Damit es auch im Katastrophenfall ausreichend Trinkwasser gibt

Ein Blick von oben auf die Aus- und Fortbildung des Katastrophenschutzes des Hochtaunuskreises in Oberursel. - Foto: HTK-Pressestelle

16. Juli 2024

Bad Homburg (ut). Befriedigend ist nicht gut genug. Getreu dieser Devise fand nun eine Aus- und Fortbildung des Katastrophenschutzes des Hochtaunuskreises in Oberursel statt. Denn mit der Note 3, also „Befriedigend“, hatte das Thema „Transport von Trinkwasser“ im Rahmen der Großübung „Taurus“ im vergangenen Jahr abgeschnitten. Das war Anlass genug zu einer neuerlichen Schulung zu diesem Thema, an der insgesamt 75 Einsatzkräfte der Feuerwehren, des DRK und des THW aus dem Hochtaunuskreis teilnahmen. Bei „Taurus“ war ein langanhaltender großflächiger Stromausfall simuliert worden. Dabei hatte das Übungsszenario vorgesehen, dass Teile der Bevölkerung von der Feuerwehr mit Trinkwasser versorgt werden muss.

Tatsächlich: „In einem solchen Falle wären möglicherweise bis zu 44.000 Menschen im Hochtaunuskreis von einem Ausfall der Trinkwasserversorgung betroffen“, weiß Landrat Ulrich Krebs. „Daher ist es wichtig, die Einsatzkräfte nachzuschulen, die im Ernstfall die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen müssen.“ Wolfgang Reuber, Projektmanager für Sonderlagen, der die Großübung seinerzeit konzipiert hatte, ergänzt: „Der Hochtaunuskreis hat vor einigen Jahren bereits sogenannte mobile Wassertransportsätze angeschafft.“ Auf 16 dieser Transportsätze und einer Sonderkomponente könne der Katastrophenschutz zurückgreifen. Insgesamt können damit 37.000 Liter Wasser transportiert werden. Ausgestattet sind die Transportsätze zudem mit Schläuchen und Armaturen für eine Gruppenzapfstelle. Hinzu kommen noch Behälter der Feuerwehr Bad Homburg, die kompatibel zu den Transportsätzen des Kreises sind, die weitere 8.300 Liter fassen.

„Trinkwasser ist ein geschütztes Lebensmittel. Daher gelten dafür auch in einem Notfall-Einsatz besondere Sicherheitsvorkehrungen. Das Trinkwasser darf nicht verunreinigt werden. Hierfür wollen wir die Einsatzkräfte sensibilisieren“, so Reuber.

Genau darum ging es nun bei der Fortbildung in Theorie und Praxis. In Vorträgen wurde unter anderem wurde auf die rechtlichen Vorgaben hingewiesen. „Die Trinkwasserverordnung muss zwingend eingehalten werden. Es muss beispielsweise jeder Einsatzkraft klar sein, dass die Wassertransportbehälter nicht aus Feuerwehrschläuchen befüllt werden können. Das lassen die hygienischen Standards nicht zu“, erklärt Reuber. Damit die Ausstattung hygienisch einsatzbereit ist, reinige und desinfiziere man vor jedem Einsatz die Armaturen und Trinkwasserschläuche. Nach dem Ende des Einsatzes wird die Ausstattung gespült und wieder hygienisch verschlossen. In der Praxis wurde der Umgang mit den Wassertransportsätzen und deren Befüllung geübt. Dabei wurde besonders auf mögliche Gefahren hingewiesen, wie Keime in die Transportsätze gelangen können.

„Es war gut, diese Schulung durchzuführen“, bilanziert Wolfgang Reuber im Anschluss. „Natürlich war das meiste allen Einsatzkräften bekannt. Nicht zuletzt deswegen hat es ja auch bei der Taurus-Übung eine befriedigende Note für diesen Aufgabenbereich gegeben. Aber damit wollten wir uns nicht zufriedengeben. Wir wollen, dass die Einsatzkräfte ihre Aufgabe so weit verinnerlichen, dass auch im Ernstfall nichts schiefgehen kann.“

Warnung bei Gefahren

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat einen Flyer „Warnung bei Gefahren“ herausgegeben. Der Flyer informiert drüber, wie man sich im Falle einer Gefahrenlage informieren kann. Er erläutert die Sirenensignale und verweist auf Medien und Apps über die man sich über die aktuelle Gefahrensituation informieren kann.

Der Flyer kann unter diesem Link von der Homepage des Kreises heruntergeladen.