereinssport nutzen zu können“, so König.

Allen Bürger:innen, die die Flüchtlinge in den vergangenen Wochen auf vorbildliche Weise willkommen geheißen und unterstützt haben, gilt ein herzliches Dankeschön.