Heiter, vergnügt, romantisch und lebensfroh feiert der Jugendchor Hochtaunus sein „Comeback“

Von Petra Pfeifer, 27.  Januar 2023

Hochtaunuskreis. Geschrumpft ist er, der Jugendchor Hochtaunus. Klar, nach zwei Jahren Corona-Pandemie „waren einige Mitglieder ein paar Wochen zu alt, um ihm noch anzugehören“, so dessen Leiter Tristan Meister mit Blick auf das Höchstalter von 25 Jahren, bei diesem mitzuwirken. Doch nicht minder stimmungsvoll gestaltete sich das endlich nachgeholte Abschlusskonzert der Probenphase 2022 mit den „Best of“ am vergangenen Sonntag in der Oberurseler Christuskirche.

Mit der warmen irischen Volksweise „Sally Gardens“ von Alin Schronen machte der 33-köpfige Chor den Auftakt, bevor Pfarrer Reiner Göpfert als Hausherr die vielen Gäste begrüßte und ihnen allen einen genussvollen Nachmittag wünschte. Dabei hob er hervor: „Musik hat Elemente der Freiheit, gibt Kraft zu Veränderung und Hoffnung.“ Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr überbrachte auch die Grüße des Landrats, bevor er Andrea Stienecke-Gröber, Vorsitzende des Sängerkreis Hochtaunus, und Alexander Jackson, Vorsitzender der Johann-Isaak-von-Gerning-Stiftung. Gekommen waren auch Claus-Peter Blaschke, Präsident des Hessischen Sängerbundes – „Er war einer der Ideengeber des Chors“ – sowie Vertreter politischer Gremien.

Sowohl Thorsten Schorr als auch Tristan Meister dankten dem Pfarrer, dass er die Kirche für dieses Konzert zur Verfügung gestellt hatte. „Es ist ein wunderbarer Raum mit einer tollen Akustik“, so der Chorleiter, der hier zuvor noch nie mit einem Ensemble gastiert hatte, aber ihn gerne wieder für solche einen Anlass nutzen wolle.

Mit Blick auf das weitere Programm des Nachholkonzert, das gleichzeitig das Jubiläumskonzert des 2011 gegründeten Chors war, erinnerte sich Tristan Meister mit dem nun anstehenden „Jagdlied“ von Felix Mendelssohn Bartholdy (Text von Joseph von Eichendorff) daran, dass es zu den Stücken gehörte, mit denen er 2014, als er die Leitung des Chors von Jan Schumacher übernahm, eingestiegen sei. Nach diesem lebensfrohen und treibenden Lied war es bei „Ubi Caritas“ von Maurice Duruflé an der Nachwuchs-Dirigentin Hannah Kettemann, die Leitung des Chors zu übernehmen. Mit Carina Tichanov kam ebenfalls eine Studentin der Hochschule für Gestaltung und Darstellende Kunst Frankfurt zum Zuge. Ihr oblag das Dirigat bei „Bogoroditse Djevo“ von Sergej Rachmnaninoff – und beide jungen Frauen erhielten jeweils viel lobenden Applaus für ihre Leistungen.

Es war insgesamt ein abwechslungsreiches und farbenfrohes Programm, das der Jugendchor und sein künstlerischer Leister einstudiert hatten. So erklang als nächstes die sehnsuchtsvolle, melancholische Ballade „Das Schloss am Meer“ von Josef Rheinberger, und zwei volkstümliche Kompositionen von Jonathan Quick, zu denen der Kanadier durch einen Bayern-Urlaub inspiriert wurde. Der freudige Block umfasste unter anderem „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ von Liver Gies, das klatschende und stampfende Elemente enthielt, und lustig, vergnügt „Der kleine Teddybär“ von den Harmonia Vocalis in einem Arrangement von Tristan Meister.

Romantisch ging es mit „Der bucklichte Fiedler“ von Johannes Brahms und heiter mit „What shall we do with the drunken Sailor“ von Robert Sund weiter. „The Road Home“ von Stephen Paulus „war leider das Motto unserer letzten Sommerproben“, verriet Tristan Meister, und das „Zigeunerleben“ von Robert Schumann dürfte für die ein oder andere Probe unter freiem Himmel gestanden haben. Den anheimelnden Schlusspunkt des kurzweiligen Lieder-Reigens machte mit „Waltzing Matilda“ die „heimliche Nationalhymne Australiens“.

Fest stand nicht erst hier: Der Jugendchor Hochtaunus ist trotz langer Bühnen-Abstinenz mit unvermindertem Charme und hoher sängerischen Leistung endlich wieder zurück – eine Tatsache und eine Darbietung, die mit stehenden Ovationen von den vielen Zuhörern lang anhaltend gewürdigt wurde.

Bewerbungsfrist läuft

Hochtaunuskreis (ut). Der Jugendchor Hochtaunus trifft sich zu seiner Probenphase vom 13. bis 20. Juli in der Jugendherberge Oberreifenberg, wo unter der Leitung von Tristan Meister ein Konzertprogramm erarbeitet wird, das am 19. Juli 2023 im Freilichtmuseum Hessenpark aufgeführt wird. Es folgt am Tag darauf das gemeinsame Konzert mit dem Jugend-Sinfonie-Orchester in Königstein. Die Altersgrenzen für Sänger:innen im Jugendchor Hochtaunus liegen bei 14 und 25 Jahren. Die Teilnehmer:innen haben hier die Möglichkeit, ihre Singstimme unter professioneller Leitung weiter zu entwickeln.

Weitere Informationen und das Anmeldeformular gibt es im Internet unter der Adresse www.jso-jc-hochtaunus.de. Anmeldeschluss ist der 30. April. Über die Aufnahme in das Ensemble entscheidet dann ein Vorsingen. Der Teilnahmebeitrag für die Arbeitsphase beläuft sich auf 150 Euro.