Ein Fest der Verständigung

Europatag voller heiterem Engagement

13. Mai 2025

Hochtaunuskreis (ut/pit). Beim Europa-Tag des Hochtaunuskreises in der Gemeinde Glashütten feiern Bürger:innen mit Freunden aus europäischen Partnerstädten und -gemeinden sowie Vereinen und Verbänden das friedliche Miteinander und die vielfältigen europäischen Partnerschaften.

Impressionen vom Europatag. - Fotos: pit

Am 10. Mai 2025, fast genau 80 Jahre nach Kriegsende und dem Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus, fand der Europa-Tag des Hochtaunuskreises in Schloßborn statt. Ein Jubiläum, das auch Landrat Ulrich Krebs in seiner Begrüßung hervorhob: „Seit 80 Jahren leben wir in West- und Mitteleuropa in Frieden und Freiheit. Das ist keine Selbstverständlichkeit, besonders wenn wir an die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten denken, wo Menschen unendliches Leid erfahren.“

Diese lange Friedensperiode ist vor allem das Ergebnis eindrucksvoller Friedens- und Versöhnungsarbeit. Die europäische Idee des gemeinsamen Miteinanders zählt zu den größten Friedensprojekten der Geschichte, erklärte Landrat Krebs. Gleichzeitig freute er sich über die rege Teilnahme der Partnerstädte diverser Hochtaunus-Kommunen: „Diese Partnerschaften sind das Band, das uns zusammenhält.“ Für den Europatag wünschte er sich, dass neue Kontakte geknüpft und vielleicht neue hinzugefügt werden.

Auch Bürgermeister Thomas Ciesielski würdigte das außerordentliche Engagement der Bürger:innen: „Die europäischen Städte- und Gemeindepartnerschaften sind ein wichtiges Element des friedlichen Miteinanders auf unserem Kontinent, und ich freue mich über das tolle Engagement aller teilnehmenden Vereine sowie über die großartige Organisation unserer Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und des Bauhofs. Dadurch wurde es möglich, dieses besondere Fest im schönen Schloßborn zu feiern. Die Ringstraße bietet dazu ein ganz eigenes Flair – kleiner, aber mit dem Ambiente eines gemütlichen Straßenfestes.“

Mehr als 30 Stände

Wie gut diese Friedens- und Versöhnungsarbeit funktioniert, erlebten die Besucher:innen des Europa-Tages bei strahlend blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen. Auf der Hauptbühne in der Ringstraße führte ab 11 Uhr HR-1-Radiomoderator Jürgen Rasper durch das bunte Programm, in dem viele Vereine unterschiedliche Darbietungen präsentierten.

Zunächst begrüßte er die Festköniginnen und -hoheiten aus dem Hochtaunuskreis. Sie erhielten sogar Verstärkung durch die Weiße Dame aus Königsteins polnischer Partnerstadt Kórnik. Diese wurde von zahlreichen Landsleuten begleitet, unter anderem vom Volkslied- und Tanzensemble Władysie. Dessen schwungvolle und temperamentvolle Darbietung gehörte nicht nur zu den Höhepunkten des Bühnenprogramms, sondern unterstrich eindrucksvoll die Brückenfunktion der Städtepartnerschaften.

Neben der Hauptbühne waren in der Ringstraße mehr als 30 Stände aufgebaut. Der Platzbedarf war so groß, dass einige Stände sogar auf den Schulhof der Grundschule sowie auf das nahegelegene Gelände des Sportplatzes ausweichen mussten.

Auf dem gesamten Areal präsentierten sich neben den zahlreichen Städte- und Gemeindepartnerschaften auch andere Initiativen, die zum friedlichen Miteinander beitragen, wie die Oberurseler Feldbergschule mit ihrem Projekt „Geschichte.Gemeinsam.Gestalten“. Seit 2022 führt die Schule Geschichtsexkursionen nach Verdun, einem der Hauptschauplätze des Ersten Weltkriegs, durch und sensibilisiert so Schüler:innen für die Bedeutung von Verständigung.

Dass friedliches Miteinander nicht nur politisch zu verstehen ist, sondern auch viel mit Sport und dem Leben im Alltag zu tun hat, zeigte der Hessische Fußballverband mit seinen beiden Projekten „Fair Play“ und „Demokratie-Café“.

Kulinarische Besonderheiten und Mitmachaktionen

Die europäische Idee lebt jedoch nicht nur in den Köpfen der Menschen, sondern auch durch gemeinsames Essen und Trinken. Entsprechend hatten die Stände kulinarische Köstlichkeiten aus Europa im Angebot – darunter französischer Wein, walisischer Whisky und österreichische Pralinen.

Auch die jüngsten Besucher:innen kamen dank kreativer Bastelaktionen, einer Hüpfburg, Ballspielen und einem Mitmach-Parcours im Süwag-Energiepark auf ihre Kosten. Besonders beliebt waren die Einsatzfahrzeuge, die von der Feuerwehr Glashütten präsentiert wurden.

Selbst zum Ende des Bühnenprogramms gegen 16 Uhr gab es noch einen Höhepunkt: die offizielle Übergabe des Austragungsortes. Der Europa-Tag des Hochtaunuskreises 2026 wird wieder Anfang Mai stattfinden – diesmal in Steinbach als Gastgeber.

Impressionen vom Europatag. - Fotos: pit